Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapie, Beratung und Coaching


Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine

 für neue Klient*innen anbieten.

Trans*Identität - Zweifel bezüglich der Hormontherapie

Florian Friedrich • 9. April 2023

Soll ich eine Hormontherapie machen?

Ich erlebe in der psychotherapeutischen Begleitung und Beratung immer wieder, dass trans* (trans*idente, trans*gender, transsexuelle, agender, genderfluide, nicht binäre) Menschen Zweifel, Sorgen und Unsicherheiten verspüren, ob und wann sie mit hormonellen Maßnahmen zur Angleichung an ihr Wunschgeschlecht starten sollen. Manche Menschen haben auch Zweifel und Ängste, wenn sie bereits seit längerer Zeit Hormone einnehmen. Diese Unsicherheit und das Benennen der Ängste stellt eine hohe kognitive und emotionale Reife dar.


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie an, wenn Sie Zweifel, Sorgen und Unsicherheiten bezüglich der Hormontherapie haben.

Trans*Identität - Zweifel bezüglich der Hormontherapie

Psychologisches Monitoring während hormoneller Behandlungen

Wenn Sie mit der Hormontherapie starten und sich unsicher sind oder Angst haben, dann ist ein psychologisches Monitoring extrem wichtig. Etwa zwei bis drei Prozent aller trans*Menschen bereuen es nämlich, hormonelle (oder chirurgische) Maßnahmen gemacht zu haben. 


Werden Menschen schlecht über die Nebenwirkungen und Auswirkungen der Hormontherapie aufgeklärt, die ja immerhin einen gravierenden Eingriff in den menschlichen Körper bedeutet, so steigt das Risiko, dass trans*Personen später ihren Entschluss zur Hormontherapie bedauern oder unzufrieden mit den Ergebnissen der Hormontherapie sind. Vor allem nicht-binäre oder genderfluide Personen möchten nicht immer alle Maßnahmen machen lassen. Mitunter werden sie aber von Fachleuten (Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen, dem Gesundheitssystem etc.) oder von der trans*Community noch immer zu hormonellen und chirurgischen Maßnahmen gedrängt. Auch bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen ist ein psychologisches Monitoring während der Hormontherapie oft zu empfehlen. 


Ich selber schreibe dann, nach Absprache und Einverständnis mit meinen Klient*innen, folgende Empfehlung in meinen Befundbericht: 

Die Person xy äußert Sorgen, dass die hormonellen Behandlungen zu Veränderungen führen (etwa …), welche sie bereuen könnte und welche sie zum Abbruch der Hormontherapie veranlassen könnte. Daher empfehle ich nach Absprache mit xy, dass eine Hormontherapie nur unter der Auflage eines psychologischen Monitorings stattfinden sollte, d.h. mit begleitender Psychotherapie oder psychologischer Beratung in den ersten zwölf Monaten der hormonellen Behandlung. Die Psychotherapie kann wahlweise über eine Beratungsstelle (etwa über die Beratungsstelle Courage), oder bei Psychotherapeut*innen nach freier Wahl stattfinden.


Diesen Befundbericht leite ich dann nach Absprache mit meinen Klient*innen an Kolleg*innen weiter (in der Regel an Psychiater*innen, mit denen ich zusammenarbeite ), die das psychiatrische Gutachten für die Krankenkassen zur Kostenübernahme erstellen und, wenn möglich, auch gleich für die Freigabe zur Hormonbehandlung.

Film: "Feminizing Hormone Therapy ..."

Dieser Film klärt über Effekte, Risiken und Nebenwirkungen der femininisierenden Hormontherapie auf.

Informed Consent – im Dienst der trans*Klient*innen

Wichtig ist mir hier der Informed Consent mit den Klient*innen. Es ist problematisch genug, dass Psychotherapie für trans*idente Menschen verpflichtend ist. Trans*Identität stellt nämlich keine psychische Erkrankung dar. Insofern ist es umso wichtiger, dass sich Psychotherapie in den Dienst der Klient*innen stellt und alle Ängste und Sorgen hier Raum haben dürfen. 


Manche trans*Menschen haben diese Zweifel, Sorgen oder Unsicherheit bezüglich der Hormontherapie und möglicher Fehlentscheidungen gar nicht und sind sich der Behandlungsschritte ganz sicher. Diese Personen benötigen dann kein psychologisches Monitoring während der Hormonbehandlung, und für mich würde es sich dann als Psychotherapeut übergriffig anfühlen, eine verpflichtende Psychotherapie zu verlangen. Manche Menschen wiederum haben sehr große Ängste und sind zutiefst erleichtert, wenn sie während der Hormonbehandlung ein psychologisches Monitoring in Anspruch nehmen können.

