Diskriminierung von trans*identen Menschen am Arbeitsplatz

Florian Friedrich • 25. Juli 2025

Angst vor dem Coming-Out am Arbeitsplatz

Trans*(trans*gender, transsexuelle, trans*idente, nicht binäre, diverse) Menschen, ihre Angehörigen und Freund*innen haben oft große Angst, sich im Berufsleben als trans*ident zu outen. Diese Befürchtungen sind auch nicht unbegründet, da es immer wieder zu ungesetzlichen Kündigungen, zu Mobbing und zu Diskriminierung kommt. Im Gegensatz zu homosexuellen und bisexuellen Menschen können trans*Personen ihre trans*Geschlechtlichkeit auch kaum verbergen und verheimlichen. Ein schonendes Coming Out im Beruf ist nicht möglich, da sie ihren sozialen Rollenwechsel, wenn sie sich für diesen entschlossen haben, von einem Tag auf den anderen vollziehen.

Trotz der oben genannten Probleme und Diskriminierungen treten viele Befürchtungen, die mit dem äußeren Coming-out einhergehen, oft nicht ein.


Ich biete psychologische Hilfe und Antidiskriminierungsberatung an, wenn Sie in Ihrem Job oder am Arbeitsplatz aufgrund ihrer trans*Identität oder Geschlechtsinkongruenz benachteiligt oder sogar gemobbt werden - in Salzburg persönlich, online auch in Wien, Berlin, München und Hamburg.

Diskriminierung von trans*identen Menschen am Arbeitsplatz

Im Beruf kann der soziale Rollenwechsel in das andere Geschlecht zu Problemen und zu Mobbing führen

Zwar gibt es viele Arbeitgeber*innen und Teams, die den Wechsel in die andere Genderrolle unterstützen, das ist aber nicht immer der Fall. Manche Vorgesetzten oder Kolleg*innen reagieren mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Feindseligkeit. Mitunter verlieren trans*Menschen auch ihren Arbeitsplatz und werden (rechtswidrig) entlassen.
Dennoch darf hier nicht vergessen werden, dass trans*Menschen ihrem Arbeitsumfeld keineswegs ohnmächtig ausgeliefert sind und dass es zahlreiche Menschen, Fachleute und Institutionen gibt, welche trans*Personen im Arbeitsleben unterstützen und einschlägige Hilfe anbieten.
Wer bereits vor dem sozialen Rollenwechsel ein*e beliebte*r, kollegiale*r und wertschätzende*r Mitarbeiter*in war, muss nicht unbedingt damit rechnen, vom Team plötzlich diskriminiert oder gemobbt zu werden, wenn er/sie den sozialen Rollenwechsel vollzieht.


Selbstschutz und Reviktimisierung

Insgesamt haben es jene trans*identen Menschen leichter, die selbstsicher und ungezwungen mit ihrer trans*Geschlechtlichkeit umgehen und ein positives Selbstbewusstsein ausstrahlen. Sogar zunächst ablehnende Mitarbeiter*innen sind dann mitunter beeindruckt vom Mut und von der Konsequenz der trans*Person und werden offener, toleranter und akzeptieren irgendwann die trans*Identität ganz.

Ängstlichere trans*Menschen, die sich nicht wehren, Grenzüberschreitungen vonseiten diskriminierender Kolleg*innen und Vorgesetzter zulassen, werden öfters Opfer von psychischer Gewalt und Mobbing am Arbeitsplatz. So kann sich ein Teufelskreis aus Ängstlichkeit – Diskriminierung – noch mehr Angst – noch mehr Diskriminierung entwickeln. Die Traumatherapie bezeichnet dieses Phänomen als "Reviktimisierung". Zudem suchen sich Täter*innen oft Menschen als Opfer aus, die bereits traumatisiert sind.

Diese Überlegungen dürfen nicht als Victim-Blaming missinterpretiert werden. Wir sollten uns alle zu jeder Zeit an jedem Arbeitsplatz und in jedem Job sicher fühlen können. Es ist aber auch ein Zeichen von gesunder Selbstfürsorge, wenn ich gut auf mich achte und psychisch gefährliche Situationen im Arbeitsleben und Beruf erkenne und mich schützen bzw. zur Wehr setzen kann.


