Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) zählen zu den schweren und tiefgreifenden hirnorganischen Entwicklungsstörungen. Menschen mit Autismus erleben sich selbst und die Welt anders als neurotypische Personen dies tun und verarbeiten Informationen anders. Autismus gilt als angeboren und unheilbar. Meist macht Autismus sich bereits in der frühen Kindheit bemerkbar.
Etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung ist von ASS betroffen. Das ist ein hoher Wert.
ASS wird auch innerhalb der Psychotherapieszene vernachlässigt, und häufig finden die Betroffenen keine Psychotherapeut*innen, die mit ihnen arbeiten wollen oder auf ASS spezialisiert sind. Zudem sind viele Helfer*innen davon überzeugt, dass eine Psychotherapie bei ASS nichts bringe und nicht hilfreich sei. Es gibt kaum psychotherapeutische Behandlungskonzepte für Erwachsene mit ASS.
Ich biete Psychotherapie und Psychologische Hilfe bei ASS im Erwachsenenalter an. Viele Menschen mit ASS telefonieren nicht gerne. Deshalb können Sie sich gerne schriftlich über das Kontaktformular bei mir melden. Wenn Sie Sorgen vor einem Erstgespräch haben, dann biete ich ich Ihnen Sitzungen über ein Videoportal an, etwa über Zoom.
Typisch für Autismus-Spektrum-Störungen sind:
Um die Diagnose Asperger oder Autismus bei Erwachsenen stellen zu können, müssen die Symptome bis ins Kindheitsalter zurück verfolgbar sein. Dies stellt Diagnostiker*innen vor Schwierigkeiten und mag ein Grund sein, weshalb ASS bei Erwachsenen oft nicht diagnostiziert oder erkannt wird.
Leo Kanner beschrieb erstmals den Autismus, Hans Asperger hingegen leicht ausgeprägte Formen des Autismus, die heute unter dem Asperger-Syndrom bekannt sind. Bei diesem ist das Sprachvermögen weniger beeinträchtigt. Zudem findet sich der atypische Autismus relativ häufig, bei dem in zwei von drei Bereichen
Einschränkungen zu finden sind.
Asperger kann auch als Kern des Autismus mit einer leichteren Symptomatik verstanden werden. Die meisten Menschen mit ASS sind übrigens durchschnittlich intelligent.
Autismus weist sehr unterschiedliche Symptome auf und hat verschiedene Ausprägungen und Schweregrade.
In der DSM-5, dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders in seiner fünften Auflage vom Mai 2013, werden die Autismus-Spektrum-Störungen in eine Kategorie mit unterschiedlichen Schweregraden zusammengefasst. Es finden sich nämlich fließende Übergänge zwischen den verschiedenen Phänomenen und Ausprägungen des Autismus.
Bei etwa einem Prozent aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen liegt eine Autismus-Spektrum-Störung vor. Am weitesten verbreitet ist hierbei der atypische Autismus, dann der frühkindliche Autismus gefolgt von dem Asperger-Syndrom. Weltweit finden sich Menschen mit Formen des Autismus in allen sozialen Schichten.
Theory of Mind meint Mentalisierung, d.h. die Kompetenz, sich selbst und den Mitmenschen Emotionen, Gedanken und Absichten zuzuschreiben. Ich habe dann Verständnis für meine eigenen mentalen Zustände und diejenigen der anderen.
Neurotypische Menschen haben den großen Vorteil, dass sie rasch die Emotionen anderer Menschen korrekt dechiffrieren und ablesen können. Auf diese Weise können sie Gespräche, Beziehungen und soziale Interaktionen positiv beeinflussen. Menschen mit Autismus haben diese Fähigkeit zum Mentalisieren oft weniger, manche gar nicht, und sie erleben dadurch in ihrem Alltag zahlreiche Nachteile. So tun sie sich dann etwa schwer, Ironie, Sarkasmus oder Metaphern zu erkennen bzw. zu verstehen.
Auch die eigene Mimik der Betroffenen ist manchmal starrer und maskenhafter, flacher, eingeschränkter und der jeweiligen Situation nicht immer angemessen. Die Prosodie der Stimme ist mitunter weniger ausgeprägt, flacher und emotionsloser.
Personen mit ASS sind beeinträchtigt, wenn es darum geht, die eigenen Emotionen zu erkennen, zu identifizieren, zu reflektieren und zu versprachlichen. Gefühle können oft nicht von körperlichen Empfindungen unterschieden werden. Diese Unfähigkeit wird auch als "Alexithymie" bezeichnet und ist eine Ursache für Schwierigkeiten mit dem Regulieren eigener Emotionen.
Einige Menschen mit Asperger und Autismus weisen einen reduzierten Blickkontakt während sozialer Situationen auf. Ein direkter Blickkontakt löst bei ihnen mitunter Ängste und Überforderung aus und kostet sie viel Kraft und Energie. Der Energieaufwand und die Konzentration sind dabei so stark, dass sich Personen mit ASS dann kaum noch auf den Inhalt einer Konversation fokussieren und keine Aufmerksamkeit dafür mehr aufbringen können.
