Soldaten und Soldatinnen - Traumatherapie, Coaching, Supervision

Florian Friedrich • 17. November 2025

Posttraumatische Belastungsstörungen und Traumata bei Soldat*innen

Soldatinnen und Soldaten werden im Laufe ihres Berufslebens starken körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Oftmals sind diese Belastungen so stark, dass sie von unserer Psyche nicht mehr verarbeitet werden können, und sich eine Posttraumatische Belastungsstörung mit typischen Traumafolgesymptomen ausbildet. Darunter fallen eine permanente körperliche, emotionale und psychische Anspannung, Flashbacks, Alpträume, Schlafstörungen und Erinnerungen, die als entsetzlich und überwältigend erlebt werden. Viele Betroffene vermeiden dann Tätigkeiten, Hobbys und soziale Situationen. Sie sind chronisch gestresst.


Ich biete Psychotherapie, Traumatherapie, Supervision und Coaching in Salzburg und Hamburg an, wenn Sie als Soldat*in im Rahmen Ihrer beruflichen Ausübung traumatisiert wurden.

Soldat*innen - Traumatherapie, Coaching, Supervision

Filmtipp: "Krieg im Kopf: Albtraum Auslandseinsatz - Soldaten berichten"

Während der Einsätze bei Naturkatastrophen oder bei Auslandseinsätzen können Erlebnisse so stark und intensiv werden, dass sie die Verarbeitungsfähigkeit von Soldat*innen übersteigen.

Einige traumatisierte Soldat*innen distanzieren sich von ihrem sozialen Umfeld. Zudem verändert eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) die Persönlichkeit eines Menschen, was gerade in Partnerschaften, Familien und Ehen gravierende negative Folgen nach sich ziehen kann, wie etwa Scheidungen und Trennungen.

Die betroffenen Beamt*innen sind sozial gehemmt, ängstlich oder äußerst impulsiv, aufbrausend, enthemmt oder verschlossen.


Hat sich eine Posttraumatische Belastungsstörung ausgebildet, so ist eine fachkundige Traumatherapie dringend notwendig. Fast immer gelingt es dann, dass Sie wieder in Ihren beruflichen Alltag zurückkehren können.


Was sind typische Symptome schwerer Traumatisierungen?

  • Flashbacks und sich aufdrängende Erinnerungen
  • Chronischer Stress und permanente Anspannung
  • Vermeidungsverhalten
  • Schlaflosigkeit und Alpträume
  • Angstzustände, Todesangst, Angststörungen und Panikattacken
  • Soziale Gehemmtheit
  • Starke Schmerzen
  • Depressionen
  • Selbstmordgedanken und Suizidalität
  • Substanzmissbrauch und Sucht
  • Impulsives Verhalten, wie etwa Wutanfälle
  • Erleben von Ohnmacht und Hilflosigkeit
  • Wut, Hass und Aggressionen, die destruktiv ausgelebt werden
  • Emotionale Taubheit und Teilnahmslosigkeit
  • Vermeidung von Situationen und Aktivitäten, die Erinnerungen oder Emotionen triggern, welche mit dem Trauma assoziiert sind
  • Dabei werden die belastenden Ereignisse ungewollt immer wieder neu erlebt.
  • Der enorme Stress der PTBS kann auch körperliche Schmerzen und Erkrankungen verursachen, etwa Schmerzstörungen, einen veränderten Hirnstoffwechsel, zu hohen Blutdruck, ein Reizdarmsyndrom, ein schlechtes Immunsystem und Anfälligkeiten für Infektionskrankheiten.



Risiken für die Ausbildung einer PTBS sind

  • extreme Ohnmacht, Hilflosigkeit und Todesangst
  • der Verlust von Kamerad*innen
  • schwere körperliche Verletzungen
  • das Verletzen oder Töten anderer Menschen
  • Amputationen und der Verlust von Gliedmaßen
  • Terroranschläge auf Zivilist*innen
  • Zeugenschaft von Kriegsverbrechen, Morden und schwerer Gewalt

Film: "Der hohe Preis des Krieges: Die Probleme heimkehrender Soldaten"

Viele Soldat*innen schämen sich

Da der Beruf des Soldaten/der Soldatin sehr männlich geprägt ist, schämen sich viele Angehörige von Militär und Bundesheer / Bundeswehr ihrer posttraumatischen Symptome. Viele wollen nicht über ihre schlimmen Erfahrungen sprechen und fressen ihr Leiden in sich hinein. Sie sind davon überzeugt, dass ihre PTBS etwas mit Schwäche und persönlichem Versagen zu tun hätte und dass sie kein guter Soldat/keine gute Soldatin seien, wenn sie über ihre schlimmen Erfahrungen sprechen. Auch haben sie Angst, dass sie keine Karriere mehr machen können.

Dies kann zur Folge haben, dass sich Traumafolgebeschwerden chronifizieren. Das Trauma wird dann zu einer dauerhaften Erkrankung.


