Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
Liebe, Partnerschaft und Sex sind auch im Alter ein Thema.
Ich biete persönlich und online psychologische Hilfe und Psychotherapie an.
Sexualität und Partnerschaft im Alter sind in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu.
Alle Menschen haben sexuelle Bedürfnisse, die sehr individuell sind. Sexualität meint dabei nicht nur den Sexualakt, sondern die emotionale und körperliche Zuwendung zu einem anderen Menschen und zu sich selbst. Sexualität beginnt schon beim zärtlichen und sinnlichen Umgang mit sich selbst und anderen Menschen.
Menschen, die heute alt oder hochbetagt sind, wurden in den 1930er bis 1940er Jahren sozialisiert, in denen Politik und Kirche noch großen Einfluss auf Partnerschaft, Sexualität und Fortpflanzung hatten. Diese Sozialisation haben die meisten alten und hochbetagten Menschen verinnerlicht. Die Normen damals waren anders als es die Normen heute sind.
Heute beobachten Sexualforscher*innen eher großen Druck und Leistungsstress. Wer heute alt ist, hat hingegen oft stark verinnerlicht, dass Sexualität ein Tabu ist, dass es viele sexuelle Verbote gibt, dass Homosexualität und Bisexualität sündhaft, krank und abnormal seien u.v.m.
Alte und hochbetagte Personen wurden von ganz anderen Normen zu Liebe, Partnerschaft und Sexualität geprägt. Viele dieser Menschen sind bereits pflegebedürftig und schämen sich ihrer Bedürfnisse nach Zärtlichkeit, Erotik und Sexualität. Die verinnerlichten Normen sind oft so stark, dass die betroffenen Menschen meist gar nicht versuchen, eine Partnerschaft im Alter zu finden.
Neben den oben erwähnten internalisierten Normen kommen auch Rollenerwartungen von außen auf alte Menschen zu, die ihnen die Gesellschaft zuspielt, etwa:
„alte Frauen haben keine Lust auf Sex mehr zu haben“,
„alte Männer, die Lust auf Sex haben, sind geile Böcke". Alte und hochbetagte Menschen erfüllen mitunter all diese Rollenerwartungen und verdrängen, unterdrücken oder spalten ihre sexuellen und erotisch-sinnlichen Bedürfnisse ab.
Viele Menschen fühlen sich im Alter sehr einsam und hätten gerne Liebe, Partnerschaft und Sexualität. Sehen Sie in diesem Film, dass es dafür nie zu spät ist und dass manche Menschen auch noch einmal im Altersheim ihre große Liebe finden und die Schmetterlinge im Bauch genießen.
In vielen Pflegeheimen existiert kaum Verständnis oder Sensibilität für Partnerschaft, Liebe, Liebeskummer und Sexualität der pflegebedürftigen Senior*innen.
Das Leben im Heim stellt schon einmal ein Problem dar, da es kaum Privatsphäre für Liebespaare gibt. Es gibt noch immer Pflegeheime mit Zweibett- oder Vierbettzimmern, welche Intimität unmöglich machen.
Selbstverständlich gibt es hervorragende Pflegekräfte, die völlig offen und tolerant für die sexuellen Bedürfnisse alter Menschen sind. Andererseits gibt es aber auch Pfleger*innen, für die Liebe, Sexualität und Partnerschaft im Alter ein Tabu darstellen und die die dementsprechenden Bedürfnisse der zu Pflegenden ignorieren oder unterdrücken. Auch Angehörige alter Menschen empören sich oft, wenn ihre Mütter/Väter oder Großeltern im Alter noch intime Partnerschaften eingehen oder im Altersheim einen Menschen kennenlernen, den sie heiraten.
Es bleibt also noch viel zu tun: aufzuklären, zu sensibilisieren, alte Menschen in ihren Bedürfnissen zu unterstützen und vieles mehr.
Sexualbegleiter*innen sind wichtige Dienstleister*innen. Denn Menschen in jedem Alter haben ein Recht auf selbstbestimmte Liebe, Sexualität und körperliche Nähe.