Transplantationen - Psychologische Hilfe

Florian Friedrich • 28. September 2025

Lange Wartelisten und die Angst, zu sterben

Manchmal leiden Menschen unter so schweren Erkrankungen, dass nur eine Organtransplantation ihr Leben retten oder zumindest ihre Lebensqualität deutlich verbessern kann. Immer wieder kommt es allerdings auch vor, dass Personen so lange auf einer Organwarteliste stehen, dass sie sterben, bevor sie ein Spender*innenorgan bekommen. Dabei können Organteile, ganze Organe, Gewebe oder Zellen von einem Organismus auf einen anderen übertragen werden.


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie an, wenn Sie unter Ihrer Transplantation leiden.

Transplantationen - Psychologische Hilfe

Mit Stand 31. Dezember 2020 befanden sich in Österreich insgesamt 757 Personen auf Organwartelisten.

Im Jahr 2020 wurden in Österreich insgesamt 672 Organe transplantiert. Dabei handelt es sich um Niere (335), Leber (158), Lunge (100), Herz (59), Bauchspeicheldrüse (20).

Schon bevor Menschen eine Organspende erhalten, kann eine Psychotherapie sinnvoll sein, damit die Patient*innen gut für sich ihre Einstellung zur Transplantation klären können. Schwere Erkrankungen, die Transplantationen erfordern, führen nämlich oft zu Depressionen, zu innerer Lähmung oder Angst- und Panikattacken.


Der psychologische Aspekt bei Organtransplantationen

Ein Organ zu transplantieren, bedeutet für den Empfänger/die Empfängerin nicht nur eine körperliche Veränderung, sondern auch eine immense psychische Belastung. Es geht um die Akzeptanz der neuen Organe und die Bewältigung von Ängsten und Unsicherheiten. Eine erfolgreiche Transplantation kann das Leben des Empfängers/der Empfängerin positiv beeinflussen, ja sogar ihr/sein Leben retten, aber es gibt auch Risiken und Komplikationen, die wiederum negative Auswirkungen auf die Psyche haben können.


In den ersten Wochen und Monaten nach einer Transplantation fühlen viele Organempfänger*innen ein starkes Gefühl des gerettet-worden-Seins. Oft aber auch Verwirrungen und Halluzinationen. Viele Betroffene verlieren ihr geschlossenes und intaktes Körperselbstbild und erleben ihren Körper als nicht mehr intakt. Hier wird ersichtlich, dass auch unsere Psyche Zeit braucht, um wieder ein gutes und stabiles Selbstempfinden und Körpergefühl aufzubauen und die Transplantation zu integrieren.

Nachdem Organempfänger*innen aus der Klinik entlassen werden, beginnt für sie erst der eigentliche Alltag mit dem neuen Organ. Dieser ist oft mit großen und einschneidenden Veränderungen verbunden. Medikamente müssen regelmäßig eingenommen werden, mitunter haben diese auch Nebenwirkungen und belasten die Lebensqualität. Auch schädliche Gewohnheiten und Verhaltensweisen sollten geändert werden.


Warum macht Psychotherapie vor oder nach Transplantationen Sinn?

Auch die quälende Wartezeit und die Angst, die Spende nicht mehr zu erleben, können eine psychologische Begleitung sinnvoll machen.

Als Psychotherapeut unterstütze ich Sie, intensiven Emotionen wie Ängsten, Verzweiflung, Ohnmacht und Hoffnung Raum zu geben und diese zu verarbeiten.


Weitere Therapieziele können sein:

  • wieder mehr Lebensqualität zu finden
  • Depressionen zu mildern
  • mehr Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit zu erfahren
  • Entspannungsverfahren anzuwenden
  • mit Ängsten besser umgehen zu können

Film: "Glücksspiel Transplantation: Das lange Warten auf ein Organ"

Viele Menschen müssen jahrelang auf ein Organ warten und erleben in dieser Zeit massive Ängste und psychische Belastungen.


Neues Leben durch Transplantationen: Wie eine Psychotherapie helfen kann

Transplantationen sind oftmals lebensrettende Maßnahmen und deswegen für viele Organempfänger*innen mit großen Hoffnungen, viel Dankbarkeit, aber auch mit starken existentiellen Ängsten verbunden. Neben der physischen Regeneration ist es wichtig, Transplantationen psychisch gut zu verarbeiten und in das Leben zu integrieren. 



Die Bedeutung von Transplantationen für ein neues Leben

Die Transplantation eines Organs stellt für viele Menschen eine zweite Chance auf ein neues und besseres Leben dar. Sie kann die Lebenserwartung um zahlreiche Jahre verlängern. Doch diese Veränderung bringt nicht selten massive psychische Belastungen mit sich, die von den Betroffenen manchmal unterschätzt werden. Auch eine erfolgreiche Transplantation kann nämlich Ängste und Unsicherheiten hervorrufen. Im schlimmsten Fall führt sie zu Traumatisierungen. Es ist von Bedeutung, sich dieser psychischen Aspekte von Transplantationen bewusst zu sein.

Psychotherapie kann dabei eine wertvolle Unterstützung bieten. Vor und nach der Operation können Therapeut*innen den Patienten/die Patientin begleiten und ihm/ihr helfen, ihre/seine Gedanken und Emotionen zu sortieren und bestehende Ängste zu containen und zu integrieren.


Auch während der Rehabilitation kann Psychotherapie dazu beitragen, etwaige Traumata aufzuarbeiten und Ängste zu mildern. Die Rolle des Therapeuten/der Therapeutin ist dabei von großer Bedeutung, da er/sie den Patienten/die Patientin als Halt-gebende*r Ansprechpartner*in durch den gesamten Prozess begleitet und unterstützt.

Es gibt verschiedene therapeutische Methoden, Wege und Möglichkeiten, welche individuell auf die Bedürfnisse des Patienten/der Patientin abgestimmt werden sollten. Das Ziel ist es, Ängste und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Transplantation zu reduzieren und das Selbstbewusstsein der Patientin/des Patienten zu stärken.

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