Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
Gerade Shutdowns, Lockdown, häusliche Isolation oder eine behördlich angeordnete Quarantäne lassen viele Menschen sich einsam und isoliert fühlen. Die letzten Jahre der Corona-Pandemie mit ihren Maßnahmen sind nicht spurlos an den Menschen vorübergegangen. Einsamkeit und Isolation sind nämlich gefährlich für unsere psychische und körperliche Gesundheit. In der Isolation können sich psychische Symptome entwickeln, etwa Depressionen, Angststörungen, Wahnideen, Zwänge, oder sich verstärken.
Lesen Sie in diesem Beitrag Tipps gegen Einsamkeit und sozialen Schmerz und was Sie dagegen tun können. Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie an, wenn Sie unter Einsamkeit leiden.
Grundsätzlich sind wir Menschen soziale Wesen und sehnen uns nach der Nähe zu unseresgleichen. Ein Kind kann alleine nicht überleben. Versorgt man ein Kind emotionslos mit Nahrung, so stirbt das Kind, weil es auch emotionale Nähe, Liebe und Geborgenheit benötigt. Das haben die grausamen Versuche des Staufer Kaisers Friedrich II. gezeigt, der Babys und Kleinkinder von Ammen emotionslos versorgen ließ. Die Kinder haben nicht überlebt.
Auch erwachsene Menschen sind von der körperlichen und emotionalen Nähe zu anderen abhängig. Isolation, wie sie in vielen Gefängnissen noch immer eingesetzt wird, ist eine Foltermethode und stellt eine massive Menschenrechtsverletzung dar.
Entwicklungsgeschichtlich war die Angst vor Einsamkeit überlebensnotwendig, da sie den sozialen Zusammenhalt sicherte und die Entwicklung sozialer Kompetenzen förderte. Insofern hatten Menschen, die stärker unter Einsamkeit litten, höhere Überlebenschancen und mehr Nachkommen, weshalb sich die Emotion der Einsamkeit in unserer genetischen Ausstattung und unserem biologischen Erbe befindet.
Einsamkeit hat die Funktion, dass sie unsere Bindungsfähigkeit stärkt und uns motiviert, den Kontakt und die Nähe zu unseren Mitmenschen zu suchen.
In der Psychologie wird zwischen Alleinsein und Einsamkeit unterschieden. Nach einem anstrengenden Arbeitstag kann ich das Alleinsein voll und ganz genießen, es auskosten und dadurch wieder ganz zu mir finden. Alleinsein wird in der Regel als bereichernd und befreiend erlebt. Es eröffnet kreative Potenziale, stärkt unsere Selbstfindung und Individualität und sensibilisiert uns für eigene Bedürfnisse. Auch in einer Partnerschaft benötigen Partner*innen immer wieder eine gesunde Distanz und das Alleinsein, um sich danach wieder umso mehr der/dem Partner*in zuzuwenden.
Einsamkeit hingegen ist quälend und wird als aufgezwungen bzw. unfreiwillig erlebt. Unser Körper verkrampft sich in der Einsamkeit, wir haben oft das Gefühl von Enge. Mit dem Gefühl der Einsamkeit können mitunter Trauer, Scham, Selbsthass oder sogar Suizidalität einhergehen.
Wenn wir erkennen, dass wir alle im selben Boot sitzen und miteinander verbunden sind, dann fühlen wir uns weniger einsam. Die größte Einsamkeit fühlen egozentrische und egoistische Personen, weil sie sich von der Verbundenheit zu ihren Mitmenschen und vom großen Ganzen abschneiden.
Unsere Gesellschaft fördert bestimmte schädliche Bindungsmuster bzw. Bindungsstörungen. Die meisten von uns leben heute mehr im virtuellen Raum als in der konkreten Realität. Sie erleben die Welt wie durch Milchglas, denn virtuelle Welten und Kontakte sind keine echten Beziehungen.
Aber auch individuelle biographische Verletzungen sind Ursachen für Einsamkeit. Bei vielen Kindern ist bereits im Kleinkindalter ein innerer Rückzug zu beobachten.
Später führen sie dann ein Leben wie durch eine Glasscheibe, d.h. sie fühlen sich zutiefst unverbunden, als ob sie nicht dazugehörten. Es entwickelt sich rasch ein Teufelskreislauf, denn Einsamkeit führt zu Scham, welche uns noch einsamer werden lässt, da wir uns dann noch mehr zurückziehen.
Einsamkeit ist damit auch ein Symptom von Bindungsstörungen oder Bindungstraumen. Bei schweren Traumatisierungen und Bindungsunterbrechungen in den ersten Lebensjahren können wir zudem keine Objektkonstanz ausbilden. Das ist das Grundvertrauen, dass ich mit anderen Menschen verbunden bin und dass andere Menschen immer wieder zurückkommen werden und mir nahe sind, auch wenn ich gerade örtlich von ihnen getrennt bin.
Viele Menschen haben nie die Erfahrung gemacht, anerkannt, wertgeschätzt und akzeptiert zu werden oder sich zeigen zu dürfen und so zu sein, wie sie sind. Auch dies macht uns zutiefst einsam, denn wir haben nie gelernt, wie gesunder Kontakt und gute Beziehungen gehen.
Deshalb bin ich ein starker Verfechter dafür, dass es ab der Grundschule ein Schulfach gibt, welches uns viele Stunden in der Woche beibringt, wie gesunde Beziehungen sind, wie Kontakt geht und wie wir unseren Körper, unsere Emotionen und Bedürfnisse besser fühlen können.
In diesem Kurzfilm wird der Unterschied zwischen quälender Einsamkeit und gutem Alleinsein erklärt. Sehr viele Menschen fühlen sich isoliert und einsam - und sind es auch.
Die gute Botschaft ist, dass wir auch im Zustand der Einsamkeit eine gute Selbstfürsorge entwickeln können.
Dieser Film stellt sich der Frage, ob auch Gutes und Kreatives aus der Einsamkeit entstehen kann.
Grundsätzlich gibt es keine Tipps und Tricks, die uns helfen können, besser mit Einsamkeit umzugehen.
Allerdings empfehle ich: