Trans*idente Männer - Maskulinisierende Hormonbehandlung

Florian Friedrich • 29. Oktober 2025

Welche Effekte hat Testosteron auf den Körper?

Biologische Mädchen und Frauen, die sich als Buben oder Männer fühlen (trans*Buben/trans*Männer, also Buben und Männer, die transident, transgender oder transsexuell sind) nehmen häufig Hormonbehandlungen auf sich, um sich ihrem Wunschgeschlecht äußerlich anzunähern.

Lesen Sie in diesem Artikel, welche erwünschte und unerwünschte Wirkungen auf den Körper die maskulinisierende Hormonbehandlung für trans*idente Männer haben kann.

Trans*idente Männer - Maskulinisierende Hormonbehandlung

Nach 1-6 Monaten

  • Die Haut kann sich verfetten und es kann zu verstärkter Aknebildung kommen (spätestens nach 1-2 Jahren).


Nach 2-6 Monaten

  • Die Regelblutung bleibt aus.


Nach 3-6 Monaten

  • Das Körperfett beginnt sich anders zu verteilen (spätestens nach 2-5 Jahren).
  • Die Behaarung im Gesicht und die Körperbehaarung werden mehr, etwa der Bartwuchs (spätestens nach 3-5 Jahren).
  • Die Klitoris wächst (spätestens nach 1-2 Jahren).
  • Das Gewebe von Vulva und Vagina schwindet (Vaginale Atrophie). Ein typisches Symptom ist Scheidentrockenheit (spätestens nach 1-2 Jahren).


Nach 3-12 Monaten

  • Die Stimme wird tiefer (spätestens nach 1-2 Jahren).


Nach 6-12 Monaten

  • Es wird mehr Muskelmasse gebildet und der Körper gewinnt an Muskelkraft (spätestens nach 2-5 Jahren).


Nach mehr als 12 Monaten

  • Es kann zu Haarausfall am Haupt, zur Ausbildung von Geheimratsecken oder zur Glatzenbildung kommen (unterschiedlich).

Filmtipp: "Testosterongesteuert: Wenn aus Fußballerinnen Männer werden"

In dieser Reportage von NDR wird gut ersichtlich, wie sehr die Testosterontherapie trans*identen Männern helfen kann, sich an das Gegengeschlecht anzugleichen.

Muskeln, Körperbehaarung und Glatze

  • Der Aufbau von Muskeln und Körperkraft hängt stark von der sportlichen Betätigung ab, die ein trans*identer Mann betreibt. Wenn ich etwa viel Kraft- und Ausdauertraining betreibe, dann wird meine Muskelmasse zunehmen und ich werde definierte Muskeln bekommen. Wenn ich hingegen zu viel hochkalorische Nahrungsmittel esse und gleichzeitig kaum Sport, Ausdauer- und Krafttraining mache, dann werde ich kaum sichtbar an Muskelmasse zunehmen oder meinen Körper definieren. Sichtbare definierte Muskeln erfordern nämlich ein hohes Maß an Fleiß, Ausdauer und Disziplin.
  • Zur Gesichts- und Körperbehaarung sei an dieser Stelle anzumerken, dass es stark vom Alter und von der genetischen Veranlagung abhängt, ob ein trans*Mann trotz Testosterontherapie eine starke Körperbehaarung und viel Bartwuchs ausbildet oder nicht.


Hormontherapie für trans*idente Kinder

Kinder und trans*Buben können bereits im Tanner-I-Stadium mit der Hormontherapie beginnen, wenn die trans*Identität bzw. Geschlechtsinkongruenz dauerhaft und stabil ist. Wenn diesbezüglich Unsicherheiten bestehen, dann sollten besser pubertätsblockierende Medikamente eingenommen werden, um dem Kind noch Zeit zu verschaffen.

