Lesbische Mütter, schwule Väter, bisexuelle Eltern

Florian Friedrich • 24. Oktober 2025

Homosexuelle/bisexuelle Eltern als ein gesellschaftliches Tabu

Viele Männer und Frauen merken erst im Laufe einer heterosexuellen Partnerschaft oder Ehe, dass sie schwul, lesbisch oder bisexuell sind. Homosexualität bei Ehemännern und Ehefrauen ist ein gesellschaftliches Tabu, und die betroffenen Menschen haben oft große Angst, ihre Familien zu verlieren oder ihren geliebten Menschen weh zu tun, wenn sie ihre Homosexualität/Bisexualität ausleben.


Ich biete Familientherapie, psychologische Hilfe und Coming-out-Beratung für Menschen an, die ein spätes Coming-out haben und die bereits Eltern sind.

Lesbische Mütter, schwule Väter, bisexuelle Eltern

Film: "Queere Eltern - Der lange Weg zum Kind"

Was sind wichtige Schritte im Coming-out-Prozess für Mütter und Väter?

  • Sich selbst zu akzeptieren: Das klingt so einfach, ist es aber oft nicht, weil viele Menschen ihre eigene Homosexualität/Bisexualität ablehnen (das nennt man "verinnerliche Homophobie bzw. Homonegativität")
  • Es dem/der heterosexuellen Partner*in mitzuteilen
  • Es den Kindern altersgerecht zu kommunizieren, wobei beide Eltern an einem Strang ziehen sollten und nicht ihre Kränkungen, Verletzungen und ihr Leiden über die Kinder austragen dürfen, da diese sonst einen Loyalitätskonflikt bekommen
  • Der letzte Schritt bedarf an Zeit und Freiraum, damit beide Eltern herausfinden können, wie es mit der Ehe bzw. Partnerschaft weitergehen kann. Hier sind das Aushalten von schwierigen Emotionen, des Gefühlschaos und der prozesshaften Verarbeitung wichtig.


Trennungen und Scheidungen als Belastung für die Kinder

Die heterosexuellen Partner*innen sind oft extrem geschockt, wenn der/die Partner*in ihnen mitteilt schwul, lesbisch oder bisexuell zu sein. Sie fallen aus allen Wolken und ihr gesamtes Weltbild bricht zusammen.

Meist führt das Coming-out früher oder später zu einer Trennung oder Scheidung, womit auch die Kinder sehr belastet werden. Die Eltern sollten hier liebevolle und zugewandte Eltern bleiben und, wie oben beschrieben, ihre Konflikte nicht über die Kinder austragen, die es ohnedies schon schwer genug haben. Paarebene und Elternebene sind zwei verschiedene Dimensionen und dürfen sich nicht vermischen, da die Kinder sich sonst zu sehr für ihre Eltern verantwortlich fühlen und Schuldgefühle entwickeln.


Kinder vor der Pubertät tun sich mit dem Coming-out eines Elternteils leichter, für Jugendliche und Teenager hingegen ist dieses besonders schlimm. Gerade in der Phase der Identitätssuche und -findung sind sie ohnehin schon belastet und müssen sich nun noch zusätzlich mit der sexuellen Orientierung und Sexualität eines Elternteils auseinandersetzen. Hinzu kommt ihre Angst, von Freund*innen und Peers deswegen beschämt oder verspottet zu werden (indirekte Diskriminierung).

Trotzdem sollten Kindern und Jugendlichen ihre Fragen authentisch und echt beantwortet werden. Familiengeheimnisse und Unausgesprochenes belasten nämlich Kinder und Jugendliche langfristig immens und schaden mehr als sie nützen.


HIV und sexuell übertragbare Krankheiten

Lesbische Mütter, schwule Väter oder bisexuelle Eltern, die ein heimliches sexuelles Doppelleben führen, müssen sich darüber bewusst sein, dass dieses auch gesundheitliche Risiken für sich selbst und den/die Partner*in mit sich bringt. So sind mir mehrere tragische Familiengeschichten bekannt, in denen ein Mann sich beim heimlichen Fremdgehen mit anderen Männern mit HIV infiziert hat und das Immunschwächevirus an seine Ehefrau weitergegeben hat.



Homosexuelle Eltern in Regenbogenfamilien

Ganz anders wiederum stellt es sich dar, wenn Kinder zwei schwule Väter, zwei lesbische Mütter oder einen schwulen Vater und eine lesbische Mutter haben. Hier sprechen wir auch von "Regenbogenfamilien".

In den letzten Jahren gibt es immer mehr schwule Paare, die ihren Kinderwunsch gemeinsam mit lesbischen oder heterosexuellen Frauen in einer Mehrelternfamilie verwirklichen. Mehrere Menschen übernehmen dann die Verantwortung für die Kinder und teilen ihr Leben mit diesen.

