Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapie, Beratung und Coaching


Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine

 für neue Klient*innen anbieten.

Zwang und Zwangsstörungen - psychologische Hilfe Salzburg/Hamburg

Florian Friedrich • 24. Februar 2023

Was ist eine Zwangsstörung?

Eine Zwangsstörung liegt dann vor, wenn sich eine Person subjektiv gezwungen fühlt, Dinge zu tun oder zu denken, die sie nicht will, die ihr eigentlich als unsinnig erscheinen und gegen welche sie sich innerlich wehrt.

Menschen mit Zwangsstörungen rationalisieren ihr irrationales Verhalten mit Erklärungen, die scheinbar vernünftig sind. Sie leiden allerdings unter der Sinnlosigkeit der Kontrolle. Ihr Grundgefühl ist, dass immer alles passieren könnte und sie selbst dann schuld wären.

Menschen mit Zwangsstörungen verbrauchen häufig ihre gesamte Lebensenergie, um sich in ihrem Alltag durch Zwangsrituale, durch Reinigung, Waschen und Zwangsgedanken abzusichern. Diese äußeren Handlungen lenken sie von ihren echten und authentischen Gefühlen, Emotionen und Bedürfnissen ab. Authentische Wünsche werden dann stellvertretend zu zwanghaften Ersatzhandlungen, für welche zwanghafte Personen all ihre Kraft aufbrauchen.


Ich biete Psychotherapie und psychologische Hilfe bei Zwängen und Zwangsstörungen sowie für Menschen an, die unter einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung leiden.

Zwang und Zwangsstörungen - psychologische Hilfe Salzburg/Hamburg

Zwanghafte Menschen suchen absolute Sicherheit

Beim Zwang handelt es sich um ein verzweifeltes Ankämpfen gegen die Unmöglichkeit, absolute Sicherheit im Leben zu bekommen. Zwanghafte Menschen suchen existentielle Sicherheit.


Der Teufelskreis der Zwänge

Menschen mit Zwangsstörungen kommen rasch in einen Teufelskreis. Je mehr der/die Betroffene* Sicherheit will, desto mehr kommt er/sie in den Zwang, da er/sie beim Streben nach Sicherheit notgedrungen die Erfahrung macht, dass es keine absolute Sicherheit gibt. Dies verunsichert die betroffenen Menschen zusätzlich.

Das wird etwa am Beispiel des Grübelzwangs ersichtlich: Der zwanghafte Menschen erschrickt über die Möglichkeit, dass man etwas vergessen oder übersehen könnte. Dies lässt sich auch niemals widerlegen, da die Annahme, etwas vergessen zu können, immer zutrifft.


Zwang führt zu Erstarrung

Der vorherrschende Impuls bei der Zwanghaftigkeit ist das Bemühen um absolute Sicherheit. Dieses Bemühen führt zu charakteristischen Aktivismen, etwa zur Sektorisierung (das ist die Verkleinerung der Welt), zur Zuwendung zu Gefühlszuständen, zum Erstarren in Ritualen, zu Vermeidungsverhalten, zum Bekämpfen der vermeintlichen Gefahren und letztlich zum Erstarren in einer Haltung des Bekämpfens des Unvermeidbaren. 

ZDF Reportage:  "Waschen, Zählen Kontrollieren"

In dieser Dokumentation können Sie sehen, wie schwer und leidvoll das Leben ist, wenn Menschen unter schweren Zwangsstörungen leiden. In Deutschland gibt es etwa eine Million betroffene Menschen.