Meine psychologische Antidiskriminierungsarbeit

LGBTIQA* werden noch immer diskriminiert und gemobbt. Dabei handelt es sich um psychische Gewalt, die auch strafrechtlich verfolgt wird. Auch Tuscheln, Witze, Ignorieren oder blöde Bemerkungen fallen unter Mobbing. Meist haben die Täter*innen keine Empathie für die Not ihrer Opfer. Wenn Sie sich nicht Hilfe suchen, werden die Täter*innen in der Regel nicht von diskriminierenden Verhaltensweisen ablassen. Passives Erdulden wird oft als persönliche Schwäche ausgelegt und die Täter*innen noch weiter anstacheln, Sie zu mobben.

In einer psychotherapeutischen Begleitung können ängstlichere trans*Menschen lernen, sich zu wehren, anderen Menschen Grenzen zu setzen und soziale Kompetenzen zu entwickeln, die ihnen im Arbeitsleben förderlich sind. Auch ein konstruktiver Umgang mit Diskriminierungen kann in der Beratung und Begleitung gelernt werden.

 Podcast: "Transident am Arbeitsplatz – Wege in ein glückliches Arbeitsleben"

Einen Termin vereinbaren

Was ist das Seitenmodell in der Hypnosystemik?
von Florian Friedrich 12. Dezember 2025
Ein wesentlicher Baustein im hypnosystemischen Ansatz Das Seitenmodell von Gunther Schmidt ist ein Kommunikations- und Reflexionsmodell aus der systemisch-lösungsorientierten Kurztherapie und dem Hypnosystemischen Ansatz . Es dient dazu, innere Anteile einer Person übersichtlich darzustellen und besser mit ihnen zu arbeiten. Schmidt nutzt das Modell u. a. zur Utilisation, zur Ressourcenaktivierung und zur Entscheidungsfindung. Grundidee Ein Mensch besteht nicht aus einem einheitlichen Ich, sondern aus verschiedenen „Seiten“ (inneren Anteilen), die in unterschiedlichen Situationen aktiv werden. Diese Seiten können diverse Bedürfnisse, Gefühle, Überzeugungen und Handlungstendenzen haben.  Das Seitenmodell macht sichtbar: Welche inneren Seiten gerade präsent sind Welche Anteile im Konflikt stehen Welche Seiten Unterstützung, Würdigung oder Halt brauchen Welche Ressourcen-Seiten gestärkt werden können
Bindungs- und körperorientierte Psychotherapie
von Florian Friedrich 12. Dezember 2025
Bindungs- und körperorientierte Psychotherapie In der bindungs- und körperorientierten Psychotherapie und Traumatherapie geht es um den guten Kontakt zu sich selbst und den Mitmenschen. Im Mittelpunkt steht das gegenwärtige Erleben und nicht das Erinnern von Traumen in der Vergangenheit. Ich biete bindungsorientierte / beziehungsorientierte Psychotherapie in Salzburg / Hamburg an.
Kollektive Heilungsräume nach Thomas Hübl
von Florian Friedrich 12. Dezember 2025
Heilung braucht Verbundenheit Kollektive Heilungsräume nach Thomas Hübl sind bewusste soziale Felder, in denen Menschen gemeinsam an der Heilung von individuellen und kollektiven Traumata arbeiten. Hübl verbindet dabei Elemente aus transpersonaler Psychologie, systemischer Arbeit, Mystik, Trauma­forschung und kontemplativen Praktiken. Ich bin sehr inspiriert von Thomas Hübl und möchte hier seinen Ansatz vorstellen.
Generative Trance nach Stephen Gilligan
von Florian Friedrich 12. Dezember 2025
Wie wir Zugang zu unserer tiefsten Kreativität finden Es gibt Momente im Leben, in denen der Verstand nicht weiterweiß: alte Muster laufen automatisch ab, gute Vorsätze verpuffen, unsere kreative Energie ist blockiert. Genau hier setzt Stephen Gilligans Generative Trance an – ein moderner, kraftvoller Bewusstseinszustand, der uns Zugang zu neuen Lösungen, zu innerer Weisheit und zur eigenen schöpferischen Kraft verschafft. Während viele Menschen Trance mit Hypnose oder Kontrollverlust verbinden, ist Gilligans Ansatz das Gegenteil: Generative Trance ist der bewussteste, kreativste und freieste Zustand, den ein Mensch erreichen kann. Ich bin nicht in Generativer Trance nach Stephen Gilligan zertifiziert. Dieser Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt kein Angebot für generative Trance-Arbeit dar. Allerdings bin ich sehr inspiriert von Gilligans Lebenswerk und möchte seine Haltungen und Methoden würdigen.