Soldaten und Soldatinnen - Traumatherapie, Coaching, Supervision

Florian Friedrich • 16. November 2023

Posttraumatische Belastungsstörungen und Traumata bei Soldat*innen

Soldatinnen und Soldaten werden im Laufe ihres Berufslebens starken körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Oftmals sind diese Belastungen so stark, dass sie von unserer Psyche nicht mehr verarbeitet werden können, und sich eine Posttraumatische Belastungsstörung mit typischen Traumafolgesymptomen ausbildet. Darunter fallen eine permanente körperliche, emotionale und psychische Anspannung, Flashbacks, Alpträume, Schlafstörungen und Erinnerungen, die als entsetzlich und überwältigend erlebt werden. Viele Betroffene vermeiden dann Tätigkeiten, Hobbys und soziale Situationen. Sie sind chronisch gestresst.


Ich biete Psychotherapie, Traumatherapie, Supervision und Coaching in Salzburg und Hamburg an, wenn Sie als Soldat*in im Rahmen Ihrer beruflichen Ausübung traumatisiert wurden.

Soldat*innen - Traumatherapie, Coaching, Supervision

Filmtipp: "Krieg im Kopf: Albtraum Auslandseinsatz - Soldaten berichten"

Während der Einsätze bei Naturkatastrophen oder bei Auslandseinsätzen können Erlebnisse so stark und intensiv werden, dass sie die Verarbeitungsfähigkeit von Soldat*innen übersteigen.

Einige traumatisierte Soldat*innen distanzieren sich von ihrem sozialen Umfeld. Zudem verändert eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) die Persönlichkeit eines Menschen, was gerade in Partnerschaften, Familien und Ehen gravierende negative Folgen nach sich ziehen kann, wie etwa Scheidungen und Trennungen.

Die betroffenen Beamt*innen sind sozial gehemmt, ängstlich oder äußerst impulsiv, aufbrausend, enthemmt oder verschlossen.


Hat sich eine Posttraumatische Belastungsstörung ausgebildet, so ist eine fachkundige Traumatherapie dringend notwendig. Fast immer gelingt es dann, dass Sie wieder in Ihren beruflichen Alltag zurückkehren können.


Was sind typische Symptome schwerer Traumatisierungen?

  • Flashbacks und sich aufdrängende Erinnerungen
  • Chronischer Stress und permanente Anspannung
  • Vermeidungsverhalten
  • Schlaflosigkeit und Alpträume
  • Angstzustände, Todesangst, Angststörungen und Panikattacken
  • Soziale Gehemmtheit
  • Starke Schmerzen
  • Depressionen
  • Selbstmordgedanken und Suizidalität
  • Substanzmissbrauch und Sucht
  • Impulsives Verhalten, wie etwa Wutanfälle
  • Erleben von Ohnmacht und Hilflosigkeit
  • Wut, Hass und Aggressionen, die destruktiv ausgelebt werden
  • Emotionale Taubheit und Teilnahmslosigkeit
  • Vermeidung von Situationen und Aktivitäten, die Erinnerungen oder Emotionen triggern, welche mit dem Trauma assoziiert sind
  • Dabei werden die belastenden Ereignisse ungewollt immer wieder neu erlebt.
  • Der enorme Stress der PTBS kann auch körperliche Schmerzen und Erkrankungen verursachen, etwa Schmerzstörungen, einen veränderten Hirnstoffwechsel, zu hohen Blutdruck, ein Reizdarmsysndrom, ein schlechtes Immunsystem und Anfälligkeiten für Infektionskrankheiten.



Risiken für die Ausbildung einer PTBS sind

  • extreme Ohnmacht, Hilflosigkeit und Todesangst
  • der Verlust von Kamerad*innen
  • schwere körperliche Verletzungen
  • das Verletzen oder Töten anderer Menschen
  • Amputationen und der Verlust von Gliedmaßen
  • Terroranschläge auf Zivilist*innen
  • Zeugenschaft von Kriegsverbrechen, Morden und schwerer Gewalt

Film: "Der hohe Preis des Krieges: Die Probleme heimkehrender Soldaten"

Viele Soldat*innen schämen sich

Da der Beruf des Soldaten/der Soldatin sehr männlich geprägt ist, schämen sich viele Angehörige von Militär und Bundesheer / Bundeswehr ihrer posttraumatischen Symptome. Viele wollen nicht über ihre schlimmen Erfahrungen sprechen und fressen ihr Leiden in sich hinein. Sie sind davon überzeugt, dass ihre PTBS etwas mit Schwäche und persönlichem Versagen zu tun hätte und dass sie kein guter Soldat/keine gute Soldatin seien, wenn sie über ihre schlimmen Erfahrungen sprechen. Auch haben sie Angst, dass sie keine Karriere mehr machen können.

Dies kann zur Folge haben, dass sich Traumafolgebeschwerden chronifizieren. Das Trauma wird dann zu einer dauerhaften Erkrankung.


Daher wird die PTBS bei Soldat*innen oft nicht erkannt, es gibt also eine hohe Dunkelziffer. Viele kommen erst dann in eine traumatherapeutische Behandlung, wenn sie Druck vom Arbeitgeber oder ihrem sozialen Umfeld bekommen, der/das die Not und das Leiden des/der Betroffenen bemerkt.

Eine PTBS hat überhaupt nichts mit persönlicher Schwäche zu tun, sondern ist eine psychische Reaktion auf eine Extrembelastung.


