Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
Trans*Jugendliche können ab dem körperlichen Entwicklungsstadium Tanner II pubertätsblockierende Medikamente einnehmen. Bei diesen Medikamenten handelt es sich um Gonadotropin-Releasing-Hormon-(GnRH)-Analoga, die den Testosteron- und Östrogenspiegel im Blut absenken, was die körperliche Entwicklung in der Pubertät hemmt. Dies verschafft jugendlichen trans*Menschen eine zeitliche Pause, in der unumkehrbare körperliche Entwicklungen und Veränderungen verhindert werden.
Bei diesen irreversiblen körperlichen Veränderungen handelt es sich:
Lesen Sie in diesem Artikel über Pubertätsblocker und Hormone für Kinder und Jugendliche, die trans*ident, trans*gender oder transsexuell sind.
Wichtig ist, dass die Effekte der blockierten Pubertät mit GnRH-Analoga umkehrbar sind. Wenn die Medikamente abgesetzt werden, dann nehmen die körperlichen Veränderungen der Pubertät weiter ihren Verlauf. Auch die Fruchtbarkeit und Zeugungsfähigkeit dürfte sich nach einiger Zeit wieder regenerieren, wenn auch hier noch Langzeitstudien ausstehen.
Diese Zeit kann notwendig sein, falls sich Menschen ihres trans*geschlechtlichen Erlebens unsicher sind. Dauert das Erleben der Geschlechtsinkongruenz an, dann ist es sinnvoll trans*Jugendlichen eine Pubertätsentwicklung in ihrem Identitätsgeschlecht zu ermöglichen. Hier wird in den aktuellen Leitlinien ein Alter von 16 Jahren empfohlen, ab dem gegengeschlechtliche Hormone verschrieben werden sollten. Es fehlen bisher allerdings Studien, ob eine Hormontherapie unter 16 Jahren die gewünschte Wirkung erzielt.
Trotzdem muss hier kritisch angemerkt werden, dass aus psychologischer Sicht auch eine Hormontherapie unter 16 Jahren sinnvoll sein kann und nicht strikt vom kalendarischen Alter abhängig gemacht werden sollte.
Die psychische und körperliche Reife von Jugendlichen ist nämlich höchst individuell und auch das Erleben der trans*Identität ist bei jedem/jeder Jugendlichen einzigartig und unterschiedlich. Viel wichtiger sind der Wunsch des/der trans*Jugendlichen und seine/ihre Fähigkeiten und Reife, um eine derartige Entscheidung zu treffen. Darüber hinaus bedarf es einer sorgfältigen Aufklärung der trans*geschlechtlichen Jugendlichen, deren Eltern und Sorgeberechtigten. Zudem ist der Leidensdruck des/der trans*gender Jugendlichen ein wesentlicher Faktor, der hier zu berücksichtigen ist, und die emotionale Entwicklung der Peer-Groups, in denen sich der/die jeweilige trans*Jugendliche bewegt.
In dieser Dokumentation von WDR werden Jugendliche vorgestellt, die körpermodifizierende Behandlungen haben machen lassen. Auch das Thema der Reue und Detransition wird angesprochen. Detransition meint, dass ein Mensch hormonelle oder chirurgische Maßnahmen bedauert.
Es kann für junge trans*Menschen wichtig sein, ihre Pubertät im Identitätsgeschlecht gemeinsam mit ihren gleichaltrigen Freund*innen zu erleben. Werden diese individualpsychologischen Faktoren gut berücksichtigt, dann kann dies das Leiden an der Genderdysphorie sehr mildern.
Eine Hormontherapie beeinflusst auch die sexuelle Entwicklung und hilft vielen trans*Menschen, ihren Körper zu akzeptieren. Die bessere Selbstakzeptanz und Selbstannahme helfen den jungen trans*Menschen, selbstbewusster und selbstbestimmter ihre Sexualität zu leben, Safer-Sex zu praktizieren, auf ihre körperliche, sexuelle und psychische Gesundheit zu achten und tragfähige Beziehungen sowie Partnerschaften aufzubauen.
Wenn trans*Jugendliche starke Ängste oder psychische Erkrankungen aufweisen, dann kann eine Hormontherapie den psychischen Gesundheitszustand auch massiv verschlechtern. Mit der Hormonbehandlung wird nämlich die trans*Identität zunehmend sichtbar. Habe ich als Jugendliche*r nicht den Mut, mich zu outen, dann kann der soziale Druck von außen inneren Stress und Druck verursachen. Die Hormontherapie sollte dann noch aufgeschoben werden.
Körpermodifizierende Operationen zur Angleichung an das Gegengeschlecht werden in der Regel erst dann vollzogen, wenn trans*Personen volljährig sind, jedoch sollten hier Ausnahmen gemacht werden, wenn trans*Jugendliche unter massiven psychischen oder sozialen Belastungen leiden. Aus einer ethischen Perspektive ließen sich Operationen auch bei noch nicht volljährigen trans*Jugendlichen rechtfertigen.