Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapie, Beratung und Coaching


Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine

 für neue Klient*innen anbieten.

Gesunder Schlaf - Sieben Schlafmythen und Märchen

Florian Friedrich • 10. Juni 2023

Was kann ich tun, wenn ich Probleme beim Einschlafen habe?

Bezüglich des gesunden Schlafes gibt es viele Halbwahrheiten, Mythen und Märchen. Lesen Sie in diesem Artikel von den sieben Schlafmythen und Märchen und was gesunder Schlaf ist.

Schlafmythen zu Schlafstörungen

Märchen Nummer Eins:

Jeder Mensch braucht mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf in der Nacht.

Fakt: Wie viel Schlaf ein Mensch benötigt, ist sehr individuell. Manche Menschen benötigen nur vier Stunden Schlaf, andere wiederum zehn Stunden. Der Durchschnitt liegt bei sieben Stunden.

Übrigens: Wenn Sie sich tagsüber nach nur (durchschnittlich) sechs Stunden Schlaf munter fühlen, ist alles in Ordnung. Wie müde Sie in der Früh beim Aufstehen sind hat zudem wenig mit der Schlafdauer zu tun. Auch ein Mittags- oder Nachmittagstief ist gesund und völlig normal. Ein Mittagsschläfchen, Nickerchen oder Power Nap ist dann für Körper und Seele Balsam.


Film: "Schlafstörungen: Die unterschätzte Gefahr"

Märchen Nummer Zwei:

Medikamente sind am wirksamsten, wenn Menschen unter Schlafstörungen leiden.

Fakt: Nein, denn die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse empfehlen nicht Medikamente, sondern psychologische und psychotherapeutische Methoden und Hilfe. Psychologische Hilfe ist bei fast allen Einschlaf- und Durchschlafstörungen wirksam, während Medikamente in den natürlichen Schlaf eingreifen. Zudem können sie Nebenwirkungen haben und manchmal sogar abhängig machen.


Märchen Nummer Drei:

Der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste.

Fakt: Erholsam ist nicht der Schlaf vor Mitternacht, sondern es sind die Tiefschlafphasen. Die erste Tiefschlafphase kommt etwa eine halbe Stunde nach dem Einschlafen und das völlig unabhängig von der Uhrzeit. Somit ist der Schlaf genauso gesund und erholsam, wenn Sie erst nach Mitternacht ins Bett gehen.


Märchen Nummer Vier:

Wenn ich nachts schlecht schlafe, werde ich den ganzen nächsten Tag unausgeschlafen sein.

Schlechter Schlaf beeinträchtigt mich am nächsten Tag und ich sollte mich dann schonen.

Fakt: Wenn ich einmal schlecht schlafe, dann hat das keine negativen Auswirkungen auf meine Leistungsfähigkeit am nächsten Tag. Wenn ich mich dann aber schone und weniger aktiv bin, dann kann es passieren, dass ich am Abend zu wenig müde für einen guten Schlaf bin.



Film: "Wie kann ich besser schlafen?"

Märchen Nummer Fünf:

Wenn ich in der Nacht oft aufwache, dann ist das ein Anzeichen einer Schlafstörung.

Fakt: Besonders in der zweiten Nachthälfte wachen wir alle mehrmals auf und zwar bis zu 20-mal. Sind diese Aufwachphasen kürzer als eine Minute, dann können wir uns nicht mehr daran erinnern. Erst ab vier bis fünf Minuten Wachzeit kommt die Erinnerung an das Aufwachen. Wenn Menschen drei bis vier dieser längeren Aufwachphasen haben, dann ist das normal und kein Problem. Jedoch kann die Beunruhigung über diese wachen Phasen Menschen stressen und unnötig belasten.


Märchen Nummer Sechs:

Wenn die Qualität des nächtlichen Schlafes nicht gut ist, dann fühle ich mich tagsüber nicht fit und ausgeschlafen.

Fakt: Ob ich mich tagsüber wohl und ausgeschlafen fühle, hängt von vielen Faktoren ab, nicht allein vom Schlaf. Auch die Ernährung, das Einhalten von Pausen, das psychosoziale Wohlbefinden, ein erfülltes Leben und sinnstiftende Tätigkeiten sind mindestens genauso wichtig wie guter Schlaf.


Märchen Nummer Sieben:

Wenn ich in einer Nacht schlecht schlafe, dann sollte ich in der nächsten Nacht länger schlafen.

Fakt: Wenn ich zu kurz geschlafen habe, dann kann ich das nicht durch eine längere Schlafdauer ausgleichen, sondern nur durch bessere Schlafqualität.