Bertolt Brecht: DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE
von Florian Friedrich 22. November 2025
Mein kommendes Schauspielprojekt: Bertolt Brecht "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" Ab 7. November in Salzburg Produktion, Regie und Schauspiel: Cassandra Rühmling Musik: Robert Kainar SchauspielerInnen: Henry Arnold , Jan Walter , Uschi Nocchier i , Mathias Mayerhofer , Florian Friedrich , Sabine Füssl, Pierre Feitler, Kunigunde Eschbacher Hier können Sie die Tickets im Vorverkauf erwerben
Selbstregulierung und Emotionen regulieren
von Florian Friedrich 20. November 2025
Was sind Gefühle und Emotionen? Gefühle sind grundsätzlich Körperempfindungen, die wir durch unsere Bezugspersonen und unser soziales Umfeld lernen zu interpretieren. Diese Interpretationen können auch falsch sein, haben jedoch einen starken Einfluss auf das Erleben unserer Realität und unserer sozialen Bindungen. Oft sind bestimmte Gefühle im Hier und Jetzt der Realität gar nicht angemessen, sondern sie kommen aus unserer Biografie. Dies bezeichnet man auch als " emotionale Flashbacks ". Erfahre in diesem Artikel, wie Du Deine Emotionen besser regulieren kannst.
HIV-positiv: Therapiegruppen in Salzburg / Hamburg
von Florian Friedrich 20. November 2025
Selbsterfahrungs- und psychologische Gruppen in Deutschland / Österreich / Schweiz Menschen, die HIV-positiv sind, leiden oft nicht nur unter ihrer HIV-Infektion, sondern haben mitunter starke Schamgefühle, die ihnen von der Gesellschaft, von Ämtern, Institutionen, Behörden, Systemen oder psychisch übergriffigen Menschen manipuliert werden. Dies kann zu seelischen Belastungen und Depressionen führen, die die Lebensqualität vermindern. Auch Partnerschaften und die Sexualität können dadurch beeinträchtigt werden. Hier finden Sie meine PowerPoint-Präsentation zum Workshop als PDF. Ich biete Psychotherapiegruppen, Gruppentherapie und Workshops für HIV-positive Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Gerne komme ich auch in Ihre Institution oder Einrichtung.
Was ist das Window of Tolerance?
von Florian Friedrich 20. November 2025
Was bedeutet das Window of Tolerance bzw. Toleranzfenster? Das Toleranzfenster und seine Bedeutung für die Selbstregulierung Das Konzept des „ Window of Tolerance “ bzw. des " Toleranzfensters " geht auf den Professor für Psychiatrie Daniel Siegel zurück. Wenn wir uns im Toleranzfenster bewegen, dann fühlen wir uns ausgeglichen und im Einklang mit uns selbst. Wir können dann auch schwierige Gefühle und Emotionen gut zulassen, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Wir halten unsere Metabene aufrecht, vermögen uns selbst zu beobachten, zu reflektieren und erleben Selbstwirksamkeit. Fallen wir nach oben aus dem Toleranzfenster heraus, so erleben wir überwältigenden Stress. Wir geraten in den Kampf- oder Fluchtreflex und sind sympathikoton übererregt. Diesen Zustand bezeichnet man auch als Hyperarousal. Fallen wir in den untersten Bereich, in das Hypoarousal, so kommen wir in das Erstarren bzw. in den Totstellreflex. Sowohl im Hyperarousal als auch im Hypoarousal verlieren wir unsere Fähigkeiten zur Selbstregulierung und Selbstreflektion und sehen unsere Umwelt und unsere Mitmenschen als eine Gefahr an. Wir verlieren unsere Metaebene und Empathie. Wenn wir, wie das bei traumatisierten Menschen meist der Fall ist, oft oder permanent aus dem Toleranzfenster herausfallen, so erschöpft uns dies im Alltag immens. Wir fühlen uns dann diesen emotionalen Achterbahnfahrten hilflos ausgeliefert.