Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang März 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
Erfahren Sie in diesem Artikel über Skillstraining zur Emotionsregulation.
"Skills“ bedeutet im Englischen „Fertigkeiten“. Das Skillstraining geht auf die Borderline-Expertin Marsha Linehan zurück und vermittelt einen besseren Umgang mit sich selbst und dem sozialen Umfeld. Skills sind kurzfristig wirksam, ohne dabei langfristig schädlich zu sein.
Skills sollte man erst dann einsetzen, wenn die innere Anspannung und Emotionalität über 70 Prozent ansteigt. Wenn etwa mein Selbsthass, meine Wut oder Verzweiflung so extrem stark sind, dann braucht es körperliche Ablenkungen bzw. wohldosierte körperliche „Mini-Schocks“. Bei einer so hohen inneren Spannung helfen nämlich andere Methoden der Emotionsregulation wie achtsames Atmen, Meditation, Spazierengehen, ein warmes Bad ein Gespräch mit Freund*innen wenig bis gar nicht. Schocke ich aber meinen Körper, indem ich etwa eiskalt dusche oder einen Schmerzpunkt auf meiner Hand drücke, dann komme ich fast unweigerlich aus der Hochspannung heraus und kann danach sanftere Methoden einsetzen, wie etwa eine Entspannungsübung.
Lesen Sie in diesem Beitrag, wie man aus innerer Hochspannung und Stress mit Skills herauskommen kann.
Ich bin Psychotherapeut und biete Skillstraining und Skillsgruppen an.
I am psychotherapist and provide skills training.
Hier ein fiktives Beispiel:
Der alte Weg von Herrn Z., bei dem eine Borderline-Persönlichkeitsstörung diagnostiziert worden war, war es, sich selbst zu ritzen, zu schneiden oder vor Wut und Hass gegen eine Wand zu schlagen, sodass es immer wieder zu Knochenbrüchen kam. In zwischenmenschlichen Beziehungen wurde er schnell laut und schrie herum. Zudem war er auch schon in Schlägereien verwickelt gewesen. Aufgrund seiner Wutausbrüche verlor er einmal sogar seinen Arbeitsplatz.
Durch das Skillstraining lernte Herr Z. zu spüren, wann er körperlich und emotional in den Hochspannungsbereich gelangte. Er setze dann Skills der Kälte und der harmlosen Schmerzreize ein und konnte dadurch seine Emotionen abschwächen, konstruktiver mit seiner Wut umgehen und in zwischenmenschlichen Konflikten angemessener reagieren.
Das Skillstraining ist speziell für Menschen geeignet, die Probleme haben, ihre Gefühle und Impulse zu regulieren (etwa Personen mit Borderline-Störungen, schweren Depressionen, Essstörungen, Angst- und Panikstörungen, Traumatisierungen, Gewaltproblemen). Das Training von Skills hat das Ziel, den Alltag und Krisensituationen besser zu bewältigen, Anspannungen zu reduzieren und mehr Ruhe zu finden.
Der Vorteil von Skills ist, dass ich sie jederzeit einsetzen kann und dass ich dabei keine langfristigen Konsequenzen, wie etwa Narben oder Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und in Beziehungen davontrage. Somit stellen Skills eine hervorragende Alternative dar, die Menschen nutzen können, anstatt sich selbst zu verletzen.
Skills haben aber auch Grenzen: Sie dienen der Emotionsregulation, helfen aus Notsituation und sind ein wertvolles Werkzeuge der psychischen Ersten Hilfe. Somit gehören sie in jeden psychischen Notfallkoffer. Sie helfen aber nicht, sich selbst in seiner eigenen Identität zu finden, zwischenmenschliche Kompetenzen zu erwerben u.v.m. Dazu bedarf es psychotherapeutischer und psychologischer Begleitung.
Somit sind Skills wichtige Top-Down-Hilfsmittel, aber sie sind kein therapeutisches Wundermittel. Wenn ich Skills anwenden kann, dann beginnt erst die richtige Psychotherapie und/oder Traumatherapie.
Noch wichtiger ist nämlich die Selbstregulation, bei der ich mich Bottom-Up selbst beruhigen kann und wieder zu innerem Halt, Raum, Ruhe und Erdung finde.
Dieser Prozess geht nicht von heute auf morgen, sondern er stellt ein längerfristiges Projekt dar. Wichtig ist deshalb, dass Sie gelassen aber konsequent an der Selbstregulation dranbleiben.
In diesem Beitrag erklärt die Traumatherapeutin Dami Charf, was selbstverletzendes Verhalten bedeutet und warum Betroffene sich selbst verletzen.