Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapie, Beratung und Coaching


Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine

 für neue Klient*innen anbieten.

Lesbische Mütter, schwule Väter, bisexuelle Eltern

Florian Friedrich • 8. Juni 2023

Homosexuelle/bisexuelle Eltern als ein gesellschaftliches Tabu

Viele Männer und Frauen merken erst im Laufe einer heterosexuellen Partnerschaft oder Ehe, dass sie schwul, lesbisch oder bisexuell sind. Homosexualität bei Ehemännern und Ehefrauen ist ein gesellschaftliches Tabu, und die betroffenen Menschen haben oft große Angst, ihre Familien zu verlieren oder ihren geliebten Menschen weh zu tun, wenn sie ihre Homosexualität/Bisexualität ausleben.


Ich biete Familientherapie, psychologische Hilfe und Coming-Out-Beratung für Menschen an, die ein spätes Coming Out haben und die bereits Eltern sind.

Lesbische Mütter, schwule Väter, bisexuelle Eltern

Film: "Queere Eltern - Der lange Weg zum Kind"

Was sind wichtige Schritte im Coming-Out-Prozess für Mütter und Väter?

  • Sich selbst zu akzeptieren: Das klingt so einfach, ist es aber oft nicht, weil viele Menschen ihre eigene Homosexualität/Bisexualität ablehnen (das nennt man "verinnerliche Homophobie bzw. Homonegativität")
  • Es dem/der heterosexuellen Partner*in mitzuteilen
  • Es den Kindern altersgerecht zu kommunizieren, wobei beide Eltern an einem Strang ziehen sollten und nicht ihre Kränkungen, Verletzungen und ihr Leiden über die Kinder austragen dürfen, da diese sonst einen Loyalitätskonflikt bekommen
  • Der letzte Schritt bedarf an Zeit und Freiraum, damit beide Eltern herausfinden können, wie es mit der Ehe bzw. Partnerschaft weitergehen kann. Hier sind das Aushalten von schwierigen Emotionen, des Gefühlschaos und der prozesshaften Verarbeitung wichtig.


Trennungen und Scheidungen als Belastung für die Kinder

Die heterosexuellen Partner*innen sind oft extrem geschockt, wenn der/die Partner*in ihnen mitteilt schwul, lesbisch oder bisexuell zu sein. Sie fallen aus allen Wolken und ihr gesamtes Weltbild bricht zusammen.

Meist führt das Coming Out früher oder später zu einer Trennung oder Scheidung, womit auch die Kinder sehr belastet werden. Die Eltern sollten hier liebevolle und zugewandte Eltern bleiben und, wie oben beschrieben, ihre Konflikte nicht über die Kinder austragen, die es ohnedies schon schwer genug haben. Paarebene und Elternebene sind zwei verschiedene Dimensionen und dürfen sich nicht vermischen, da die Kinder sich sonst zu sehr für ihre Eltern verantwortlich fühlen und Schuldgefühle entwickeln.


Kinder vor der Pubertät tun sich mit dem Coming Out eines Elternteils leichter, für Jugendliche und Teenager hingegen ist dieses besonders schlimm. Gerade in der Phase der Identitätssuche und -findung sind sie ohnehin schon belastet und müssen sich nun noch zusätzlich mit der sexuellen Orientierung und Sexualität eines Elternteils auseinandersetzen. Hinzu kommt ihre Angst, von Freund*innen und Peers deswegen beschämt oder verspottet zu werden (indirekte Diskriminierung).

Trotzdem sollten Kindern und Jugendlichen ihre Fragen authentisch und echt beantwortet werden. Familiengeheimnisse und Unausgesprochenes belasten nämlich Kinder und Jugendliche langfristig immens und schaden mehr als sie nützen.


HIV und sexuell übertragbare Krankheiten

Lesbische Mütter, schwule Väter oder bisexuelle Eltern, die ein heimliches sexuelles Doppelleben führen, müssen sich darüber bewusst sein, dass dieses auch gesundheitliche Risiken für sich selbst und den/die Partner*in mit sich bringt. So sind mir mehrere tragische Familiengeschichten bekannt, in denen ein Mann sich beim heimlichen Fremdgehen mit anderen Männern mit HIV infiziert hat und das Immunschwächevirus an seine Ehefrau weitergegeben hat.


Homosexuelle Eltern in Regenbogenfamilien

Ganz anders wiederum stellt es sich dar, wenn Kinder zwei schwule Väter, zwei lesbische Mütter oder einen schwulen Vater und eine lesbische Mutter haben. Hier sprechen wir auch von "Regenbogenfamilien".

In den letzte Jahren gibt es immer mehr schwule Paare, die ihren Kinderwunsch gemeinsam mit lesbischen oder heterosexuellen Frauen in einer Mehrelternfamilie verwirklichen. Mehrere Menschen übernehmen dann die Verantwortung für die Kinder und teilen ihr Leben mit diesen.