Psychologische Berufskrankheiten bei Soldaten / Soldatinnen

Bei Traumatisierungen und Posttraumatischen Belastungsstörungen nach Militäreinsätzen handelt es sich um Berufskrankheiten bzw. um Arbeitsunfälle. Jedenfalls trägt Ihre gesetzliche Krankenversicherung die Behandlungs- und Rehabilitationskosten, darunter auch eine traumatherapeutische Behandlung, wenn eine psychologische Berufskrankheit vorliegt. Diesbezüglich können psychiatrische oder fachärztliche Gutachten sinnvoll sein.


In der Regel übernimmt Ihre gesetzliche Unfallversicherung sämtliche Behandlungskosten, wenn sich eine Posttraumatische Belastungsstörung nach einem beruflichen Einsatz ausgebildet hat. Es handelt sich dabei um einen psychologischen Arbeitsunfall.


Wann bekomme ich eine kostenlose Psychotherapie?

Sie benötigen in der Regel ein psychiatrisches Gutachten für Ihre Unfallversicherung, dass es sich bei Ihren Symptomen um einen psychologischen Arbeitsunfall oder um eine Berufskrankheit handelt. Klären Sie unbedingt zuvor mit Ihrem Dienstgeber oder Ihrer gesetzlichen Unfallversicherung (in Österreich der AUVA, der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt) ab, ob auch tatsächlich sämtliche Kosten für eine Psychotherapie übernommen werden. Beantragen Sie möglichst rasch und früh die Übernahme der Kosten bei der Unfallversicherung.

Reichtum und psychische Probleme
von Florian Friedrich 10. November 2025
Psychologische Hilfe, Psychotherapie und Coaching für materiell reiche Menschen Psychische Probleme können auch bei materiellem Reichtum oder gerade deswegen auftreten. Dabei bietet Reichtu m viele vermeintliche Vorteile im Leben, und Superreiche werden von vielen ihrer Mitmenschen dafür beneidet. Geld, Reichtum und Wohlstand garantieren einerseits den Zugang zum Gesundheitssystem und zur besten Gesundheitsversorgung. Allerdings gefährden Reichtum, Verwöhnung und Luxus unsere Psyche und Soma sehr stark. Glück, Zufriedenheit und Sinn lassen sich mit Geld, Wohlstand und Besitz nämlich nicht erkaufen, das lehrt bereits das Märchen der Brüder Grimm " Der Arme und der Reiche ". Vermögen, Luxus, Besitz und Reichtum können den Bezug zur Realität erschweren, narzisstische und manische Persönlichkeitszüge fördern und verstärken und vermindern mitunter Mitgefühl und Empathie. Darüber hinaus sind wohlhabende und reiche Personen überdurchschnittlich häufig von Substanzmissbrauch betroffen. Auch kann Superreichtum Werte, Erziehungspraktiken und zwischenmenschliche Beziehungen negativ beeinflussen. Ich biete Hilfe an, wenn Sie superreich und trotzdem unglücklich oder erschöpft sind.
Terroranschläge und Unfälle - Traumatherapie
von Florian Friedrich 10. November 2025
Film: "TRAUMA nach ZUGUNFALL in Bad Aibling"
Täterintrojekte - was ist das?
von Florian Friedrich 10. November 2025
Wenn der/die Täter*in innerlich immer da ist Die Bezeichnung "Täterintrojekt" ist völlig veraltet, pathologisierend, unglücklich, irreführend und aus meiner hypnosystemischen Sicht wenig ziel-dienlich. Dennoch möchte ich in diesem Artikel erläutern, was damit gemeint ist. Das Wort " Introjekt " leitet sich vom Lateinischen " intro " (zu Deutsch: hinein, herein) und " iacere " (zu Deutsch: werfen) ab. Ganz typisch nach schweren Traumatisierungen in der präverbalen Lebensphase, also in der frühesten Kindheit, ist es, dass sich täterloyale Muster ausbilden. Die Opfer verhalten sich in Abwesenheit der Täter*innen so, als ob diese anwesend wären. Es entwickelt sich die verkörperte Wahrnehmung, dass die Täter*innen richtig seien und ich selbst falsch. Dies führt zu einem tiefen Selbsthass. Die Opfer introjizieren zudem das Bild des schlechten, bösen und ungeliebten "Kindes", welches ihnen von den Täter*innen (meist von den Eltern oder anderen nahen primären Bezugspersonen) vermittelt wird. Die Täter*innen pflanzen also dem Kind ein Feindbild seiner selbst ein. Typisch für "Täterintrojekte" ist die toxische Scham, die zur Schamrage und zum Hass führen kann. Darum sind Pflegekinder, die im ersten Lebensjahr bei schwer psychisch kranken Eltern, drogensüchtigen Müttern oder schlagenden Vätern leben mussten, oft schwer gestört. Aufgrund ihrer Täterintrojekte entwickeln sie später auch dann eine Persönlichkeitsstörung, wenn sie in liebevollen Pflegefamilien aufwachsen.
HIV und Schuldgefühle
von Florian Friedrich 10. November 2025
Starke, irrationale Schuldgefühle wegen der HIV-Infektion Me nschen, die HIV-positiv sind, schämen sich oft nicht nur für ihre HIV-Infektion, sondern haben mitunter starke Schuldgefühle, die ihnen von der Gesellschaft, von Ämtern, Institutionen, Behörden, Systemen oder psychisch übergriffigen Menschen manipuliert werden. Lesen Sie in diesem Beitrag, warum viele HIV-positive Personen irrationale Schuldgefühle wegen ihrer HIV-Infektion haben und was Sie als Betroffene*r tun können, um Ihre Schuldgefühle zu mildern und freundlicher mit sich selbst umzugehen. Ich biete in Zusammenarbeit mit der Aidshilfe Salzburg kostenlose Psychotherapie und psychologische Beratung an, wenn Sie HIV-positiv sind, im Bundesland Salzburg leben und ein geringes Einkommen haben (Regelung für wirtschaftlich Schwache).