Adipositas und Übergewicht - Psychologische Hilfe

Florian Friedrich • 31. Dezember 2023

Was ist Adipositas?

Von Adipositas spricht man, wenn Menschen schweres Übergewicht haben. Rund ein Viertel aller Menschen, darunter vor allem auch junge Erwachsene, sind von Adipositas betroffen. Adipositas liegt dann vor, wenn der Body-Mass-Index (BMI) über 30 liegt. Kraftsportler haben auch oft einen BMI über 30, sind aber aufgrund ihres geringen Körperfettanteils nicht adipös.

Adipositas / Übergewicht - Psychotherapie Salzburg/Hamburg

Adipöse Menschen haben besonders viel Körperfett. Dieses Übergewicht entsteht, wenn wir dauerhaft mehr Nahrung/Kalorien zu uns nehmen als wir verbrauchen. Eine fettreiche, zuckerreiche und hochkalorische Ernährung begünstigt Adipositas. Auch zu wenig Bewegung und Sport, eine sitzende Lebensweise oder unterdrückte Emotionen (etwa Wut, Zorn, Angst) sind Risikofaktoren. Adipositas führt häufig zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, zu Diabetes Typ 2, zu Arthrose, zu Unfruchtbarkeit bei Männern, zu Demenz und zu massiven Beschwerden im Bewegungsapparat und senkt damit die Lebenserwartung.


Traumafolgestörungen wegen Übergewicht

Dicke und übergewichtige Personen werden rasch auf ihren Körper reduziert. Dies kann Menschen traumatisieren oder alte Traumata reaktivieren. Menschen mit starkem Übergewicht werden von Kindheit an häufig gemobbt, gekränkt, verletzt abgewertet und diskriminiert. Nicht selten beginnt dies bereits im Kindesalter durch Mitschüler*innen oder Peers und hinterlässt biographische Wunden und Traumen, die zu Depressionen, Ängsten und Selbsthass führen. Trigger und Auslöser im Erwachsenenleben können auch noch Jahrzehnte später Traumafolgesymptome bedingen.

Zudem leiden die Betroffenen, wenn Diäten keinen Erfolg erzielen und haben dann Schuldgefühle, Frust bis hin zu Selbsthass.

Es gibt etliche adipöse Personen, die dann essen (oder Alkohol trinken), wenn sie unter inneren Anspannungen, Frustrationen, Langeweile und Stress leiden. Sie essen, um ihre Emotionen zu regulieren. Dies funktioniert auch kurzfristig, weil Essen und Sättigung uns zufriedener machen, macht uns aber langfristig vom Essen als fragwürdigen Skill abhängig. Viele adipöse Menschen haben nach dem Essen starke Schuldgefühle oder Depressionen und essen dann wiederum, um diese abzumildern. Ein Teufelskreis entsteht.


Meine Hilfe in Salzburg, Wien und Hamburg

In einer Psychotherapie erfahren Sie Hilfe und Unterstützung, um ihre Ernährungsgewohnheiten zu ändern, sich selbst besser anzunehmen und zu akzeptieren und die Ursachen für das übermäßige Essen zu ergründen.


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie für Menschen an, die unter Adipositas leiden.

I offer psychological help and psychotherapy for people who suffer under adipositas.


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Jeder fünfte Mensch leidet unter schwerem Übergewicht, welches die Lebenserwartung verkürzen kann.


Worum geht es in der Psychotherapie wegen Adipositas?

Es geht darum, dass Sie fürsorglicher, freundlicher und liebevoller mit sich selbst umzugehen lernen.

Es geht nicht um Ernährungsberatung, Druck, Selbstoptimierung oder Diättipps, sondern vielmehr darum, dass Sie sich selbst besser spüren und ein besseres Gefühl für Ihren Körper und Ihre Bedürfnisse entwickeln und zwar unabhängig von Ihrem Gewicht. Die langfristigen Ziele sind ein höherer Selbstwert, mehr Selbstakzeptanz, mehr Freude im Leben und mehr Genuss.

Zudem lernen Sie, selbst zu reflektieren, was an Ihrem Essverhalten problematisch ist, wie sich etwa der Kontrollverlust beim Essen aufbaut. Oft gibt es einen Zusammenhang zwischen als problematisch erlebten Emotionen, Impulsen, Bedürfnissen und dem Essverhalten. Deswegen können Ernährungsprotokolle unterstützend hilfreich sein.

Eine Psychotherapie unterstützt Sie auch nach chirurgischen Eingriffen (etwa einem Magenbypass oder dem Einsetzen eines Magenbandes). Es geht dabei um Ihr Essverhalten, um Ihren Umgang mit Stress und Emotionen sowie mit belastenden Gedanken und Kognitionen.


Wichtig: Trauen Sie keiner marktschreierischen Diät, aber auch keinen Psychotherapeut*innen, die Heilsversprechen machen. Zu hohe Erwartungen an die Reduktion des Gewichtes können Sie nämlich stressen, depressiv und unglücklich machen und dann wieder zu unkontrolliertem Essverhalten führen.

Viel sinnvoller ist es, nur eine moderate Reduktion Ihres Körpergewichtes anzustreben, in kleinen, realistischen Schritten - also Step by Step, und das Gewicht gut zu halten.

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