Gesunder Schlaf - Sieben Schlafmythen und Märchen

Florian Friedrich • 29. Oktober 2025

Was kann ich tun, wenn ich Probleme beim Einschlafen habe?

Bezüglich des gesunden Schlafes gibt es viele Halbwahrheiten, Mythen und Märchen. Lesen Sie in diesem Artikel von den sieben Schlafmythen und Märchen und was gesunder Schlaf ist.

Schlafmythen zu Schlafstörungen

Märchen Nummer Eins:

Jeder Mensch braucht mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf in der Nacht.

Fakt: Wie viel Schlaf ein Mensch benötigt, ist sehr individuell. Manche Menschen benötigen nur vier Stunden Schlaf, andere wiederum zehn Stunden. Der Durchschnitt liegt bei sieben Stunden.

Übrigens: Wenn Sie sich tagsüber nach nur (durchschnittlich) sechs Stunden Schlaf munter fühlen, ist alles in Ordnung. Wie müde Sie in der Früh beim Aufstehen sind, hat zudem wenig mit der Schlafdauer zu tun. Auch ein Mittags- oder Nachmittagstief ist gesund und völlig normal. Ein Mittagsschläfchen, Nickerchen oder Powernap ist dann für Körper und Seele Balsam.



Film: "Vom guten Schlaf"

Märchen Nummer Zwei:

Medikamente sind am wirksamsten, wenn Menschen unter Schlafstörungen leiden.

Fakt: Nein, denn die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse empfehlen nicht Medikamente, sondern psychologische und psychotherapeutische Methoden und Hilfe. Psychologische Hilfe ist bei fast allen Einschlaf- und Durchschlafstörungen wirksam, während Medikamente in den natürlichen Schlaf eingreifen. Zudem können sie Nebenwirkungen haben und manchmal sogar abhängig machen.


Märchen Nummer Drei:

Der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste.

Fakt: Erholsam ist nicht der Schlaf vor Mitternacht, sondern es sind die Tiefschlafphasen. Die erste Tiefschlafphase kommt etwa eine halbe Stunde nach dem Einschlafen und das völlig unabhängig von der Uhrzeit. Somit ist der Schlaf genauso gesund und erholsam, wenn Sie erst nach Mitternacht ins Bett gehen.


Märchen Nummer Vier:

Wenn ich nachts schlecht schlafe, werde ich den ganzen nächsten Tag unausgeschlafen sein.

Schlechter Schlaf beeinträchtigt mich am nächsten Tag und ich sollte mich dann schonen.

Fakt: Wenn ich einmal schlecht schlafe, dann hat das keine negativen Auswirkungen auf meine Leistungsfähigkeit am nächsten Tag. Wenn ich mich dann aber schone und weniger aktiv bin, dann kann es passieren, dass ich am Abend zu wenig müde für einen guten Schlaf bin.



Film: "Wie kann ich besser schlafen?"

Märchen Nummer Fünf:

Wenn ich in der Nacht oft aufwache, dann ist das ein Anzeichen einer Schlafstörung.

Fakt: Besonders in der zweiten Nachthälfte wachen wir alle mehrmals auf und zwar bis zu 20-mal. Sind diese Aufwachphasen kürzer als eine Minute, dann können wir uns nicht mehr daran erinnern. Erst ab vier bis fünf Minuten Wachzeit kommt die Erinnerung an das Aufwachen. Wenn Menschen drei bis vier dieser längeren Aufwachphasen haben, dann ist das normal und kein Problem. Jedoch kann die Beunruhigung über diese wachen Phasen Menschen stressen und unnötig belasten.


Märchen Nummer Sechs:

Wenn die Qualität des nächtlichen Schlafes nicht gut ist, dann fühle ich mich tagsüber nicht fit und ausgeschlafen.

Fakt: Ob ich mich tagsüber wohl und ausgeschlafen fühle, hängt von vielen Faktoren ab, nicht allein vom Schlaf. Auch die Ernährung, das Einhalten von Pausen, das psychosoziale Wohlbefinden, ein erfülltes Leben und sinnstiftende Tätigkeiten sind mindestens genauso wichtig wie guter Schlaf.