Wichtig ist an dieser Stelle ein individuelles und streng phänomenologisches Vorgehen. Was für die eine Person passt, kann für die andere ganz falsch sein, und jeder Mensch braucht etwas anderes. Insofern muss ich auch als Psychotherapeut für jeden Menschen eine individuelle Form der Begleitung, Beratung oder Psychotherapie finden.

Film: "Masculinizing Hormone Therapy ..."

Dieser Film klärt über die maskulinisierende Hormontherapie für trans*Männer auf.

Diagnostik aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 21. März 2025
Diagnosen sagen nichts über unsere Klient*innen aus Als Hypnosystemiker erlebe ich Diagnosen meist als trivialisierend und als eine die Komplexität reduzierende Vernichtung von Informationen. Zudem werden Diagnosen überwiegend völlig blind für den Kontext gestellt, in dem ein Symptom auftritt. Ziel dienlich sind Diagnosen aus hypnosystemischer Sicht dann, wenn Patient*innen sie wollen, weil sie dadurch Entlastung erfahren (was ich dann wieder utilisieren kann), oder eben für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Der Begründer der Hypnosystemik Gunther Schmidt erwähnt etwas augenzwinkernd, dass sich seine Klient*innen eine der häufigsten Diagnosen (etwa "mittelgradige depressive Episode") selbst auswählen dürfen (sie können aber auch ausgewürfelt werden), wobei wir die Diagnosen dann zusammen mit unseren Klient*innen auf möglicherweise negative Auswirkungen überprüfen sollten. 
Die Polyvagaltheorie in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 20. März 2025
Was ist die Polyvagaltheorie? Die Polyvagaltheorie geht auf den Psychiater Stephen W. Porges zurück. Sie beschreibt eine neue Sichtweise auf das Autonome Nervensystem . Dieses scannt permanent unsere Umwelt und andere Menschen ab, ob wir sicher oder bedroht sind. Jener Vorgang ist unwillkürlich und ist uns meist völlig unbewusst. Sicherheit ist für uns im Leben das Wichtigste. Das Parasympathische Nervensystem teilt sich noch einmal auf und hat ein soziales Nervensystem , den ventralen Vagus, als Zweig. Dieses wird durch Traumata massiv beeinflusst und arbeitet dann anders. Das Soziale Nervensystem wird durch die Beziehung, Fürsorge und Coregulation unserer Eltern bzw. ersten Bezugspersonen gut ausgebildet und kann dann effektiv und optimal arbeiten. Übrigens: Die Polyvagaltheorie ist in der Wissenschaft umstritten und konnte bis heute empirisch nicht nachgewiesen werden . Das ändert aber nichts an der Praxis der modernen Traumatherapie. In der praktischen Umsetzung hilft die Polyvagaltheorie, und wer heilt, der hat bekanntlich recht.
Hypnosystemische Psychotherapie und Beratung
von Florian Friedrich 18. März 2025
Beratung, Coaching und Therapie mit hypnosystemischen Ansätzen Der hypnosystemische Ansatz von Gunther Schmidt ist ein wissenschaftlich-fundierter Ansatz für Beratung, Coaching, Therapie und Organisationsentwicklung. Er arbeitet mit Erkenntnissen der modernen Hirn- und autobiografischen Gedächtnisforschung, der Systemtheorie, der Hypnose und der Hypnotherapie, der Embodiment-Forschung und der Priming-Forschung. Gunther Schmidt hat aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen der verschiedenen Disziplinen ein breites Repertoire an Methoden, Techniken und Tools entwickelt, wobei er immer postuliert: " Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ". Zugleich ist die Hypnosystemik auch eine Haltung zur Welt und zu den Mitmenschen, die weit über Techniken hinausgeht. Denn wer nur mit Tools arbeitet, der " wird rasch zum Tooligan " (Schmidt). Ich biete hypnosystemische Psychotherapie und Beratung in Salzburg / Hamburg an.
Symptome aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 18. März 2025
Symptome sind wertvolle Botschafter von Bedürfnissen Aus hypnosystemischer Sicht (Gunther Schmidt) sind Symptome immer wichtige Rückkopellungsinformationen über nicht beachtete Bedürfnisse. Beispiel: Hubert ist schwul und unterdrückt seine Bedürfnisse nach Liebe, Erotik, Zärtlichkeit und Sexualität. Da dieses Unterdrücken viel Kraft und Lebensenergie kostet, wird Hubert zunehmend depressiver und suizidal. Seine Depressionen und seine Lebensmüdigkeit weisen ihn darauf hin: "Lebe Dein Leben, hör auf Deine homosexuellen Bedürfnisse" Lesen Sie in diesem Artikel über Symptome aus hypnosystemischer Sicht.
Share by: