Symptome von HIV und Hypochondrie

Symptome von HIV und Hypochondrie • 1. März 2024

Warum habe ich alle Symptome von HIV, obwohl ich HIV-negativ bin?

Ich kenne Menschen, die alle Symptome von HIV haben und dennoch HIV-negativ sind.

Aufgrund chronischer Ängste und der massiven körperlichen Übererregung (Hyperarousal) können Menschen mit HIV-Ängsten sämtliche Symptome der HIV-Primärinfektion ausbilden, obwohl sie definitiv nicht mit HIV infiziert sind.

Diese Symptome haben immer eine psychische Komponente (meist Bindungs- und Entwicklungstraumen), die wiederum zu körperlichen Rückkoppelungsprozessen führt. Der Mensch ist eben ein ökologisches System.


Ich bin Mitarbeiter der Aidshilfe Salzburg und arbeite mit HIV-positiven Personen, aber auch mit Patient*innen, die unter HIV-Ängsten leiden.

Symptome von HIV und Hypochondrie

Was Stress mit dem Körper macht

Angst, Stress und sympathikotone Übererregung führen nach nur wenigen Sekunden zur Ausschüttung von Stresshormonen, zu höherem Bluthochdruck, zu Herzproblemen und zu Verspannungen in der langen Muskulatur, zu Hausausschlägen, Durchfall, Schweißausbrüchen, Nachtschweiß, zu Zittern, Muskelschmerzen, zu Schmerzen im Körper und schweren Verdauungsproblemen. Das Immunsystem wird massiv geschwächt. Diese Zusammenhänge von Körper und Psyche sind viel zu wenig bekannt.

Der Körper wehrt sich gegen etwas, hier gegen Ängste, Stress und Dysregulierung. Je länger Stresshormone ausgeschüttet werden, desto stärker werden die körperlichen Symptome.

Ein Rückschluss von diesen Symptomen auf HIV ist damit völlig vage und deshalb ein falscher Umkehrschluss.


Eine rein somatische Behandlung der Symptome ist dann nicht zielführend. Stattdessen ist eine Psychotherapie das Mittel der Wahl. Denn wir müssen Soma und Psyche immer zusammen betrachten, vor allem weil es heute in der modernen Medizin eine unsägliche Trennung zwischen Körper u. Psyche gibt.

Film: "HIV-Symptome: Kann man HIV erkennen?"

Wer neigt zu falschen HIV-Symptomen, zu HIV-Phobie oder HIV-Hypochondrie?

In meiner Praxis mache ich die Erfahrung, dass viele Betroffene schwere Bindungs- und Entwicklungstraumen in ihrer Biographie erlebt haben. Sie sind dysreguliert und unfähig, sich zu entspannen. Ihr Körper und ihre Psyche befinden sich in einem chronifizierten Alarmzustand (Kampf- oder Fluchtmodus). Oft sind sie Macher und Leister. Sie leiden unter einem permanenten Hyperarousal bis irgendwann gar nichts mehr geht, und der Körper einen völligen Shutdown macht.

Der Körper kann dann nicht mehr: Es kommt zum Zusammenbruch, zu körperlichen Beschwerden, zu völliger Erschöpfung bis hin zum Herzinfarkt.

Das Immunsystem wird dabei stark geschädigt. Die Patient*innen sind anfälliger für Grippeviren, Influenza, und Infektionskrankheiten. Dieser Zustand kann deshalb gefährlicher sein als eine tatsächliche Infektion mit HIV.

Doku: "Symptome und Anzeichen von HIV und AIDS"

Unser vegetatives Nervensystem

Unser vegetatives Nervensystem besteht aus dem Sympathikus und seinem Gegenspieler, dem Parasympathikus. Das Nervensystem durchzieht unseren ganzen Körper.

Der Sympathikus aktiviert uns und sorgt für Lebendigkeit und macht uns leistungsfähig. Das ist grundsätzlich einmal gesund und wertvoll, jedoch schädlich wenn der Sympathikus immer aktiv ist. Es kommt dann zur so genannten sympathikotonen Übererregung. Diese führt zu gefährlichen Herzproblemen und zu einer chaotischen Herzfrequenz-Variabilität, die wiederum massive Furcht und Fluchtimpulse auslöst.

Wenn ich chronisch im Kampf- und Fluchtmodus bin, dann habe ich wiederum mehr Angst, was zu noch mehr körperlichen Beschwerden führt. Alles engt sich dann auf den Angsttunnel ein (hier die Angst vor HIV und AIDS).

Wir sehen keine Lösungen mehr und kommen nicht mehr aus dem Tunnel heraus.