Märchen Nummer Sieben:

Wenn ich in einer Nacht schlecht schlafe, dann sollte ich in der nächsten Nacht länger schlafen.

Fakt: Wenn ich zu kurz geschlafen habe, dann kann ich das nicht durch eine längere Schlafdauer ausgleichen, sondern nur durch bessere Schlafqualität.

Bertolt Brecht: DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE
von Florian Friedrich 23. November 2025
Mein kommendes Schauspielprojekt: Bertolt Brecht "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" Ab 7. November in Salzburg Produktion, Regie und Schauspiel: Cassandra Rühmling Musik: Robert Kainar SchauspielerInnen: Henry Arnold , Jan Walter , Uschi Nocchier i , Mathias Mayerhofer , Florian Friedrich , Sabine Füssl, Pierre Feitler, Kunigunde Eschbacher Hier können Sie die Tickets im Vorverkauf erwerben
Selbstregulierung und Emotionen regulieren
von Florian Friedrich 20. November 2025
Was sind Gefühle und Emotionen? Gefühle sind grundsätzlich Körperempfindungen, die wir durch unsere Bezugspersonen und unser soziales Umfeld lernen zu interpretieren. Diese Interpretationen können auch falsch sein, haben jedoch einen starken Einfluss auf das Erleben unserer Realität und unserer sozialen Bindungen. Oft sind bestimmte Gefühle im Hier und Jetzt der Realität gar nicht angemessen, sondern sie kommen aus unserer Biografie. Dies bezeichnet man auch als " emotionale Flashbacks ". Erfahre in diesem Artikel, wie Du Deine Emotionen besser regulieren kannst.
HIV-positiv: Therapiegruppen in Salzburg / Hamburg
von Florian Friedrich 20. November 2025
Selbsterfahrungs- und psychologische Gruppen in Deutschland / Österreich / Schweiz Menschen, die HIV-positiv sind, leiden oft nicht nur unter ihrer HIV-Infektion, sondern haben mitunter starke Schamgefühle, die ihnen von der Gesellschaft, von Ämtern, Institutionen, Behörden, Systemen oder psychisch übergriffigen Menschen manipuliert werden. Dies kann zu seelischen Belastungen und Depressionen führen, die die Lebensqualität vermindern. Auch Partnerschaften und die Sexualität können dadurch beeinträchtigt werden. Hier finden Sie meine PowerPoint-Präsentation zum Workshop als PDF. Ich biete Psychotherapiegruppen, Gruppentherapie und Workshops für HIV-positive Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Gerne komme ich auch in Ihre Institution oder Einrichtung.
Was ist das Window of Tolerance?
von Florian Friedrich 20. November 2025
Was bedeutet das Window of Tolerance bzw. Toleranzfenster? Das Toleranzfenster und seine Bedeutung für die Selbstregulierung Das Konzept des „ Window of Tolerance “ bzw. des " Toleranzfensters " geht auf den Professor für Psychiatrie Daniel Siegel zurück. Wenn wir uns im Toleranzfenster bewegen, dann fühlen wir uns ausgeglichen und im Einklang mit uns selbst. Wir können dann auch schwierige Gefühle und Emotionen gut zulassen, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Wir halten unsere Metabene aufrecht, vermögen uns selbst zu beobachten, zu reflektieren und erleben Selbstwirksamkeit. Fallen wir nach oben aus dem Toleranzfenster heraus, so erleben wir überwältigenden Stress. Wir geraten in den Kampf- oder Fluchtreflex und sind sympathikoton übererregt. Diesen Zustand bezeichnet man auch als Hyperarousal. Fallen wir in den untersten Bereich, in das Hypoarousal, so kommen wir in das Erstarren bzw. in den Totstellreflex. Sowohl im Hyperarousal als auch im Hypoarousal verlieren wir unsere Fähigkeiten zur Selbstregulierung und Selbstreflektion und sehen unsere Umwelt und unsere Mitmenschen als eine Gefahr an. Wir verlieren unsere Metaebene und Empathie. Wenn wir, wie das bei traumatisierten Menschen meist der Fall ist, oft oder permanent aus dem Toleranzfenster herausfallen, so erschöpft uns dies im Alltag immens. Wir fühlen uns dann diesen emotionalen Achterbahnfahrten hilflos ausgeliefert.