Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine
für neue Klient*innen anbieten. Auch meine Warteliste ist voll.
Kinder und Jugendliche, die unter Geschlechtsinkongruenz bzw. trans*Identität leiden, sollten immer ernst genommen werden. Ansonsten kann es bei ihnen zu psychischen Beschwerden und Symptomen kommen.
Lesen Sie in diesem Beitrag über die Behandlungsempfehlungen für trans*Kinder und Jugendliche.
Auch das soziale Umfeld, die Eltern und die Familien brauchen meist Beratung und Unterstützung. U.U. sind bereits im Kindes- und Jugendalter eine hormonelle Therapie oder zumindest reversible Pubertätsblocker sinnvoll. Gerade Pubertätsblocker verschaffen Kindern und Jugendlichen Zeit, um ihre Identität zu finden und Entscheidungen für oder gegen hormonelle und chirurgische Maßnahmen zur Geschlechtsangleichung zu treffen.
Eher selten kommen trans*Menschen bereits im Kindesalter in unsere psychotherapeutischen oder ärztlichen Praxen, auch wenn dies in den Medien gerne reißerisch so dargestellt wird. Die meisten suchen erst in der Pubertät oder noch später Beratung und Hilfe wegen ihrer trans*Identität (früher: „Transsexualität“) auf. In der Regel machen die Betroffenen noch immer einen Spießrutenlauf durch und haben mit zahlreichen Hürden zu kämpfen.
Viele trans*Personen geben zudem an, dass sie sich als non-binär, also zwischen den Geschlechtern erleben.
Statistisch gesehen sind ein klares Erleben der Geschlechtsinkongruenz und ein früher Beginn des Spürens der trans*Identität Faktoren, die es wahrscheinlicher machen, dass die Genderdysphorie dauerhaft bestehen bleibt und nicht nur eine Lebensphase darstellt. Jedoch lässt sich nie sicher und eindeutig vorhersagen, ob die Geschlechtsinkongruenz dauerhaft sein wird. Vor allem in der Pubertät und bei Mädchen (zu Burschen) ist die Persistenz der Dysphorie oft nicht gegeben. Je älter eine Person wird, desto wahrscheinlicher wird die Persistenz.
In eher seltenen Fällen kann im Jugendalter auch eine abgewehrte (ich-dystone) Homosexualität Jugendliche dazu veranlassen, sich als trans* zu bezeichnen. Hier wird dann die trans*Identität fehldiagnostiziert. Gerade dieses Phänomen wird von rechtspopulistischen Kreisen gerne als Argument gegen trans*Erleben und hormonelle Maßnahmen im Jugendalter missbraucht.
Trans*Kinder und Jugendliche brauchen vor allem dann Beratung und Coaching, wenn sie von ihrem Umfeld abgelehnt werden. Werden sie von ihren Familien und Mitmenschen akzeptiert, unterstützt und integriert, so ist in der Regel eine Begleitung in größeren zeitlichen Abständen möglich.
Auch die Eltern benötigen oft mehrere Jahre Zeit, um zu trauern, denn immerhin verlieren sie einen Sohn (und bekommen eine Tochter) bzw. umgekehrt und müssen dieses neue Bild ihres Kindes erst einmal in ihr Leben integrieren. Eltern- und Familienberatungen sind deshalb wichtig und äußerst sinnvoll.
Da die Geschlechtsinkongruenz in der Zeit vom Kindesalter bis ins Erwachsenenalter oft nicht dauerhaft ist, wird von vielen Expert*innen von einer frühzeitigen Transition abgeraten. Pupertätsblocker und hormonelle Maßnahmen werden den betroffenen Kindern oft einfach verweigert, mit dem Argument, dass der möglicherweise spätere Rollenwechsel zurück ins Geburtsgeschlecht große Schwierigkeiten mit sich bringen würde. Im Einzelfall kann dies jedoch für Kinder, Jugendliche und deren Familien eine immense psychosoziale Belastung darstellen und zu Traumatisierungen führen.
Umso wichtiger ist es, die Betroffenen und deren Angehörige darüber aufzuklären, dass Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter zum Großteil nicht dauerhaft ist, sondern lediglich eine Lebensphase in der Identitätsfindung darstellt und damit keine echte trans*Identität ist. Hier wird auch die große Ambivalenz und Zwickmühle der Behandler*innen und Expert*innen sichtbar, denn es ist auch falsch und m.E. aus einer berufsethischen Perspektive hoch problematisch, den Betroffenen eine Transition zu erschweren oder Maßnahmen und positive Gutachten zu verweigern.
Die Transition sollte deshalb mit Kindern und deren Eltern gut besprochen werden, und wir müssen als Expert*innen immer hervorheben, dass eine Transition u.U. nicht dauerhaft sein muss und der Weg zurück ins biologische Geschlecht (Detransition) eine Möglichkeit und ein Weg im Leben eines Menschen sein kann.