Auch kann es dann zu einem regelrechten Kollaps kommen. Kollaps bedeutet, dass ich zuvor so angespannt und übererregt war, dass ich irgendwann völlig zusammenbreche. Dabei befinden sich noch immer viel Anspannung und Arousal in meinem Körper, sodass ich dieses Kollabieren nicht als erholsam erfahre, sondern noch mehr durch es erschöpft werde. Der Sympathikus ist währenddessen hochgefahren.


Die Stressachse und der Cortisolspiegel

Doch damit nicht genug: Unsere Nieren schütten die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin aus, wenn wir uns im Alarmzustand befinden. Der gesamte Fokus von Körper und Psyche richtet sich nun auf unser physisches Überleben aus.

Bei einer Chronifizierung baut unser Körper ab und wird massiv erschöpft. Man spricht hier auch von "adrenaler Erschöpfung".


Bilde ich mir meine HIV-Symptome denn nur ein?

Diese Frage erhalte ich immer wieder in der HIV-Beratung.

Die Antwort lautet: Nein! Du bildest Dir diese Symptome nicht ein, denn sie sind ja objektiv gegeben und messbar. Allerdings haben Deine Beschwerden nichts mit HIV zu tun, wenn Dein Test negativ ausgefallen ist.

Halte Dir immer vor Augen, dass Deine psychischen Belastungen auch massive Belastungen Deines Autonomen Nervensystems sind und damit Deines gesamten Körpers.


Wie kann man die Angst vor HIV behandeln?

Ich halte hier traumatherapeutische Ansätze für sinnvoll, die viel mit Bindung und Beziehung arbeiten. Das Ziel einer Psychotherapie ist es, sich selbst gut regulieren zu können und in einen guten Kontakt mit den eigenen Bedürfnissen und Emotionen zu kommen. Es geht darum, ein solides Spüren von sich selbst und dem eigenen Körper zu entwickeln und sich selbst ein guter Freund zu werden.

Dabei kann es hilfreich sein, Atemtechniken zur Entspannung anzuwenden.

Auch Körperkontakt kann im Rahmen einer Therapie viel bewirken, da Berührungen das Autonome Nervensystem beruhigen und den Parasympathikus aktivieren.


Wie kann ich lernen, mich zu entspannen?

Entspannung ist ein aktiver Zustand und erfordert zu Beginn viel Übung. Ich mache dabei die Erfahrung, dass ich Herr im eigenen Haus bin.

Folgende Tätigkeiten fördern Entspannungsprozesse:

  • Meditation
  • Erholsamer Schlaf
  • Tanzen
  • Spazieren zu gehen
  • Die Natur zu genießen


Entspannung, Berührungen, Kuscheln, Selbstregulation, Selbstfürsorge und Langsamkeit aktivieren unser Immunsystem. Praktiziere ich nur fünf Minuten Mitgefühl mit mir selbst und Achtsamkeit, so stärkt dies meinen Körper, mein Immunsystem und meine Psyche für mindestens sechs Stunden.

Das Ausleben von Ängsten und Ärger hingegen schädigt Immunsystem, Körper und Psyche für viele Stunden und macht uns krank.

Dies bedeutet, dass es überhaupt nicht hilfreich ist, über HIV-Ängste zu sprechen und diese auszuagieren.


