Hormonelle Behandlungen bei trans*Geschlechtlichkeit

Florian Friedrich • 28. August 2025

Was sind die Voraussetzungen für Hormontherapien?

Die Voraussetzungen für die Behandlung mit gegengeschlechtlichen Hormonen sind in Österreich eine mehrere Monate dauernde begleitende Psychotherapie und ein fachärztliches, psychiatrisches Gutachten, welches bestätigt, dass Trans*Geschlechtlichkeit bzw. "Transsexualismus" vorliegt.

„Trans*“ ist der Überbegriff für trans*idente, trans*gender, transsexuelle, diverse, nicht binäre, genderfluide, agender, polygender und gender bender Personen.


In diesem Beitrag erhalten Sie Informationen rund um geschlechtsangleichende Hormontherapien und hormonelle Behandlungen bei trans*Geschlechtlichkeit.

Hormonbehandlung für trans*idente Menschen

Hormontherapien für trans*Frauen

Bei trans*Frauen wird zu Beginn der Behandlung oft das Antiandrogen Androcur oder Zoladex verschrieben, um u.a. die männliche Behaarung zu reduzieren. Allerdings lehnen einige Behandler*innen diese Antiandrogene ab, weil sie zu depressiven Verstimmungen führen können und verschreiben stattdessen Östrogene, die in Tabletten- oder Pflasterform eingenommen werden können. Diese Östrogene bewirken, dass der Körper femininer wird.

Es kommt meist zu:

  • einer anderen Verteilung des Fettgewebes
  • vermindertem Bartwuchs
  • Brustwachstum
  • und einer Veränderung der Brustwarzen.


Inwieweit es zu einer Feminisierung des Körpers kommt, ist aber von Person zu Person verschieden und auch von der genetischen Disposition und vom Alter der jeweiligen trans*Frau abhängig. Kommt es nicht zum gewünschten Brustwachstum, so besteht die Möglichkeit der chirurgischen Brustvergrößerung, die bei trans*identen Frauen von den Krankenkassen übernommen wird, wenn ein fachärztliches Gutachten erstellt wird.


Jüngere trans*Frauen, die sich eigene Kinder wünschen, sollten vor der Einnahme von Hormonen überlegen, ob sie ihr Sperma in einer Samenbank einfrieren lassen möchten, sollten sie später in einer lesbischen Partnerschaft leben. Es bestünde dann nämlich die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung der Partnerin.



Hormontherapien für trans*Männer

Bei trans*identen Männern zeigen sich mit der Einnahme von Testosteron meist schnell sichtbare körperliche Veränderungen wie:

  • ein irreversibler Stimmbruch
  • eine Zunahme der Muskulatur
  • vermehrte Körperbehaarung
  • Bartwuchs
  • mitunter auch Geheimratsecken und Verlust des Haupthaares, in zunehmendem Alter auch Glatzenbildung.

 

Manche Trans*Männer möchten ihre Gebärmutter und ihre Eierstöcke behalten, um eventuell später selber Kinder gebären zu können.

Film: "trans* - Der schwierige Weg zum eigenen Geschlecht"

Pubertätsblocker für trans*idente Kinder

Bei trans*Kindern setzen viele Expert*innen heute pubertätsblockierende Medikamente ein, um der Pubertät eine Pause zu verschaffen. Dies gibt den Kindern und ihren Familien Raum und Zeit, um später selbstbestimmt und mit informiertem Konsens eine bewusste Entscheidung für oder gegen hormonelle Behandlungen treffen zu können. Trans*Menschen erleben die Pubertät häufig als eine schwere psychische Belastung, weil ihr Körper sich immer mehr von ihrem Wunschgeschlecht entfernt. Die psychischen Vorteile der pubertätsblockierenden Medikamente überwiegen die körperlichen Nebenwirkungen, die solche Medikamente haben, in der Regel bei Weitem und sind das höhere Gut bzw. das geringere Übel. Allerdings sollten auch bei Kindern und Jugendlichen bereits Hormontherapien verschrieben werden, wenn die Geschlechtsinkongruenz stabil und permanent ist.


Eine Hormontherapie beeinflusst auch die sexuelle Entwicklung und hilft vielen trans*Menschen, ihren Körper zu akzeptieren. Die bessere Selbstakzeptanz und Selbstannahme helfen den jungen trans*Personen, selbstbewusster und selbstbestimmter ihre Sexualität zu leben, Safer-Sex zu praktizieren, auf ihre körperliche, sexuelle und psychische Gesundheit zu achten und tragfähige Beziehungen sowie Partnerschaften aufzubauen.


Hormonbehandlung vor dem äußeren Coming-out

Bedenken Sie immer, dass Ihre gegengeschlechtliche Hormonbehandlung rasch zu sichtbaren körperlichen Veränderungen führen kann. Wenn Sie sich dann noch nicht als trans*ident oder non-binär geoutet haben, dann kann dies zu Irritationen im sozialen Umfeld führen. Selbstverständlich haben Sie dennoch immer das Recht auf nicht-Mitteilen Ihrer Geschlechtsinkongruenz. Kein Mensch kann und darf Sie hierzu zwingen.

Hilfreich können übrigens Runde Tische sein, an denen Sie als trans*Person, Ihr*e Therapeut*in, der/die Arbeitgeber*in, Ihre Eltern, die Familie etc. sitzen.