Formen von Zwängen

Es gibt verschiedene Formen von Zwängen. Die am häufigsten auftretenden sind:

  • Wasch- und Putzzwang
  • Kontroll-, Wiederholungs-, Ordnungs-, Berührungs-, Blasphemie-, Rückversicherungs-, Zähl-, Beschwörungs-, Grübelzwang
  • Zwangsgedanken: Dabei handelt es sich um zwanghaftes Denken an angstmachende Situationen
  • Zwangshandlungen: das sind Handlungen, die zum Schutz bzw. zur Abwehr ausgeführt werden


Häufigkeit von Zwängen in der Gesamtbevölkerung

2,5 Prozent aller Menschen leiden einmal in ihrem Leben an einer Zwangsstörung. Die ersten Symptome treten oft schon in der Kindheit und Jugendzeit auf. Im Alter von zwölf bis 14 Jahren ist eine Häufung des Erkrankungseintritts zu beobachten sowie im Alter von 20 bis 22 Jahren. Die Erkrankung beginnt bei Männern im Schnitt fünf Jahre früher als bei Frauen.


Komorbiditäten

Zwangsstörungen gehen häufig mit Depressionen einher, da die Krankheit viel Lebensenergie kostet, was depressiv machen kann. Die Prognose der Behandlung verschlechtert sich, wenn der Zwang länger als fünf Jahre andauert.


Behandlung und Therapie

Die Behandlung der Zwangsstörung setzt einerseits an den Kognitionen an (etwa mit verhaltenstherapeutischen Methoden), aber auch Psychoedukation und das Aufzeigen von zwanghaften Teufelskreisen sind wichtige Behandlungsschritte. Des Weiteren sind in der Psychotherapie die Arbeit an der Haltung zum eigenen Leben und das Stärken der Selbstsicherheit, Angstkonfrontation sowie biographische Tiefenarbeit und traumatherapeutische Ansätze von zentraler Bedeutung.

