Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
Das Verhältnis zum Essen und zur Nahrungsaufnahme kann massiv gestört sein. Essstörungen sind eine psychische Erkrankung, die äußerlich gut sichtbar ist.
Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie bei Magersucht, Bulimie, Adipositas und Binge-Eating an. Auch eine kostenlose Therapie ist über die Regelung für Wirtschaftlich Schwache bei mir möglich.
Essen und Trinken werden von Menschen als etwas Existentielles und Verbindendes erlebt.
Dabei wird unser Essverhalten gesteuert durch:
Essen bedeutet aber auch Beziehung, nämlich Beziehung zu sich selbst, zu den Mitmenschen und zum Leben. So sind viele gesellschaftliche Rituale mit gutem Essen und Trinken verbunden und fördern grundsätzlich die Beziehung zu uns selbst als auch zur Gemeinschaft. Essen kann somit den sozialen Zusammenhalt oder eine Partnerschaft stärken („Liebe geht durch den Magen“), und in allen Kulturen und Religionen wohnt dem Essen und Trinken etwas Transzendentes inne.
Im Essen und Trinken bilden sich auch Machtdynamiken ab:
So wird Essen, Einkaufen und Kochen in patriarchalischen Kulturen eher der weiblichen Genderrolle zugeschrieben, Alkohol und Trinken eher dem männlichen Geschlecht. Besäufnisse und Essgelage werden dabei eher bei Männern toleriert als bei Frauen.
Magersucht ist eine schwere psychische Störung mit hohen Todesraten. Die Krankheit ist komplex zu behandeln und erfordert multiprofessioneller Ansätze.
Magersucht, Bulimie und Binge-Eating haben gemeinsam, dass sich die betroffenen Personen in übertriebener Weise mit ihrem Körper und ihrem Gewicht beschäftigen, und dass der Körper und das Gewicht einen enormen Einfluss auf das Verhalten, die Selbsteinschätzung und das Selbstwertgefühl haben.
Die Magersucht finden wir tendenziell eher bei Menschen mit einer narzisstischen, einer selbstunsicheren oder soziophobischen Persönlichkeitsstruktur, die Bulimie eher bei histrionischen Menschen oder Personen mit Borderline-Zügen, die Binge-Eating-Störung bei depressiven und ängstlichen Menschen.
Essstörungen sind übrigens kein Phänomen der Moderne oder Postmoderne. Formen von Untergewicht und Fettleibigkeit sind nämlich schon seit der Antike überliefert. Seit Jahrhunderten sind Formen von Untergewicht und Adipositas bekannt.
Die Ärztin und Psychoanalytikerin Hilde Bruch bringt das Phänomen auf den Punkt:
„Menschen mit Magersucht oder Fettsucht sind Individuen, für die das Essen die missbräuchliche Funktion hat, Probleme, die ansonsten unlösbar erscheinen, auf diese Art zu bewältigen… Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie abnorme Mengen Nahrung zu sich nehmen, was sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild ausdrückt…“
Von der Magersucht und der Bulimie sind vorwiegend Frauen betroffen. Das Verhältnis von Frauen zu Männern liegt bei 10:1. Bei den Männern zeigen homosexuelle und bisexuelle Männer ein höheres Risiko, eine Magersucht zu entwickeln. Bei der Binge-Eating-Störung ist das Verhältnis Frauen zu Männern bei 3:2.
Gründe für diese unterschiedliche Verbreitung unter den Geschlechtern sind vor allem gesellschaftliche, da das Schlankheitsideal eher an das weibliche Geschlecht gebunden ist. Auch das Äußere ist bei Frauen in der Gesellschaft von noch größerer Bedeutung als das von Männern, während bei Männern vielmehr Muskelmasse, Potenz, Leistung und Erfolg zählen.
Männer missbrauchen hingegen häufiger Alkohol und entwickeln eine Suchterkrankung. Frauen sind hier etwas zurückhaltender (oder trinken versteckt und heimlich). Essen ist gesellschaftlich akzeptierter als Alkohol und daher die unauffälligere „Droge“.
Während der Zeit der COVID-Pandemie hat die Zahl der magersüchtigen Jugendlichen stark zugenommen. Jede 10. Person stirbt an den Folgen der Magersucht.
Diabulimie gilt als eine sehr gefährliche Essstörung. Sie ist eine lebensbedrohliche Kombination aus Essstörung und Diabetes Typ 1.
In der Wissenschaft ist es umstritten, ob es sich bei der Magersucht und der Bulimie tatsächlich um Suchterkrankungen handelt.
Hauptmerkmale einer Suchterkrankung sind der unwiderstehliche Drang, eine Substanz zu konsumieren, den Konsum zu steigern und viel Zeit für die Beschaffung der Substanz und deren Konsum aufzuwenden. Setzt ein Mensch die Substanz ab, so kommt es zu psychischen und/oder körperlichen Entzugserscheinungen. Die von Sucht betroffenen Menschen haben oft nur eine geringe oder gar keine Krankheitseinsicht.
Gerade die mangelnde Krankheitseinsicht findet sich oft auch bei der Magersucht. Zudem wirkt die Magersucht (wie auch andere Süchte) oft apersonal und unauthentisch.
Beim Binge-Eating haben Menschen gravierende Fressanfälle. Die Betroffenen nehmen innerhalb kürzester Zeit Unmengen an Nahrungsmitteln zu sich.