Autismus und Sexualität - Psychologische Hilfe
von Florian Friedrich 15. Juli 2025
Was sind Störungen im Autismus Spektrum (ASS)? Bei ASS handelt es sich um neurologische Entwicklungsstörungen, die sich ganz heterogen und vielfältig äußern können. Typische Symptome von ASS sind: Stereotype und und sich wiederholende Verhaltensweisen und Interessen Mangelnde soziale und kommunikative Fähigkeiten Taktile und sensorische Hypersensitivitäten Taktile und sensorische Hyposensitivitäten Schwierigkeiten, zu mentalisieren und Mängel in der Empathie Mentalisieren meint die Fähigkeit, die Perspektive anderer Personen einzunehmen und nonverbale Kommunikationssignale intuitiv zu verstehen. Eine mangelnde Kompetenz zu mentalisieren verursacht dann etwa Schwierigkeiten beim Flirten und bei der Anbahnung von partnerschaftlichen und sexuellen Beziehungen. Zu Beginn der Pubertät steigen die sozialen und kommunikativen Anforderungen an Jugendliche. Personen mit ASS können hier nicht Schritt halten, was ein Grund ist, warum sie meist keine Erfahrungen mit romantischen und sexuellen Beziehungen sammeln. Häufigkeit und Geschlechterverteilung von ASS Etwa ein Prozent aller Menschen werden im Laufe ihres Lebens mit ASS diagnostiziert, darunter immer mehr Erwachsene. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen liegt bei 4:1, wobei die Symptome sehr geschlechtsspezifisch sind. Ich biete Sexualtherapie, Sexualberatung, Psychotherapie und psychologische Hilfe für erwachsene Menschen mit ASS (Autismus-Spektrum-Störungen, Asperger) an, die unter partnerschaftlichen oder sexuellen Problemen leiden. Für Menschen mit ASS im Bundesland Salzburg, die ein geringes Einkommen haben, biete ich auch kostenlose Plätze für eine Psychotherapie an ( Regelung für Wirtschaftlich Schwache ).
ADHS und Sexualität – Psychotherapie Salzburg / Hamburg / Berlin
von Florian Friedrich 15. Juli 2025
Selbstbild und Persönlichkeit von Menschen mit ADHS Viele Menschen mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) haben ein schlechtes Selbstbild, weil sie von Kindheit an zu hören bekamen, dass sie irgendwie nicht richtig, falsch, lästig und störend seien. „So wie Du bist, akzeptieren wir Dich nicht “ wird dann im Laufe der Zeit (verinnerlicht) zu: „ Mit mir stimmt etwas nicht. Mich kann man nicht mögen. Ich bin nicht liebenswert oder begehrenswert “. Ein schlechtes Selbstbild im Erwachsenenalter kann erfüllte Partnerschaften und eine selbstfürsorgliche, lustvolle, geile Sexualität sabotieren. Nach Jahren der Stigmatisierung sind Selbstbewusstsein und Selbstwert mitunter so schlecht, dass es den Betroffenen an Selbstsicherheit und Selbstliebe für eine gesunde erwachsene Partnerschaft mangelt. Oder es haben sich Bindungsstörungen und destruktive Bindungsmuster herausgebildet. Diese Symptome sind auf den Minderheitenstress zurückzuführen. In meiner Psychotherapie Praxis Salzburg / Hamburg biete ich Sexualtherapie, Sexualberatung und psychologische Hilfe für erwachsene Menschen mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) an, die unter sexuellen oder partnerschaftlichen Problemen leiden. Für Menschen mit ADHS im Bundesland Salzburg, die ein geringes Einkommen haben, biete ich auch kostenlose Plätze für eine Psychotherapie an ( Regelung für Wirtschaftlich Schwache ).
Asperger, Autismus und Beziehungen
von Florian Friedrich 15. Juli 2025
Was sind die Besonderheiten von Menschen mit ASS in Partnerschaften? Lesen Sie in diesem Artikel über Autismus, Asperger und Beziehungen. Personen mit ASS (Autismus-Spektrum-Störungen) haben in sozialen Beziehungen und Partnerschaften oft wesentlich weniger Erfahrungen als ihre neurotypischen Altersgenossen, und zwar über die gesamte Lebensspanne hinweg. Gründe dafür sind: eingeschränktere bzw. andere soziale Kompetenzen und Soft Skills ein Unverständnis für nonverbale Signale, wie Mimik, Blickkontakt, Flirten eine Schwäche beim Mentalisieren, das ist die Fähigkeit, die Perspektive der anderen zu übernehmen Das Verhalten von Personen mit ASS wirkt deswegen manchmal auf neurotypische Menschen ungewöhnlich oder sogar unangemessen. Hier wird ersichtlich, dass es Personen mit ASS oft an den wesentlichen Grundbedingungen mangelt, intime und sexuelle Beziehungen einzugehen, aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
Embodiment, Berührungen und Kopftechniken
von Florian Friedrich 13. Juli 2025
Die Arbeit mit beruhigenden Selbstberührungen und Ansätzen aus dem Embodiment Durch Klopftechniken, EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), Selbstberührung und Fremdberührung regulieren wir unsere Emotionen. Somit lassen sich etwa Ängste, Panik und Symptome von Traumatisierungen selbstwirksam abmildern und verändern. Durch eine andere Körperhaltung kann ich neue Netzwerke aufrufen, denn Zellen, die miteinander feuern, vernetzen sich. Damit ist die bewusste und willkürliche Arbeit mit dem Körper eine der stärksten Bahnungs- und Primingsmethoden (Attraktor) für ein positiveres und anderes Leben, in dem ich meine Stärken wieder spüre. Als Therapeut und Coach habe ich das Vertrauen, dass unser Körper immer die Lösungsmuster, Muster des Gelingens und Ressourcen kennt. Mit unserer Kognition haben wir oft keine Antwort auf schwierige Fragen, jedoch weiß sie unserer Körper immer. Ich biete hypnosystemische Therapie mit Klopftechniken, Berührungen und Ansätzen aus dem Embodiment in Salzburg / Hamburg an. Die Arbeit mit dem Körper und mit Embodiment ist auch telefonisch und online (etwa per Videocall) gut möglich.