Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapie, Beratung und Coaching


Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine

 für neue Klient*innen anbieten.

Bindungsangst in Partnerschaften - Psychotherapie

Florian Friedrich • 17. Januar 2024

Menschen, die wenig Liebe erfahren haben, haben später Angst davor

Liebe ist eines unserer schönsten Gefühle, das kein Mensch im Leben missen möchte. Sie erfüllt uns mit Glück, Zuversicht, Wärme und Freude, macht unseren Körper leicht und beschwingt. Dennoch gibt es auch viele Menschen, die vor diesem starken Gefühl Angst haben. Da wir uns in der Liebe nämlich mit unseren tiefsten Sehnsüchten, Wünschen und Bedürfnissen zeigen, macht sie uns auch verletzlich, und gerade dann, wenn Menschen in ihrer Kindheit und Jugend unsichere oder ambivalente Bindungsstile gelernt haben, kann dies zu schädlichen Beziehungsmustern in erwachsenen Paarbeziehungen und Partnerschaften führen. Die Psychologie spricht bei dieser Angst vor bedingungsloser Lieber auch von "Bindungsangst".


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie an, wenn Sie unter Entwicklungstraumen, Bindungstraumen oder Bindungsängsten leiden.

Bindungsängste und Angst vor Liebe - psychologische Hilfe

Erklärvideo von Dami Charf: "Auch alte Wunden können heilen - Bindungsverletzungen und Bindungsangst"

Bindungstraumata machen echten Kontakt unmöglich

Traumatische Bindungsmuster und Bindungsstörungen werden rasch ersichtlich und spürbar, weil traumatisierte Menschen nur schlecht mit sich und anderen in Kontakt gehen können. Übertragungen und Projektionen sind in Liebesbeziehungen nämlich große Fallstricke.

Bindungstraumatisierungen führen im Erwachsenenalter zu besonders intensiven Bindungen, die aber hoch ambivalent und auch gestört sind. Darunter fallen extreme Verliebtheit, die rasch zu Hass oder plötzlicher innerer Leere umschlagen kann. Es fehlt das gesunde Mittelmaß.

Etliche Menschen werden in Partnerschaften massiv getriggert und haben keine Kompetenzen, mit ihren reaktivierten Traumata konstruktiv und erwachsen umzugehen.


Wenn die Verliebtheit abflacht, machen viele Schluss

Wenn Traumatisierte eine Liebesbeziehung eingehen, dann erleben sie in den ersten Wochen ein Extrem an Verliebtheit, Lust, Sexualität, Abhängigkeit und sich-verstanden-Fühlen, das sich körperlich und emotional äußerst intensiv anfühlt. Dieses Leben in Extremen ist typisch für Menschen mit Bindungstraumen.

Doch schon nach wenigen Wochen bis Monaten wird das Destruktive von Entwicklungstraumatisierungen ersichtlich, vor allem bei Frühtraumatisierungen, welche in der vorsprachlichen Lebensphase stattfanden. Viele Menschen beenden dann ihre Partnerschaft, weil sie mit Übertragungen und Projektionen nicht umgehen können bzw. diese nicht zu regulieren vermögen. Alte Wunden und Verletzungen werden nämlich in Liebesbeziehungen immens getriggert. Man spricht hier auch von "reaktivierten Traumata".

So gibt es Menschen, die aufgrund ihrer schweren Angst vor Verletzung immer dann eine Partnerschaft beenden, wenn sich die erste euphorische Verliebtheit zur Liebe wandelt und alte Ängste wieder hochkommen. Oder Menschen lassen aus Angst vor Verletzungen und Kummer gar keinen Menschen mehr an sich ran und bleiben (unglückliche) Singles. Oder sie haben nur noch anonyme und schnelle Sexualkontakte und ersetzen damit ihr primäres Bedürfnis

nach Liebe und Nähe durch die Ersatzbefriedigungen der konsumorientierten, unpersönlichen Sexualität, die eine personale Begegnung ausschließt. Dadurch vermeiden sie ihre Bindungsängste, anstatt sich mit ihnen zu konfrontieren und diese auszuhalten.