Diagnostik aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 6. März 2025
Diagnosen sagen nichts über unsere Klient*innen aus Als Hypnosystemiker erlebe ich Diagnosen meist als trivialisierend und als eine die Komplexität reduzierende Vernichtung von Informationen. Zudem werden Diagnosen überwiegend völlig blind für den Kontext gestellt, in dem ein Symptom auftritt. Ziel dienlich sind Diagnosen aus hypnosystemischer Sicht dann, wenn Patient*innen sie wollen, weil sie dadurch Entlastung erfahren (was ich dann wieder utilisieren kann), oder eben für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Der Begründer der Hypnosystemik Gunther Schmidt erwähnt etwas augenzwinkernd, dass sich seine Klient*innen eine der häufigsten Diagnosen (etwa "mittelgradige depressive Episode") selbst auswählen dürfen (sie können aber auch ausgewürfelt werden), wobei wir die Diagnosen dann zusammen mit unseren Klient*innen auf möglicherweise negative Auswirkungen überprüfen sollten.
Täterintrojekte - was ist das?
von Florian Friedrich 5. März 2025
Wenn der/die Täter*in innerlich immer da ist Die Bezeichnung "Täterintrojekt" ist völlig veraltet, pathologisierend, unglücklich, irreführend und aus meiner hypnosystemischen Sicht wenig ziel-dienlich. Dennoch möchte ich in diesem Artikel erläutern, was damit gemeint ist. Das Wort " Introjekt " leitet sich vom Lateinischen " intro " (zu Deutsch: hinein, herein) und " iacere " (zu Deutsch: werfen) ab. Ganz typisch nach schweren Traumatisierungen in der präverbalen Lebensphase, also in der frühesten Kindheit, ist es, dass sich täterloyale Muster ausbilden. Die Opfer verhalten sich in Abwesenheit der Täter*innen so, als ob diese anwesend wären. Es entwickelt sich die verkörperte Wahrnehmung, dass die Täter*innen richtig seien und ich selbst falsch. Dies führt zu einem tiefen Selbsthass. Die Opfer introjizieren zudem das Bild des schlechten, bösen und ungeliebten "Kindes", welches ihnen von den Täter*innen (meist von den Eltern oder anderen nahen primären Bezugspersonen) vermittelt wird. Die Täter*innen pflanzen also dem Kind ein Feindbild seiner selbst ein. Typisch für "Täterintrojekte" ist die toxische Scham, die zur Schamrage und zum Hass führen kann. Darum sind Pflegekinder, die im ersten Lebensjahr bei schwer psychisch kranken Eltern, drogensüchtigen Müttern oder schlagenden Vätern leben mussten, oft schwer gestört. Aufgrund ihrer Täterintrojekte entwickeln sie später auch dann eine Persönlichkeitsstörung, wenn sie in liebevollen Pflegefamilien aufwachsen.
Rituelle Sexuelle Gewalt ist eine Legende
von Florian Friedrich 4. März 2025
Das Verschwörungsnarrativ von Michaela Huber Insgesamt gibt es mindestens 20 Definitionen von Ritueller Gewalt (RG). Dieser Artikel bezieht sich auf die Verschwörungstheorie der berühmten Traumatherapeutin Michaela Huber, ein Narrativ, das leider in der Therapieszene noch immer als selbstverständlich hingenommen und zu wenig hinterfragt wird. Lesen Sie in diesem Beitrag, warum Rituelle Sexuelle Gewalt (nach Michaela Huber) und Satanic Ritual Abuse (SRA) Legenden und klassische Verschwörungstheorien sind.
trans*identität – Supervision und Teamsupervision
von Florian Friedrich 4. März 2025
Gruppensupervision für Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Psychiater*innen, Gutachter*innen, Pädagog*innen, Therapeut*innen und andere Berufsgruppen Ich biete regelmäßig an Samstagen von 11 bis 13 Uhr eine kostenlose online Supervisionsgruppe / Intervisionsgruppe für Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an, die trans*Personen auf ihrem Weg der Transition in ihr Wunschgeschlecht begleiten und/oder Gutachten bzw. Stellungnahmen für Hormontherapien und Operationen verfassen. In dieser Gruppe können wir alle viel voneinander lernen, Fallvignetten einbringen, unser Schwarmwissen bündeln, netzwerken und auch Länder übergreifend zusammenarbeiten. Die Gruppe ist offen, d.h. Sie können jederzeit dazustoßen. Ich selbst koordiniere die Gruppe nur, bin aber im Sinne der Intervision ein Teil der Gruppe und nicht deren Leiter. In der Gruppe können Einzelfälle, aber auch Themen eingebracht werden. Mögliche Themen sind: Gutachten erstellen Sorgen wegen Detransition und Fehldiagnosen Rechtliches und Haftung bei Detransition Autismus, ASS und ADHS in der Kombination mit trans*Identitäten genderfluide und non binäre Lebensweisen Rechtliche Aspekte Andere LGBTIQA* Themen Wann sind die nächsten Termine? Samstag, 8. März 2025 von 11 bis 13 Uhr Samstag, 10. Mai 2025 von 11 bis 13 Uhr Samstag, 12. Juli 2025 von 11 bis 13 Uhr Einzeln oder im Team Des Weiteren biete ich (kostenpflichtige) Supervisionen (einzeln oder Teamsupervision) und Coaching für helfende Berufsgruppen an, die mit trans*identen (transgender, transsexuellen, diversen, nicht binären, genderfluiden) Personen arbeiten, etwa für Pädagog*innen, Psychotherapeut*innen, Psycholog*innen, Ärzt*innen und Gutachter*innen. Die Supervisionen sind auch online möglich. Viele Psychotherapeut*innen und Gutachter*innen sind sich unsicher, wie sie mit trans*Personen und der Geschlechtsidentität von Menschen arbeiten und therapeutisch vorgehen sollen und lehnen dann trans*idente und non-binäre Menschen ab. Unter Umständen liegt dies daran, dass trans*Personen oft gar keine klassische Psychotherapie benötigen, da es ja nicht um die Heilung von Symptomen oder einer psychischen Erkrankung geht, sondern vielmehr um eine aktive Unterstützung auf dem Weg der Transition und der persönlichen Entwicklung.
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