Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
Dieser Tage wenden sich über 50 Organisationen in einem offenen Brief anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie an die zuständigen Regierungsspitzen. In Österreich ist das Geschlecht nämlich nicht frei wählbar.
Ein Offener Brief gegen die Diskriminierung von trans*identen Menschen.
Trans*Identitäten haben viele Gesichter. Im Jahr 2021 werden zahlreiche trans*idente und inter*sexuelle Personen noch immer in Österreich aufgrund ihrer Geschlechtsidentität, ihrer Geschlechtsmerkmale und ihres Geschlechtsausdruckes diskriminiert. Diese Diskriminierung erfahren trans*, inter* und nicht-binäre Personen nicht nur im Alltag, sondern auch in rechtlichen Ungleichbehandlungen.
Aus diesem Grund haben sich mehr als 50 Organisationen auf die Initiative der Vereine HOSI Wien, VIMÖ, TransX und Aids Hilfe Wien anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai zusammengefunden und formulierten einen offenen Brief an die zuständigen Regierungsmitglieder Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler und Innenminister Karl Nehammer.
Trans*idente, trans*geschlechtliche, nicht-binäre und inter*geschlechtliche Menschen sehen sich noch immer mit bürokratischen Hürden konfrontiert, wenn sie selbstbestimmt in ihrem Wunschgeschlecht leben möchten. Denn der Personenstand ist in Österreich nicht frei und selbstbestimmt wählbar. Möchte ein Mensch seinen Personenstand ändern, so benötigt er pathologisierende Diagnosen und psychiatrische Gutachten, die der betroffenen Person eine psychische Erkrankung ausstellen. Die strikte Regulierung des Zugangs zu trans*spezifischen Behandlungen durch psychologisch-psychiatrische Begutachtung, steht in der Kritik von trans*Organisationen.
Geschlechtsinkongruenz hat nämlich nichts mit einer psychischen Erkrankung zu tun. In Österreich dürfen trans*Menschen heute auch ohne körperliche Behandlungen (wie Hormone, Operationen) ihren Personenstand ändern. Dazu sind allerdings psychologische Begutachtungen nötig, was viele trans* Menschen als Bevormundung empfinden, weil sie selbst darüber entscheiden möchten, wie sie leben. Sie fordern mehr Selbstbestimmung über ihren Körper und medizinische Behandlungen.
Mein Statement aus dem Jahr 2023: Grundsätzlich unterstütze ich diese Forderungen. Allerdings braucht es für mich als Psychotherapeuten immer dann psychotherapeutische Gutachten, wenn trans*Personen unter schweren psychischen Erkrankungen, wie etwa Persönlichkeitsstörungen oder Schizophrenie leiden, oder wenn sie noch Kinder oder Jugendliche sind und hormonelle und/oder chirurgische Maßnahmen zur Angleichung an ihr Wunschgeschlecht anstreben, die nur schwer oder kaum umkehrbar sind. Wenn es nur um die Änderung des Personenstandes geht, dann braucht es m.E. keine Begutachtungen mehr, weil diese Änderung nicht irreversibel ist und ja keinen körperlichen Eingriff darstellt.
Als Psychotherapeut ist es meine professionelle Aufgabe und berufsethische Verpflichtung, die Geschlechtsinkongruenz von vorpubertären oder pubertären Identitätskrisen zu differenzieren. In den letzten Jahren gibt es nämlich einen markanten und exponentiellen Anstieg von jugendlichen Mädchen, die behaupten, trans*ident oder geschlechtsinkongruent zu sein. Die Zahlen sind enorm hoch und lassen auf einen Hype schließen.
Diese Zahlen sollten zumindest mit großer Vorsicht betrachtet werden, da nicht jedes dieser Mädchen auch tatsächlich stabil trans*ident ist. Wenn etwa in einer psychiatrischen Jugend-WG fünf von acht biologischen Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren behaupten, trans*Burschen zu sein, dann kann das gar nicht stimmen.
Ich stimme deshalb dem Münchener Kinder- und Jugendpsychiater Alexander Korte zu, wenn er ein voreiliges Verschreiben von Hormontherapien kritisiert und ablehnt, wenn auch mir manche seiner Behauptungen als zu rigoros und zu einseitig erscheinen. Mir macht dieser Trend ebenfalls Sorgen. Ich befürchte in einigen Jahren hohe Zahlen an jungen Frauen, die körperlich, hormonell und chirurgisch zu Männern geworden sind und dann wieder in ihr biologisches Geschlecht zurück möchten (diesen Prozess nennt man "Detransition").
In Österreich können trans*Menschen ihren Personenstand noch immer nicht als "divers" eintragen lassen. Dabei handelt es sich um Diskriminierung.
Der gesamte Offene Brief und die unterzeichnenden Organisationen finden sich hier:
Rückfragehinweise:
TransX: Eva Fels, transx@transx.at 0680/2414748
VIMÖ: Tinou Ponzer, info@vimoe.at, +43 732 28700210
HOSI Wien: Ann-Sophie Otte, anso.otte@hosiwien.at, 0678/1312356
"Wien, im Mai 2021
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz,
sehr geehrter Herr Vizekanzler Kogler,
sehr geehrter Herr Innenminister Nehammer!
Auch im Jahr 2021 erfahren viele Menschen in Österreich aufgrund ihrer Geschlechtsidentität, ihrer Geschlechtsmerkmale und ihres Geschlechtsausdrucks noch massive Diskriminierung. Das zeigt sich für transidente, nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen nicht nur im Alltag, sondern insbesondere auch in rechtlichen Ungleichbehandlungen. Insbesondere der noch immer fehlende freie Zugang zum Personenstand ist eine Diskriminierung, die massiven Einfluss auf die Selbstbestimmung und Akzeptanz vieler Menschen in unserem Land hat!