Psychotherapie mit Berührung und Körperkontakt
von Florian Friedrich 19. November 2025
Körperorientierte und bindungsorientierte Traumatherapie für schwule und bisexuelle Männer Männer leiden nicht direkt unter ihrer Homosexualität bzw. Bisexualität, sondern indirekt, wenn sie unter toxischer Scham und verinnerlichter Homophobie wegen ihrer sexuellen Orientierung leiden. Viele haben zudem Bindungsstörungen entwickelt und können nur durch anonymen Sex Näher und Kontakt herstellen. Ich biete körperorientierte Traumatherapie und Psychotherapie an, wenn Du Dich für Deine Homosexualität / Bisexualität schämst. Wenn Du Berührungen auf Sex reduzierst, biete ich korrigierende und gesunde Bindungs- und Berührungserfahrungen als Referenzmodell an, damit Du Deine Berührungs- und Bindungsmuster umlernen und verbessern kannst. Selbstverständlich können auch heterosexuelle Männer und Frauen in meine körperorientierte Therapie kommen.
Schwule / Bisexuelle und sexualisierte Gewalt - Traumatherapie
von Florian Friedrich 19. November 2025
Hilfe für Männer, die Opfer sexualisierter und körperlicher Gewalt werden Sexuelle Gewalt ist in der Schwulenszene, in Bars, in Dark Rooms, Cruising-Areas und auf Datingplattformen extrem weit verbreitet und zugleich ein riesiges Tabu. Ich biete Psychotherapie und Traumatherapie für schwule und bisexuelle Männer an, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind. In Österreich ist eine kostenlose Psychotherapie über den Opferschutz möglich, wenn Du sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt hast.
Verinnerlichte Homonegativität / Homophobie im Alter
von Florian Friedrich 19. November 2025
Homophobie unter älteren und alten schwulen und bisexuellen Männern Viele ältere, alte und hochbetagte Menschen mit homosexuellen oder bisexuellen Neigungen haben auch heute noch immer verinnerlichte homophobe States in sich. Sie haben über Jahrzehnte hinweg strafrechtliche Verfolgung während der Zeit des westdeutschen § 175 bzw. des ostdeutschen § 151 miterlebt und wurden lange Zeit durch die WHO als psychisch schwer krank, pervers bzw. pathologisch eingestuft. Diese Heteronormativität und gesellschaftliche Homophobie haben bei ihnen Wunden, manchmal auch Traumafolgestörungen hinterlassen. Internalisierte Homophobie ist somit ein klassisches Traumafolgesymptom. Dabei ist verinnerlichte Homonegativität keine Frage des Alters. Denn auch junge und jüngere LGB tragen diese in sich. Als Psychotherapeut habe ich immer wieder junge und jüngere schwule / bisexuelle Männer und lesbische / bisexuelle Frauen in meiner Praxis, die sich ihrer homosexuellen Bedürfnisse massiv schämen und oft einen regelrechten Selbsthass entwickeln. Meine PowerPoint Präsentation zum Thema Homophobie unter älteren schwulen und queeren Männern ist zugleich als Hand-Out konzipiert. Sie finden die Folien hier als PDF .
Bindungstrauma / Beziehungstrauma – psychologische Hilfe
von Florian Friedrich 19. November 2025
Bindungstrauma / Beziehungstrauma: Bindungsorientierte Psychotherapie und Traumatherapie Die meisten Traumatherapien behandeln die Symptome von Schocktraumen, die etwa nach Unfällen, Naturkatastrophen, Kiegserfahrungen, Folter, Vergewaltigungen und körperlicher Gewalt auftreten. Doch viel mehr Menschen, nämlich eine Mehrheit der Gesamtbevölkerung, leiden unter Traumafolgesymptomen nach Bindungs- und Entwicklungstraumen. Diese Traumen finden oft schon in der präverbalen Phase unseres Lebens statt und wir haben keinerlei Erinnerungen daran. Ich selbst habe mich auf Entwicklungs- und Beziehungstraumen spezialisiert. Bindungs- und Entwicklungstraumen sind wesentliche Ursachen für Schwierigkeiten in Partnerschaften und Liebesbeziehungen, für sexuelle Funktionsstörungen, Bindungsängste, psychosomatische Erkrankungen, Angststörungen, Depressionen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen und viele andere Traumafolgesymptome. Bindungs- und Entwicklungstraumatisierungen gehen tief in unsere Psyche hinein und verändern unsere Persönlichkeit nachhaltig. Wir werden in unserem Bind ungsverhalten traumatisiert und entwickeln ungesunde Bindungsstile. Ich biete psychologische Hilfe und Traumatherapie an, wenn Sie unter einem Bindungstrauma, Beziehungstrauma oder Entwicklungstrauma leiden. Im Rahmen meiner Taumatherapie arbeite ich weniger an Erinnerungen, sondern viel mehr an der Regulation Ihrer Traumafolgesymptome. Dabei ist mein ein körperorientiertes Vorgehen besonders wichtig. Psychotherapie bzw. Traumatherapie ist auch ein Lernen von gesunden Beziehungen. Der Psychotherapeut assistiert und hilft Ihnen dabei.