Die Flucht nach vorne als Copingmechanismus

Hierbei handelt es sich um Selbstschutz- und Copingmechanismen, die kurzfristig Erleichterung verschaffen, aber langfristig zu einem unerfüllten und unauthentischen Leben führen, wenn sich daraus dauerhafte maligne Beziehungsmuster oder sexuelle Muster entwickeln. Im tiefsten Inneren fühlen sich die von diesen Ängsten betroffenen Menschen unglücklich und unerfüllt. Dies würde ein glücklicher Single nicht tun. Auch ein Mensch, der das authentische Bedürfnis nach anonymer Sexualität auslebt, würde dabei kein Unglück oder keine innere Spannung oder Ambivalenz fühlen.
Diese aufkommenden Ängsten haben in der Regel fast nur mit unseren ersten Beziehungserfahrungen in den ersten Lebensjahren zu tun und kaum etwas mit unseren heutigen Lebenspartner*innen.


Das Symptom war ursprünglich Freund und Retter

Fragwürdige Beziehungsmuster und psychische Traumafolgesymptome haben uns einmal schützen wollen. Sie machten also Sinn. Heute sind sie aber in der Regel dysfunktional. Diese Muster und Symptome sollten wir als Psychotherapeut*innen erst einmal würdigen. Erst danach können wir mit unseren Patientinnen daran arbeiten, diese aufzuweichen und flexibler zu machen.

Mein Filmtipp: "Ich, ohne Bindung"

Wie kann ich dennoch in der Partnerschaft bleiben und gut mit meinen Triggern umgehen?

Wichtig ist es, sich als erwachsener Mensch innerlich zu beobachten und eine Metaebene einzunehmen, d.h. ich blicke interessiert neugierig und distanziert auf meine Partnerschaft, meine Trigger, meine Emotionen und Körpersensationen.

Ich erkenne dann aus der distanzierten erwachsenen Beobachterperspektive, dass dies mein Trigger ist und entwickle Mitgefühl für mich selbst. Auch wird mir klar, dass meine Trigger überhaupt nichts mit meinem Partner zu tun haben, sondern mit den Wunden und Bindungsverletzungen in meiner Biographie. Ich übernehme dafür selbst Verantwortung und reguliere mich erst einmal.


Viele können diese Ich-Stärke und Selbstdistanzierung nicht aufbringen, weil derartige Fähigkeiten erst einmal in einer bindungsorientierten Traumatherapie trainiert werden müssen (und dies kann Jahre dauern). Es beginnt dann oft ein Kampf auf Leben und Tod.


Jeder kann beziehungsfähiger werden, wenn er dranbleibt und will

Niemand muss beziehungsunfähig bleiben oder ist nur beziehungsunfähig. Wir haben immer auch das Potenzial von Wachstum in uns und können destruktive Bindungsmuster umlernen und gesunde Bindungsstile entwickeln und leben. Dafür müssen wir mit Neugier auf unsere Symptome blicken und machen dadurch einen Raum auf. Wir verlassen unseren Kampf- und Fluchtmodus und nehmen uns Zeit für unsere Heldenreise.

Eine Beziehungsunfähigkeit kann im Laufe der Jahre zur Beziehungsfähigkeit werden.


Am meisten entwickeln sich jene Personen weiter, die im Alltag zwischen den Sitzungen üben, sich selbst zu regulieren und neue, gesunde Bindungsmuster und echten Kontakt zu trainieren. Menschen hingegen, die nur in den Therapieeinheiten üben, aber das nicht im Alltag tun, machen kaum Fortschritte.