Noch immer werden transidente, nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen pathologisiert – ihnen wird die Selbstbestimmung und Anerkennung in dem Geschlecht, in dem sie leben, mit bürokratischen Hürden erschwert und in vielen Fällen gänzlich verwehrt. Auch nachdem der Verfassungsgerichtshof 2018 die Notwendigkeit alternativer Geschlechtseinträge anerkannt hat und nach langem
Einsatz der Zivilgesellschaft im Jahr 2020 schließlich die neuen Geschlechtseinträge „inter“, „divers“, „offen“ und „kein Eintrag“ geschaffen wurden, bleibt das grundsätzliche Problem bestehen: Die Wahl des Personenstandes ist in Österreich noch immer nicht frei und selbstbestimmt – Änderungen haben noch immer bürokratische Hürden, bauen auf Pathologisierung der Betroffenen auf und orientieren
sich nicht daran, wie Personen leben!
Das Fehlen einer freien Personenstandswahl hat immense Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen. Sie erschwert öffentliche und private Anerkennung, kann zu erheblichen Kosten für Gutachten oder neu ausgestellte Dokumente führen, birgt die Gefahr von Retraumatisierungen und erzeugt immensen psychischen und sozialen Druck. Neben anderen zentralen Fragen – wie dem dringend
notwendigen Ausbau der medizinischen Versorgung für Transpersonen, dem längst überfälligen Verbot von nicht-medizinisch notwendigen Operationen an intergeschlechtlichen Kindern und einem klaren Verbot von Diskriminierung im Privatleben – ist die Frage des Personenstandes damit eine, die von der Politik schon seit langer Zeit gelöst werden hätte müssen!
Wir, die unterzeichnenden Organisationen, fordern Sie und die Bundesregierung daher auf, der Diskriminierung von Personen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität, ihrer Geschlechtsmerkmale und ihres Geschlechtsausdrucks endlich zu beenden. Für die Selbstbestimmung und Anerkennung von transidenten, nicht-binären und intergeschlechtlichen Menschen fordern wir daher:
- Freie Personenstandswahl ohne bürokratische Hürden – jeder Mensch muss durch Selbstauskunft in dem Geschlecht anerkannt werden, in dem er lebt!
- Zugang für transidente und nicht-binäre Personen zu den Einträgen „inter“, „divers“, „offen“ und „kein Eintrag“.
- Schluss mit der Pathologisierung intergeschlechtlicher und trans Personen – Ende der Gutachtenpflicht.
- Anerkennung darf nicht zu finanziellen Belastungen und in weiterer Folge zu Schulden führen – kostenfreie Neuausstellung von Dokumenten und Abschaffung der Gebühren für Personenstands- und Vornamensänderungen
Die österreichische Politik hat die Chance, schnell und unkompliziert den Lebensalltag von Betroffenen zu verbessern und für ein Stück mehr Gerechtigkeit zu sorgen – genau dazu fordern wir Sie und Ihre Kolleg*innen in der Bundesregierung auf!
Afro Rainbow Austria
AGPRO
Aids Hilfe Tirol
Aidshilfe Oberösterreich
Aidshilfe Salzburg
Aidshilfe Steiermark
Aidshilfe Vorarlberg
Akademie für sexuelle Bildung Südtirol/Tirol
Aks (Aktion kritische Schüler*innen)
AMSA – Austrian Medical Students Association
Ausgesprochen: schwule, lesbische, bi, trans &
inter Lehrer*innen in Österreich
Beratungsstelle Courage
Bernhard Ledinski / Candy Licious
BVG - Bundesvereinigung für
Gendergerechtigkeit
Fachstelle .hautnah.
Fachstelle Selbstbewusst - Sexuelle Bildung &
Prävention von sexuellem Missbrauch
FAmOS Regenbogenfamilien
Frauengesundheitszentrum Graz
Gender Galaxie von und für nicht-binäre
Geschlechtsidentitäten
Go West
Grüne Andersrum Salzburg
Grüne Andersrum Vorarlberg
Hil-Foundation
Hosi Linz
Hosi Salzburg
Hosi Tirol
Mag. Florian Friedrich - Psychotherapeut in Salzburg
NEOS Parlamentsklub
NEOS Wien Rathausklub
plan:g
Plattform Intersex Österreich
Pride Biz Austria
QBW - Queer Business Women
Queer Hochschulen
Queer Referat der ÖH Bundesvertretung
Queeramnesty
queerconnexion
Red Edition – Migrant Sex Worker`s Group
RosaLila Pantherinnen Graz
Samara – Verein zur Prävention von
(sexualisierter) Gewalt
Sexualpädagogik Kärnten
SoHo Österreich – die sozialdemokratische
LGBTIQ-Organisation
Solidarisches Salzburg
SPÖ Frauen
Türkis Rosa Lila Tipp - LGBTQIA*+ Beratung &
Bestärkung in der Türkis Rosa Lila Villa
TWOspiritinONE - Geschlechtsvarianten:
Trans*, Inter*, NonBinary Mensch
venib (Verein Nicht-Binär)
Verband Sozialistischer Student_innen in
Österreich - VSStÖ
Verein Amazone
Verein CSD Innsbruck
Verein Hazissa – Fachstelle für Prävention von
sexualisierter Gewalt
Verein Leicht Lesen – Texte besser verstehen
Verein Senia – Enthinderung der Sexualität, Linz
Verein Stop Aids
visiBi*lity Austria
ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit"