Was ist Schizophrenie? Was sind Psychosen? - Psychotherapie

Florian Friedrich • 9. September 2025

Stimmenhören und wahnhafte Überzeugungen

Menschen, die die Diagnose „Schizophrenie“ erhalten, leiden oft unter Stimmenhören oder wahnhaften Überzeugungen. Auch weitere Probleme können dazukommen, etwa ein Mangel an Motivation oder ein schlechterer Zugang zu den eigenen Bedürfnissen, Gefühlen und Emotionen. Manche Menschen können sich auch kaum konzentrieren oder verfügen über eine nur sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne. Des Weiteren können Schwierigkeiten beim Sprechen auftreten, insbesondere unter Stress und Anspannung. Mitunter können die von Schizophrenie betroffenen Personen nicht bei einem Thema bleiben. Zusätzliche Symptome sind Depressionen, Ängste und eine bedrückte Grundstimmung.


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie an, wenn Sie unter Schizophrenie oder Psychosen leiden. Wenn Sie wirtschaftlich schwach sind, dann gibt es bei mir auch kostenlose Therapieplätze.

Was ist Schizophrenie? Was sind Psychosen? - Psychotherapie

Was kann Psychosen auslösen

  1. Die Einnahme von Drogen und bestimmten Substanzen, etwa Cannabis, kann eine Psychose auslösen. Man spricht dann von einer „Drogeninduzierten Psychose“. Psychosen bzw. Schizophrenie werden aber nicht alleine durch Drogen verursacht, sondern dann, wenn ein Mensch im Vorfeld der Erkrankung bereits unter chronischem Stress, Ängsten, einem schlechten Selbstbild, Selbsthass, Niedergeschlagenheit etc. leidet, eine genetische Veranlagung zu Psychosen hat und dann noch zusätzlich Substanzen einnimmt. Viele Menschen tun das, damit es ihnen kurzfristig besser geht, wobei dann das Gegenteil der Fall sein kann, wenn eine Droge das letzte Tröpfchen ist, welches das Fass zum Überlaufen bringt, und eine Psychose auslöst. Zudem kann sich eine Abhängigkeit oder Suchterkrankung entwickeln.
  2. Eine Sonderform der Psychosen ist die „Organische Psychose“, welche nach Verletzungen des Gehirns auftreten kann, etwa nach Schädel-Hirn-Traumen, Gehirnblutungen, Hirntumoren oder Vergiftungen mit Drogen. Letztlich kommt es aber bei jeder Psychose und Schizophrenie zu Veränderungen im Hirnstoffwechsel, auch bei den nicht organisch bedingten.



Häufigkeit von Psychosen und Schizophrenie

In allen Kulturen auf der Welt, auch in Jäger- und Sammlerkulturen, treten die Symptome der Schizophrenie bzw. Wahn und Psychosen auf. Psychosen scheinen zum Menschsein dazuzugehören und sind nichts Außergewöhnliches. Etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung entwickelt im Laufe des Lebens eine Schizophrenie. Männer entwickeln diese Erkrankung früher als Frauen, nämlich zwischen der Pubertät und dem 25. Lebensjahr, Frauen tun das zwischen dem 25. und dem 35. Lebensjahr.

Zudem erleben auch viele durchschnittlich gesunde Menschen Symptome, die denen einer Psychose ähneln, etwa wahnhafte oder paranoide Vorstellungen in abgeschwächter Form (siehe die Überzeugung während der COVID-19 Pandemie, dass es COVID gar nicht gebe oder dass die Impfung krank mache; oder bildhafte Halluzinationen bei hohem Fieber oder akustische Halluzinationen beim Übergang in den Schlaf, im Halbschlaf, nach Unfällen und Traumen). Nicht der Inhalt der Überzeugungen ist das Ausschlaggebende, sondern der dadurch verursachte Stress bzw. die Angst, die damit einhergeht.

Film: "Psychose: Wie gefährlich ist Cannabis?"

Nach dem Konsum von Cannabis und anderen Substanzen können Psychosen auftreten.


Was sind Halluzinationen?

Bei Halluzinationen handelt es sich um Sinneseindrücke, d.h. Hören, Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken. Die betroffenen Menschen nehmen diese Eindrücke als absolut real wahr, obwohl keine äußeren Reize vorhanden sind.

Weit verbreitet sind akustische Halluzinationen wie das Hören von bekannten, vertrauten Stimmen nahestehender Menschen oder unbekannten Stimmen (etwa im Traum, oder beim Einschlafen bzw. Aufwachen). Es kann aber auch zu visuellen Halluzinationen kommen oder zu taktilen. Ich fühle dann etwa eine Berührung, auch dann, wenn niemand zugegen ist, der mich berührt. Geruchliche Halluzinationen meint das Wahrnehmen von Gerüchen, die objektiv nicht vorhanden sind, wie etwa der Geruch von Verwesung oder Blumenduft.