Daher wird die PTBS bei Soldat*innen oft nicht erkannt, es gibt also eine hohe Dunkelziffer. Viele kommen erst dann in eine traumatherapeutische Behandlung, wenn sie Druck vom Arbeitgeber oder ihrem sozialen Umfeld bekommen, der/das die Not und das Leiden des/der Betroffenen bemerkt.

Eine PTBS hat überhaupt nichts mit persönlicher Schwäche zu tun, sondern ist eine psychische Reaktion auf eine Extrembelastung.


Psychologische Berufskrankheiten bei Soldaten / Soldatinnen

Bei Traumatisierungen und Posttraumatischen Belastungsstörungen nach Militäreinsätzen handelt es sich um Berufskrankheiten bzw. um Arbeitsunfälle. Jedenfalls trägt Ihre gesetzliche Krankenversicherung die Behandlungs- und Rehabilitationskosten, darunter auch eine traumatherapeutische Behandlung, wenn eine psychologische Berufskrankheit vorliegt. Diesbezüglich können psychiatrische oder fachärztliche Gutachten sinnvoll sein.


In der Regel übernimmt Ihre gesetzliche Unfallversicherung sämtliche Behandlungskosten, wenn sich eine Posttraumatische Belastungsstörung nach einem beruflichen Einsatz ausgebildet hat. Es handelt sich dabei um einen psychologischen Arbeitsunfall.



Wann bekomme ich eine kostenlose Psychotherapie?

Sie benötigen in der Regel ein psychiatrisches Gutachten für Ihre Unfallversicherung, dass es sich bei Ihren Symptomen um einen psychologischen Arbeitsunfall oder um eine Berufskrankheit handelt. Klären Sie unbedingt zuvor mit Ihrem Dienstgeber oder Ihrer gesetzlichen Unfallversicherung (in Österreich der AUVA, der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt) ab, ob auch tatsächlich sämtliche Kosten für eine Psychotherapie übernommen werden. Beantragen Sie möglichst rasch und früh die Übernahme der Kosten bei der Unfallversicherung.

TERMIN VEREINBAREN

Psychsosomatische Hilfe Salzburg/Hamburg/Berlin
von Florian Friedrich 8. Dezember 2025
Diagnose und Therapie in Salzburg, Wien, und Hamburg Ich biete psychologische Hilfe in Salzburg, München, Hamburg und Berlin an, wenn Sie unter psychosomatischen Beschwerden leiden.
Somatoforme Schmerzstörung - Psychologische Hilfe
von Florian Friedrich 8. Dezember 2025
Chronische Schmerzen vermindern die Lebensqualität Schmerzen können langandauernd und chronisch verlaufen. Nicht immer wird dafür eine Ursache gefunden. Vielmehr sind es meist biopsychosoziale Ursachen, die komplex ineinandergreifen. Schmerzen bzw. eine Schmerzstörung können Menschen massiv belasten und in ihrer Lebensqualität einschränken.
Somatic Experiencing (SE): Trauma im Körper integrieren
von Florian Friedrich 7. Dezember 2025
Was ist Somatic Experiencing? Somatic Experiencing (SE)® ist eine anerkannte, körperorientierte Methode zur Traumaheilung, entwickelt vom US-amerikanischen Traumaforscher Dr. Peter A. Levine. Im Gegensatz zu traditionellen Gesprächstherapien, die sich oft auf die kognitive Aufarbeitung des Ereignisses konzentrieren, setzt SE direkt an den im Körper gespeicherten Stress- und Traumaenergien an. Die Grundidee: Trauma ist keine Krankheit oder Störung, sondern eine natürliche, biologische Reaktion des Nervensystems, die nicht vollständig abgeschlossen wurde. Ich arbeite mit Methoden und Haltungen aus dem Somatic Experiencing und adaptiere diese für meine hypnosystemische Therapie und Beratung.
Traumatherapie: Was ist NARM?
von Florian Friedrich 7. Dezember 2025
NARM - Das Neuroaffektive Beziehungsmodell (NeuroAffective Relational Model) Das Neuroaffektive Beziehungsmodell (NeuroAffective Relational Model), eine innovative Trauma-Therapie nach Dr. Laurence Heller, die sich auf Entwicklungs- und Bindungstraumata konzentriert. NARM hilft, frühe Überlebensstrategien zu erkennen und zu lösen, die Lebendigkeit und Selbstregulation einschränken, indem es die Verbindung von Körper, Emotionen und Geist stärkt und die Heilung der zentralen Lebensressourcen (Kontakt, Bedürfnisse, Vertrauen, Autonomie, Liebe/Sexualität) fördert, ohne die Vergangenheit neu durchleben zu müssen. Ich selbst bin kein zertifizierter NARM-Therapeut. Allerdings bin ich sehr inspiriert und begeistert von NARM und integriere dessen Haltungen in meine hypnosystemische Arbeit und Traumatherapie.