Crossdressing in der Partnerschaft oder Ehe - Paarberatung

Florian Friedrich • 25. August 2025

Was ist Transvestitismus/Crossdressing?

Crossdressing meint das Tragen gegengeschlechtlicher Kleidungsstücke und Accessoires, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen, wie das bei trans*identen Personen der Fall ist. Meist sind dabei Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht im Blick, wenn es um das Thema Crossdressing geht. Es gibt jedoch auch Crossdresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff „Transvestit“ für Crossdressing wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte nicht ungefragt oder unreflektiert als Bezeichnung für eine Person verwendet werden, kann aber natürlich im wissenschaftlichen Kontext als Beschreibung des Phänomens verwendet werden ("Transvestitismus"). "Transe" ist eine abwertende und sexualisierende Bezeichnung für Crossdresser. Gelegentlich verwenden allerdings trans*Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung.


Crossdressing / Transvestitismus kommen in Partnerschaft und Ehe durchaus vor. Erfahren Sie hier mehr über die paardynamisch schwierige Situation, wenn der männliche Partner Crossdresser ist. Ich biete Paartherapie und Paarberatung an, wenn der/die Partner*in Crossdresser*in ist.

Crossdressing in der Partnerschaft oder Ehe - Paarberatung

Crossdresser werden oft als psychisch krank abgestempelt

Crossdressing führt unserer Gesellschaft vor Augen, dass wir unser Konstrukt von Normalität kritischer hinterfragen sollten. So ist es für Frauen völlig selbstverständlich geworden, Hosen, Hemden und T-Shirts zu tragen (Crossdressing fällt hier oft nicht einmal auf), während Männer, welche Röcke, Blusen oder Kleider tragen, sogar von Fachexpert*innen als psychisch krank pathologisiert werden. Verhalten oder kleiden sich Männer als androgyn, werden sie automatisch als trans*, trans*ident oder schwul angesehen. Dies kann natürlich manchmal auch zutreffen, hat aber nichts mit Crossdressing zu tun. Es hat den Anschein, als müssten Männer ihre (fragile?) „Männlichkeit“ immer und überall behaupten. Tun sie das nicht, dann wird ihre „Männlichkeit“ rasch brüchig, und zwar sowohl im individuellen inneren Erleben, als auch in den gesellschaftlichen Zuschreibungen von außen.


Die Partnerinnen von Crossdressern werden auch stigmatisiert

Viele Partnerinnen (ich verwende hier bewusst die weibliche Form, weil Frauen unter dem Crossdressing ihrer männlichen Partner in der Regel mehr leiden als umgekehrt) fühlen sich aufgrund der gesellschaftlichen Tabuierung des männlichen Crossdressings und der vielen negativen Vorurteile sozial isoliert und einsam. Diese Isolierung kann zu Hilflosigkeit, Wut, Ärger und Groll gegen den Partner führen. Es kann zu destruktiven Eskalationsdynamiken in Partnerschaften oder sogar zu einer Trennung kommen.


Crossdressing/Transvestitismus hat nichts mit Homosexualität zu tun

Manche Frauen haben auch Angst, dass ihr Partner schwul sei, wenn er Frauenkleidung trage. Dies ist ein weit verbreitetes Vorurteil, das nicht der Realität entspricht, da Homosexualität und Crossdressing zwei völlig unterschiedliche Phänomene sind, die nichts miteinander zu tun haben. Allenfalls trauen sich schwule und bisexuelle Männer das Crossdressing häufiger auszuleben als heterosexuelle Männer, wodurch der falsche Eindruck entstehen kann, dass Crossdressing etwas mit Homosexualität gemein habe. Es fehlt hier zwar an einschlägigen wissenschaftlichen Untersuchungen, doch kann davon ausgegangen werden, dass Crossdressing unter heterosexuellen Menschen genauso häufig auftritt, wie unter Schwulen, Lesben und Bisexuellen. 

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Was bedeutet das Window of Tolerance bzw. Toleranzfenster? Das Toleranzfenster und seine Bedeutung für die Selbstregulierung Das Konzept des „ Window of Tolerance “ bzw. des " Toleranzfensters " geht auf den Professor für Psychiatrie Daniel Siegel zurück. Wenn wir uns im Toleranzfenster bewegen, dann fühlen wir uns ausgeglichen und im Einklang mit uns selbst. Wir können dann auch schwierige Gefühle und Emotionen gut zulassen, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Wir halten unsere Metabene aufrecht, vermögen uns selbst zu beobachten, zu reflektieren und erleben Selbstwirksamkeit. Fallen wir nach oben aus dem Toleranzfenster heraus, so erleben wir überwältigenden Stress. Wir geraten in den Kampf- oder Fluchtreflex und sind sympathikoton übererregt. Diesen Zustand bezeichnet man auch als Hyperarousal. Fallen wir in den untersten Bereich, in das Hypoarousal, so kommen wir in das Erstarren bzw. in den Totstellreflex. Sowohl im Hyperarousal als auch im Hypoarousal verlieren wir unsere Fähigkeiten zur Selbstregulierung und Selbstreflektion und sehen unsere Umwelt und unsere Mitmenschen als eine Gefahr an. Wir verlieren unsere Metaebene und Empathie. Wenn wir, wie das bei traumatisierten Menschen meist der Fall ist, oft oder permanent aus dem Toleranzfenster herausfallen, so erschöpft uns dies im Alltag immens. Wir fühlen uns dann diesen emotionalen Achterbahnfahrten hilflos ausgeliefert.
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