Es bedarf in diesen Konstellationen hoher Kompetenzen, gut zu kommunizieren, Konflikte konstruktiv auszutragen und sich über Vorstellungen der Erziehung auszutauschen.

Dokumentation von WDR: "Warum dürfen wir nicht einfach Familie sein?"

Dieser Film zeigt den oft schwierigen Alltag von lesbischen Müttern und schwulen Vätern, wenn diese zusammen mit ihren Kindern angefeindet werden.

Diagnostik aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 21. März 2025
Diagnosen sagen nichts über unsere Klient*innen aus Als Hypnosystemiker erlebe ich Diagnosen meist als trivialisierend und als eine die Komplexität reduzierende Vernichtung von Informationen. Zudem werden Diagnosen überwiegend völlig blind für den Kontext gestellt, in dem ein Symptom auftritt. Ziel dienlich sind Diagnosen aus hypnosystemischer Sicht dann, wenn Patient*innen sie wollen, weil sie dadurch Entlastung erfahren (was ich dann wieder utilisieren kann), oder eben für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Der Begründer der Hypnosystemik Gunther Schmidt erwähnt etwas augenzwinkernd, dass sich seine Klient*innen eine der häufigsten Diagnosen (etwa "mittelgradige depressive Episode") selbst auswählen dürfen (sie können aber auch ausgewürfelt werden), wobei wir die Diagnosen dann zusammen mit unseren Klient*innen auf möglicherweise negative Auswirkungen überprüfen sollten. 
Die Polyvagaltheorie in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 20. März 2025
Was ist die Polyvagaltheorie? Die Polyvagaltheorie geht auf den Psychiater Stephen W. Porges zurück. Sie beschreibt eine neue Sichtweise auf das Autonome Nervensystem . Dieses scannt permanent unsere Umwelt und andere Menschen ab, ob wir sicher oder bedroht sind. Jener Vorgang ist unwillkürlich und ist uns meist völlig unbewusst. Sicherheit ist für uns im Leben das Wichtigste. Das Parasympathische Nervensystem teilt sich noch einmal auf und hat ein soziales Nervensystem , den ventralen Vagus, als Zweig. Dieses wird durch Traumata massiv beeinflusst und arbeitet dann anders. Das Soziale Nervensystem wird durch die Beziehung, Fürsorge und Coregulation unserer Eltern bzw. ersten Bezugspersonen gut ausgebildet und kann dann effektiv und optimal arbeiten. Übrigens: Die Polyvagaltheorie ist in der Wissenschaft umstritten und konnte bis heute empirisch nicht nachgewiesen werden . Das ändert aber nichts an der Praxis der modernen Traumatherapie. In der praktischen Umsetzung hilft die Polyvagaltheorie, und wer heilt, der hat bekanntlich recht.
Hypnosystemische Psychotherapie und Beratung
von Florian Friedrich 18. März 2025
Beratung, Coaching und Therapie mit hypnosystemischen Ansätzen Der hypnosystemische Ansatz von Gunther Schmidt ist ein wissenschaftlich-fundierter Ansatz für Beratung, Coaching, Therapie und Organisationsentwicklung. Er arbeitet mit Erkenntnissen der modernen Hirn- und autobiografischen Gedächtnisforschung, der Systemtheorie, der Hypnose und der Hypnotherapie, der Embodiment-Forschung und der Priming-Forschung. Gunther Schmidt hat aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen der verschiedenen Disziplinen ein breites Repertoire an Methoden, Techniken und Tools entwickelt, wobei er immer postuliert: " Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ". Zugleich ist die Hypnosystemik auch eine Haltung zur Welt und zu den Mitmenschen, die weit über Techniken hinausgeht. Denn wer nur mit Tools arbeitet, der " wird rasch zum Tooligan " (Schmidt). Ich biete hypnosystemische Psychotherapie und Beratung in Salzburg / Hamburg an.
Symptome aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 18. März 2025
Symptome sind wertvolle Botschafter von Bedürfnissen Aus hypnosystemischer Sicht (Gunther Schmidt) sind Symptome immer wichtige Rückkopellungsinformationen über nicht beachtete Bedürfnisse. Beispiel: Hubert ist schwul und unterdrückt seine Bedürfnisse nach Liebe, Erotik, Zärtlichkeit und Sexualität. Da dieses Unterdrücken viel Kraft und Lebensenergie kostet, wird Hubert zunehmend depressiver und suizidal. Seine Depressionen und seine Lebensmüdigkeit weisen ihn darauf hin: "Lebe Dein Leben, hör auf Deine homosexuellen Bedürfnisse" Lesen Sie in diesem Artikel über Symptome aus hypnosystemischer Sicht.
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