Diagnostik aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 21. März 2025
Diagnosen sagen nichts über unsere Klient*innen aus Als Hypnosystemiker erlebe ich Diagnosen meist als trivialisierend und als eine die Komplexität reduzierende Vernichtung von Informationen. Zudem werden Diagnosen überwiegend völlig blind für den Kontext gestellt, in dem ein Symptom auftritt. Ziel dienlich sind Diagnosen aus hypnosystemischer Sicht dann, wenn Patient*innen sie wollen, weil sie dadurch Entlastung erfahren (was ich dann wieder utilisieren kann), oder eben für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Der Begründer der Hypnosystemik Gunther Schmidt erwähnt etwas augenzwinkernd, dass sich seine Klient*innen eine der häufigsten Diagnosen (etwa "mittelgradige depressive Episode") selbst auswählen dürfen (sie können aber auch ausgewürfelt werden), wobei wir die Diagnosen dann zusammen mit unseren Klient*innen auf möglicherweise negative Auswirkungen überprüfen sollten. 
Die Polyvagaltheorie in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 20. März 2025
Was ist die Polyvagaltheorie? Die Polyvagaltheorie geht auf den Psychiater Stephen W. Porges zurück. Sie beschreibt eine neue Sichtweise auf das Autonome Nervensystem . Dieses scannt permanent unsere Umwelt und andere Menschen ab, ob wir sicher oder bedroht sind. Jener Vorgang ist unwillkürlich und ist uns meist völlig unbewusst. Sicherheit ist für uns im Leben das Wichtigste. Das Parasympathische Nervensystem teilt sich noch einmal auf und hat ein soziales Nervensystem , den ventralen Vagus, als Zweig. Dieses wird durch Traumata massiv beeinflusst und arbeitet dann anders. Das Soziale Nervensystem wird durch die Beziehung, Fürsorge und Coregulation unserer Eltern bzw. ersten Bezugspersonen gut ausgebildet und kann dann effektiv und optimal arbeiten. Übrigens: Die Polyvagaltheorie ist in der Wissenschaft umstritten und konnte bis heute empirisch nicht nachgewiesen werden . Das ändert aber nichts an der Praxis der modernen Traumatherapie. In der praktischen Umsetzung hilft die Polyvagaltheorie, und wer heilt, der hat bekanntlich recht.
Hypnosystemische Psychotherapie und Beratung
von Florian Friedrich 18. März 2025
Beratung, Coaching und Therapie mit hypnosystemischen Ansätzen Der hypnosystemische Ansatz von Gunther Schmidt ist ein wissenschaftlich-fundierter Ansatz für Beratung, Coaching, Therapie und Organisationsentwicklung. Er arbeitet mit Erkenntnissen der modernen Hirn- und autobiografischen Gedächtnisforschung, der Systemtheorie, der Hypnose und der Hypnotherapie, der Embodiment-Forschung und der Priming-Forschung. Gunther Schmidt hat aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen der verschiedenen Disziplinen ein breites Repertoire an Methoden, Techniken und Tools entwickelt, wobei er immer postuliert: " Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ". Zugleich ist die Hypnosystemik auch eine Haltung zur Welt und zu den Mitmenschen, die weit über Techniken hinausgeht. Denn wer nur mit Tools arbeitet, der " wird rasch zum Tooligan " (Schmidt). Ich biete hypnosystemische Psychotherapie und Beratung in Salzburg / Hamburg an.
Symptome aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 18. März 2025
Symptome sind wertvolle Botschafter von Bedürfnissen Aus hypnosystemischer Sicht (Gunther Schmidt) sind Symptome immer wichtige Rückkopellungsinformationen über nicht beachtete Bedürfnisse. Beispiel: Hubert ist schwul und unterdrückt seine Bedürfnisse nach Liebe, Erotik, Zärtlichkeit und Sexualität. Da dieses Unterdrücken viel Kraft und Lebensenergie kostet, wird Hubert zunehmend depressiver und suizidal. Seine Depressionen und seine Lebensmüdigkeit weisen ihn darauf hin: "Lebe Dein Leben, hör auf Deine homosexuellen Bedürfnisse" Lesen Sie in diesem Artikel über Symptome aus hypnosystemischer Sicht.
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