Das Hören von Stimmen ist übrigens häufig, auch bei Menschen, die nicht unter Psychosen oder einer Schizophrenie leiden. Es handelt sich hierbei grundsätzlich um ein normales, psychisch gesundes Phänomen, um Fehlwahrnehmungen, wie das etwa auch der verbreitete Tinnitus oder Phantomschmerzen sind, solange ich mich von den inneren Stimmen distanzieren und gut damit umgehen kann.

Problematisch wird es dann, wenn mir diese Distanzierung von den Stimmen nicht mehr gelingt, ich den Stimmen glaube, diese mir Angst und Sorgen machen, sie mich stark belasten oder mich unkonzentriert werden lassen. Ich erlebe die Stimmen dann als bedrohlich, allwissend und allmächtig.


Was sind Positivsymptome?

Bei Positivsymptomen kommt etwas zum normalen Erleben hinzu, z.B. Wahnüberzeugungen, Verfolgungswahn, Paranoia, Stimmenhören, ungewöhnliche Überzeugungen.



Was sind Negativsymptome?

Hier wird etwas weniger, etwa ein Verlust an spontanem sprechen-Können, weniger Interessen, verminderter Antrieb, weniger Motivation, Affekte, Gefühle, Emotionen, Bedürfnisse, weniger Lebenslust. Die Negativsymptomatik zeigt sich auch in den Verhaltensweisen: Ich ziehe mich zurück, bleibe viel zu lange im Bett liegen, verstumme, prokrastiniere, kann meinen Tag nicht mehr strukturieren und bekomme Probleme in der Schule und in der Ausbildung. 

Selbstregulierung und Emotionen regulieren
von Florian Friedrich 20. November 2025
Was sind Gefühle und Emotionen? Gefühle sind grundsätzlich Körperempfindungen, die wir durch unsere Bezugspersonen und unser soziales Umfeld lernen zu interpretieren. Diese Interpretationen können auch falsch sein, haben jedoch einen starken Einfluss auf das Erleben unserer Realität und unserer sozialen Bindungen. Oft sind bestimmte Gefühle im Hier und Jetzt der Realität gar nicht angemessen, sondern sie kommen aus unserer Biografie. Dies bezeichnet man auch als " emotionale Flashbacks ". Erfahre in diesem Artikel, wie Du Deine Emotionen besser regulieren kannst.
HIV-positiv: Therapiegruppen in Salzburg / Hamburg
von Florian Friedrich 20. November 2025
Selbsterfahrungs- und psychologische Gruppen in Deutschland / Österreich / Schweiz Menschen, die HIV-positiv sind, leiden oft nicht nur unter ihrer HIV-Infektion, sondern haben mitunter starke Schamgefühle, die ihnen von der Gesellschaft, von Ämtern, Institutionen, Behörden, Systemen oder psychisch übergriffigen Menschen manipuliert werden. Dies kann zu seelischen Belastungen und Depressionen führen, die die Lebensqualität vermindern. Auch Partnerschaften und die Sexualität können dadurch beeinträchtigt werden. Hier finden Sie meine PowerPoint-Präsentation zum Workshop als PDF. Ich biete Psychotherapiegruppen, Gruppentherapie und Workshops für HIV-positive Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Gerne komme ich auch in Ihre Institution oder Einrichtung.
Was ist das Window of Tolerance?
von Florian Friedrich 20. November 2025
Was bedeutet das Window of Tolerance bzw. Toleranzfenster? Das Toleranzfenster und seine Bedeutung für die Selbstregulierung Das Konzept des „ Window of Tolerance “ bzw. des " Toleranzfensters " geht auf den Professor für Psychiatrie Daniel Siegel zurück. Wenn wir uns im Toleranzfenster bewegen, dann fühlen wir uns ausgeglichen und im Einklang mit uns selbst. Wir können dann auch schwierige Gefühle und Emotionen gut zulassen, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Wir halten unsere Metabene aufrecht, vermögen uns selbst zu beobachten, zu reflektieren und erleben Selbstwirksamkeit. Fallen wir nach oben aus dem Toleranzfenster heraus, so erleben wir überwältigenden Stress. Wir geraten in den Kampf- oder Fluchtreflex und sind sympathikoton übererregt. Diesen Zustand bezeichnet man auch als Hyperarousal. Fallen wir in den untersten Bereich, in das Hypoarousal, so kommen wir in das Erstarren bzw. in den Totstellreflex. Sowohl im Hyperarousal als auch im Hypoarousal verlieren wir unsere Fähigkeiten zur Selbstregulierung und Selbstreflektion und sehen unsere Umwelt und unsere Mitmenschen als eine Gefahr an. Wir verlieren unsere Metaebene und Empathie. Wenn wir, wie das bei traumatisierten Menschen meist der Fall ist, oft oder permanent aus dem Toleranzfenster herausfallen, so erschöpft uns dies im Alltag immens. Wir fühlen uns dann diesen emotionalen Achterbahnfahrten hilflos ausgeliefert.
Atemmeditation: Die drei Atemräume
von Florian Friedrich 20. November 2025
Eine Meditation zur Entspannung und inneren Ruhe Die Atemübung kann Dir helfen, Dich selbst zu beobachten und zu erden. Die Atemmeditation heißt " Die drei Atemräume " und ist inspiriert von der Vipassana Meditation.