Weitere Gründe sind, dass die Augen anderer für sie weniger bedeutsam sind, weil die Betroffenen ja weniger aus den Augen ihrer Mitmenschen ablesen können und deswegen weniger Interesse am Blickkontakt haben. Zudem erleben sie direkten Blickkontakt schnell als aversiv, bedrohlich, Angst machend und unangenehm. Das neurotypische soziale Umfeld wertet Menschen mit ASS deshalb gerne ab und unterstellt ihnen Unhöflichkeit und schlechtes Benehmen. Menschen mit ASS werden deswegen bereits während ihrer Kindheit von Eltern, Erzieher*innen, Lehrer*innen und vielen anderen permanent gerügt, weil sie kaum direkten Blickkontakt suchen. Sie werden schon als Kinder dazu aufgefordert, ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen.
Manche Betroffene wenden dann folgenden Trick an, um nicht als unhöflich abgestempelt zu werden: Sie blicken ihren Gesprächspartner*innen an eine Stelle zwischen deren Augen.
Wertvoll ist hier auch das Konzept der Neurodiversität. Es versteht ASS nicht als eine Störung, sondern als einen Teil der Vielfalt psychischer und hirnorganischer Phänomene. ASS gehört dann zur neuronalen Vielfalt einfach dazu und stellt keinen Mangel oder ein Defizit mehr dar.
Dies entspricht auch dem Selbsterleben vieler Personen mit ASS, die sich nicht würden verändern wollen, auch wenn das möglich wäre. Sie verstehen ihr anders-Sein als einen wesentlichen und spezifischen Teil ihrer Persönlichkeit und fühlen nur deshalb Leidensdruck und innere Not, weil das neurotypische Umfeld immer und überall von ihnen erwartet und Druck macht, dass sie sich anpassen, verbiegen und etwas vorgeben zu sein, was sie nicht sind. Gesellschaftliche Anforderungen können dann nur mit größerer Anstrengung, einem inneren Kraftakt und viel Überkompensation erfüllt werden, was zu schweren Angststörungen oder Depressionen führen kann. Das ständige Mimen, sich-Verbiegen und Schauspielern führen zu schweren Erschöpfungszuständen, zum Ausbrennen und zu körperlicher Müdigkeit.
In meiner Resonanz und Gegenübertragung erlebe ich als Psychotherapeut Autismus nicht als eine psychische Störung oder als eine Erkrankung, sondern als eine spezifische Veranlagung, die sich besonders, speziell und anders anspürt.
Menschen mit ASS haben oft das Gefühl, anders als alle anderen zu sein und nicht recht in diese Welt zu passen. Dieses Phänomen bezeichnen manche Betroffene als "Wrong-Planet-Syndrome".
Sie passen sich oft viel zu sehr an ihr neurotypisches soziales Umfeld an. Dies kostet sie viel Kraft und Lebensenergie und hat oft Depressionen und Angststörungen zufolge. Zudem verinnerlichen Menschen im Autismus-Spektrum schnell, dass sie anders sind. Sie werden nicht selten von neurotypischen Menschen ausgegrenzt, beschimpft, belächelt und abgewertet und können diese maligne Haltung verinnerlichen.
In einer Psychotherapie können Sie lernen:
Ich biete:
Erfahren Sie in diesem Video, wie zwei Menschen mit Asperger-Syndrom sich selbst und ihre Umwelt erleben.
Folgende Selbsttests können Ihnen eine erste Einschätzung geben, ob bei Ihnen möglicherweise ASS vorliegt.
Allerdings ersetzen diese Selbsttests keine sorgfältige psychologische oder psychotherapeutische Diagnostik. Im Besten Fall führen Sie diese Tests mit erfahrenen Psycholog*innen oder Psychotherapeut*innen gemeinsam durch.
Eine eigenständige Selbstdiagnose ist nämlich bei ASS nicht möglich, und es kommt dann häufiger zu falsch-positiven Diagnosen von ASS.
Autismus Quotient von Baron Cohen
Ein Tests zur Selbsteinschätzung, um typisch autistische Verhaltens- und Erlebensweisen zu erheben. Hier ist keine automatische Auswertung dabei.
Empathie Quotient von Baron Cohen
Ein Selbsttest, um die eigene Fähigkeit zur Empathie besser einschätzen zu können.
Reading Mind In The Eyes Test von Baron Cohen
Ein Selbsttest, um herauszufinden, ob Sie die Gefühle Ihrer Mitmenschen gut erkennen und ablesen können.
Ich teste nicht auf ASS aus und erstelle auch keine Gutachten oder klinische Diagnosen.
Ich arbeite vor allem als Berater und Psychotherapeut mit von ASS betroffenen Erwachsenen und deren Angehörigen. Im Rahmen einer Psychotherapie erstelle ich als Arbeitshypothese die Verdachtsdiagnose ASS.
Zur spezifischen diagnostischen Abklärung empfehle ich Ihnen allerdings:
den Dachverband Österreichische Autistenhilfe (Wien)
Autistenzentrum Arche Noah (Wien)