Es bedarf in diesen Konstellationen hoher Kompetenzen, gut zu kommunizieren, Konflikte konstruktiv auszutragen und sich über Vorstellungen der Erziehung auszutauschen.

Dokumentation von WDR: "Warum dürfen wir nicht einfach Familie sein?"

Dieser Film zeigt den oft schwierigen Alltag von lesbischen Müttern und schwulen Vätern, wenn diese zusammen mit ihren Kindern angefeindet werden.

Reichtum und psychische Probleme
von Florian Friedrich 10. November 2025
Psychologische Hilfe, Psychotherapie und Coaching für materiell reiche Menschen Psychische Probleme können auch bei materiellem Reichtum oder gerade deswegen auftreten. Dabei bietet Reichtu m viele vermeintliche Vorteile im Leben, und Superreiche werden von vielen ihrer Mitmenschen dafür beneidet. Geld, Reichtum und Wohlstand garantieren einerseits den Zugang zum Gesundheitssystem und zur besten Gesundheitsversorgung. Allerdings gefährden Reichtum, Verwöhnung und Luxus unsere Psyche und Soma sehr stark. Glück, Zufriedenheit und Sinn lassen sich mit Geld, Wohlstand und Besitz nämlich nicht erkaufen, das lehrt bereits das Märchen der Brüder Grimm " Der Arme und der Reiche ". Vermögen, Luxus, Besitz und Reichtum können den Bezug zur Realität erschweren, narzisstische und manische Persönlichkeitszüge fördern und verstärken und vermindern mitunter Mitgefühl und Empathie. Darüber hinaus sind wohlhabende und reiche Personen überdurchschnittlich häufig von Substanzmissbrauch betroffen. Auch kann Superreichtum Werte, Erziehungspraktiken und zwischenmenschliche Beziehungen negativ beeinflussen. Ich biete Hilfe an, wenn Sie superreich und trotzdem unglücklich oder erschöpft sind.
Terroranschläge und Unfälle - Traumatherapie
von Florian Friedrich 10. November 2025
Film: "TRAUMA nach ZUGUNFALL in Bad Aibling"
Täterintrojekte - was ist das?
von Florian Friedrich 10. November 2025
Wenn der/die Täter*in innerlich immer da ist Die Bezeichnung "Täterintrojekt" ist völlig veraltet, pathologisierend, unglücklich, irreführend und aus meiner hypnosystemischen Sicht wenig ziel-dienlich. Dennoch möchte ich in diesem Artikel erläutern, was damit gemeint ist. Das Wort " Introjekt " leitet sich vom Lateinischen " intro " (zu Deutsch: hinein, herein) und " iacere " (zu Deutsch: werfen) ab. Ganz typisch nach schweren Traumatisierungen in der präverbalen Lebensphase, also in der frühesten Kindheit, ist es, dass sich täterloyale Muster ausbilden. Die Opfer verhalten sich in Abwesenheit der Täter*innen so, als ob diese anwesend wären. Es entwickelt sich die verkörperte Wahrnehmung, dass die Täter*innen richtig seien und ich selbst falsch. Dies führt zu einem tiefen Selbsthass. Die Opfer introjizieren zudem das Bild des schlechten, bösen und ungeliebten "Kindes", welches ihnen von den Täter*innen (meist von den Eltern oder anderen nahen primären Bezugspersonen) vermittelt wird. Die Täter*innen pflanzen also dem Kind ein Feindbild seiner selbst ein. Typisch für "Täterintrojekte" ist die toxische Scham, die zur Schamrage und zum Hass führen kann. Darum sind Pflegekinder, die im ersten Lebensjahr bei schwer psychisch kranken Eltern, drogensüchtigen Müttern oder schlagenden Vätern leben mussten, oft schwer gestört. Aufgrund ihrer Täterintrojekte entwickeln sie später auch dann eine Persönlichkeitsstörung, wenn sie in liebevollen Pflegefamilien aufwachsen.
HIV und Schuldgefühle
von Florian Friedrich 10. November 2025
Starke, irrationale Schuldgefühle wegen der HIV-Infektion Me nschen, die HIV-positiv sind, schämen sich oft nicht nur für ihre HIV-Infektion, sondern haben mitunter starke Schuldgefühle, die ihnen von der Gesellschaft, von Ämtern, Institutionen, Behörden, Systemen oder psychisch übergriffigen Menschen manipuliert werden. Lesen Sie in diesem Beitrag, warum viele HIV-positive Personen irrationale Schuldgefühle wegen ihrer HIV-Infektion haben und was Sie als Betroffene*r tun können, um Ihre Schuldgefühle zu mildern und freundlicher mit sich selbst umzugehen. Ich biete in Zusammenarbeit mit der Aidshilfe Salzburg kostenlose Psychotherapie und psychologische Beratung an, wenn Sie HIV-positiv sind, im Bundesland Salzburg leben und ein geringes Einkommen haben (Regelung für wirtschaftlich Schwache).