Diagnostik aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 6. März 2025
Diagnosen sagen nichts über unsere Klient*innen aus Als Hypnosystemiker erlebe ich Diagnosen meist als trivialisierend und als eine die Komplexität reduzierende Vernichtung von Informationen. Zudem werden Diagnosen überwiegend völlig blind für den Kontext gestellt, in dem ein Symptom auftritt. Ziel dienlich sind Diagnosen aus hypnosystemischer Sicht dann, wenn Patient*innen sie wollen, weil sie dadurch Entlastung erfahren (was ich dann wieder utilisieren kann), oder eben für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Der Begründer der Hypnosystemik Gunther Schmidt erwähnt etwas augenzwinkernd, dass sich seine Klient*innen eine der häufigsten Diagnosen (etwa "mittelgradige depressive Episode") selbst auswählen dürfen (sie können aber auch ausgewürfelt werden), wobei wir die Diagnosen dann zusammen mit unseren Klient*innen auf möglicherweise negative Auswirkungen überprüfen sollten.
Täterintrojekte - was ist das?
von Florian Friedrich 5. März 2025
Wenn der/die Täter*in innerlich immer da ist Die Bezeichnung "Täterintrojekt" ist völlig veraltet, pathologisierend, unglücklich, irreführend und aus meiner hypnosystemischen Sicht wenig ziel-dienlich. Dennoch möchte ich in diesem Artikel erläutern, was damit gemeint ist. Das Wort " Introjekt " leitet sich vom Lateinischen " intro " (zu Deutsch: hinein, herein) und " iacere " (zu Deutsch: werfen) ab. Ganz typisch nach schweren Traumatisierungen in der präverbalen Lebensphase, also in der frühesten Kindheit, ist es, dass sich täterloyale Muster ausbilden. Die Opfer verhalten sich in Abwesenheit der Täter*innen so, als ob diese anwesend wären. Es entwickelt sich die verkörperte Wahrnehmung, dass die Täter*innen richtig seien und ich selbst falsch. Dies führt zu einem tiefen Selbsthass. Die Opfer introjizieren zudem das Bild des schlechten, bösen und ungeliebten "Kindes", welches ihnen von den Täter*innen (meist von den Eltern oder anderen nahen primären Bezugspersonen) vermittelt wird. Die Täter*innen pflanzen also dem Kind ein Feindbild seiner selbst ein. Typisch für "Täterintrojekte" ist die toxische Scham, die zur Schamrage und zum Hass führen kann. Darum sind Pflegekinder, die im ersten Lebensjahr bei schwer psychisch kranken Eltern, drogensüchtigen Müttern oder schlagenden Vätern leben mussten, oft schwer gestört. Aufgrund ihrer Täterintrojekte entwickeln sie später auch dann eine Persönlichkeitsstörung, wenn sie in liebevollen Pflegefamilien aufwachsen.
Rituelle Sexuelle Gewalt ist eine Legende
von Florian Friedrich 4. März 2025
Das Verschwörungsnarrativ von Michaela Huber Insgesamt gibt es mindestens 20 Definitionen von Ritueller Gewalt (RG). Dieser Artikel bezieht sich auf die Verschwörungstheorie der berühmten Traumatherapeutin Michaela Huber, ein Narrativ, das leider in der Therapieszene noch immer als selbstverständlich hingenommen und zu wenig hinterfragt wird. Lesen Sie in diesem Beitrag, warum Rituelle Sexuelle Gewalt (nach Michaela Huber) und Satanic Ritual Abuse (SRA) Legenden und klassische Verschwörungstheorien sind.
trans*identität – Supervision und Teamsupervision
von Florian Friedrich 4. März 2025
Gruppensupervision für Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Psychiater*innen, Gutachter*innen, Pädagog*innen, Therapeut*innen und andere Berufsgruppen Ich biete regelmäßig an Samstagen von 11 bis 13 Uhr eine kostenlose online Supervisionsgruppe / Intervisionsgruppe für Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an, die trans*Personen auf ihrem Weg der Transition in ihr Wunschgeschlecht begleiten und/oder Gutachten bzw. Stellungnahmen für Hormontherapien und Operationen verfassen. In dieser Gruppe können wir alle viel voneinander lernen, Fallvignetten einbringen, unser Schwarmwissen bündeln, netzwerken und auch Länder übergreifend zusammenarbeiten. Die Gruppe ist offen, d.h. Sie können jederzeit dazustoßen. Ich selbst koordiniere die Gruppe nur, bin aber im Sinne der Intervision ein Teil der Gruppe und nicht deren Leiter. In der Gruppe können Einzelfälle, aber auch Themen eingebracht werden. Mögliche Themen sind: Gutachten erstellen Sorgen wegen Detransition und Fehldiagnosen Rechtliches und Haftung bei Detransition Autismus, ASS und ADHS in der Kombination mit trans*Identitäten genderfluide und non binäre Lebensweisen Rechtliche Aspekte Andere LGBTIQA* Themen Wann sind die nächsten Termine? Samstag, 8. März 2025 von 11 bis 13 Uhr Samstag, 10. Mai 2025 von 11 bis 13 Uhr Samstag, 12. Juli 2025 von 11 bis 13 Uhr Einzeln oder im Team Des Weiteren biete ich (kostenpflichtige) Supervisionen (einzeln oder Teamsupervision) und Coaching für helfende Berufsgruppen an, die mit trans*identen (transgender, transsexuellen, diversen, nicht binären, genderfluiden) Personen arbeiten, etwa für Pädagog*innen, Psychotherapeut*innen, Psycholog*innen, Ärzt*innen und Gutachter*innen. Die Supervisionen sind auch online möglich. Viele Psychotherapeut*innen und Gutachter*innen sind sich unsicher, wie sie mit trans*Personen und der Geschlechtsidentität von Menschen arbeiten und therapeutisch vorgehen sollen und lehnen dann trans*idente und non-binäre Menschen ab. Unter Umständen liegt dies daran, dass trans*Personen oft gar keine klassische Psychotherapie benötigen, da es ja nicht um die Heilung von Symptomen oder einer psychischen Erkrankung geht, sondern vielmehr um eine aktive Unterstützung auf dem Weg der Transition und der persönlichen Entwicklung.
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