Zwang und Zwangsstörungen - psychologische Hilfe Salzburg/Hamburg

Florian Friedrich • 4. August 2025

Was ist eine Zwangsstörung?

Eine Zwangsstörung liegt dann vor, wenn sich eine Person subjektiv gezwungen fühlt, Dinge zu tun oder zu denken, die sie nicht will, die ihr eigentlich als unsinnig erscheinen und gegen welche sie sich innerlich wehrt.

Menschen mit Zwangsstörungen rationalisieren ihr irrationales Verhalten mit Erklärungen, die scheinbar vernünftig sind. Sie leiden allerdings unter der Sinnlosigkeit der Kontrolle. Ihr Grundgefühl ist, dass immer alles passieren könnte und sie selbst dann schuld wären.

Menschen mit Zwangsstörungen verbrauchen häufig ihre gesamte Lebensenergie, um sich in ihrem Alltag durch Zwangsrituale, durch Reinigung, Waschen und Zwangsgedanken abzusichern. Diese äußeren Handlungen lenken sie von ihren echten und authentischen Gefühlen, Emotionen und Bedürfnissen ab. Authentische Wünsche werden dann stellvertretend zu zwanghaften Ersatzhandlungen, für welche zwanghafte Personen all ihre Kraft aufbrauchen.


Ich biete Psychotherapie und psychologische Hilfe bei Zwängen und Zwangsstörungen sowie für Menschen an, die unter einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung leiden.

Zwang und Zwangsstörungen - psychologische Hilfe Salzburg/Hamburg

Zwanghafte Menschen suchen absolute Sicherheit

Beim Zwang handelt es sich um ein verzweifeltes Ankämpfen gegen die Unmöglichkeit, absolute Sicherheit im Leben zu bekommen. Zwanghafte Menschen suchen existentielle Sicherheit.


Der Teufelskreis der Zwänge

Menschen mit Zwangsstörungen kommen rasch in einen Teufelskreis. Je mehr der/die Betroffene* Sicherheit will, desto mehr kommt er/sie in den Zwang, da er/sie beim Streben nach Sicherheit notgedrungen die Erfahrung macht, dass es keine absolute Sicherheit gibt. Dies verunsichert die betroffenen Menschen zusätzlich.

Das wird etwa am Beispiel des Grübelzwangs ersichtlich: Der zwanghafte Mensch erschrickt über die Möglichkeit, dass man etwas vergessen oder übersehen könnte. Dies lässt sich auch niemals widerlegen, da die Annahme, etwas vergessen zu können, immer zutrifft.


Zwang führt zu Erstarrung

Der vorherrschende Impuls bei der Zwanghaftigkeit ist das Bemühen um absolute Sicherheit. Dieses Bemühen führt zu charakteristischen Aktivismen, etwa zur Sektorisierung (das ist die Verkleinerung der Welt), zur Zuwendung zu Gefühlszuständen, zum Erstarren in Ritualen, zu Vermeidungsverhalten, zum Bekämpfen der vermeintlichen Gefahren und letztlich zum Erstarren in einer Haltung des Bekämpfens des Unvermeidbaren. 

ZDF Reportage:  "Waschen, Zählen Kontrollieren"

In dieser Dokumentation können Sie sehen, wie schwer und leidvoll das Leben ist, wenn Menschen unter schweren Zwangsstörungen leiden. In Deutschland gibt es etwa eine Million betroffene Menschen.


Formen von Zwängen

Es gibt verschiedene Formen von Zwängen. Die am häufigsten auftretenden sind:

  • Wasch- und Putzzwang
  • Kontroll-, Wiederholungs-, Ordnungs-, Berührungs-, Blasphemie, Rückversicherungs-, Zähl-, Beschwörungs-, Grübelzwang
  • Zwangsgedanken: Dabei handelt es sich um zwanghaftes Denken an angstmachende Situationen
  • Zwangshandlungen: das sind Handlungen, die zum Schutz bzw. zur Abwehr ausgeführt werden


Häufigkeit von Zwängen in der Gesamtbevölkerung

2,5 Prozent aller Menschen leiden einmal in ihrem Leben an einer Zwangsstörung. Die ersten Symptome treten oft schon in der Kindheit und Jugendzeit auf. Im Alter von zwölf bis 14 Jahren ist eine Häufung des Erkrankungseintritts zu beobachten sowie im Alter von 20 bis 22 Jahren. Die Erkrankung beginnt bei Männern im Schnitt fünf Jahre früher als bei Frauen.


Komorbiditäten

Zwangsstörungen gehen häufig mit Depressionen einher, da die Krankheit viel Lebensenergie kostet, was depressiv machen kann. Die Prognose der Behandlung verschlechtert sich, wenn der Zwang länger als fünf Jahre andauert.


Behandlung und Therapie

Die Behandlung der Zwangsstörung setzt einerseits an den Kognitionen an (etwa mit verhaltenstherapeutischen Methoden), aber auch Psychoedukation und das Aufzeigen von zwanghaften Teufelskreisen sind wichtige Behandlungsschritte. Des Weiteren sind in der Psychotherapie die Arbeit an der Haltung zum eigenen Leben und das Stärken der Selbstsicherheit, Angstkonfrontation sowie biografische Tiefenarbeit und traumatherapeutische Ansätze von zentraler Bedeutung.

Reichtum und psychische Probleme
von Florian Friedrich 10. November 2025
Psychologische Hilfe, Psychotherapie und Coaching für materiell reiche Menschen Psychische Probleme können auch bei materiellem Reichtum oder gerade deswegen auftreten. Dabei bietet Reichtu m viele vermeintliche Vorteile im Leben, und Superreiche werden von vielen ihrer Mitmenschen dafür beneidet. Geld, Reichtum und Wohlstand garantieren einerseits den Zugang zum Gesundheitssystem und zur besten Gesundheitsversorgung. Allerdings gefährden Reichtum, Verwöhnung und Luxus unsere Psyche und Soma sehr stark. Glück, Zufriedenheit und Sinn lassen sich mit Geld, Wohlstand und Besitz nämlich nicht erkaufen, das lehrt bereits das Märchen der Brüder Grimm " Der Arme und der Reiche ". Vermögen, Luxus, Besitz und Reichtum können den Bezug zur Realität erschweren, narzisstische und manische Persönlichkeitszüge fördern und verstärken und vermindern mitunter Mitgefühl und Empathie. Darüber hinaus sind wohlhabende und reiche Personen überdurchschnittlich häufig von Substanzmissbrauch betroffen. Auch kann Superreichtum Werte, Erziehungspraktiken und zwischenmenschliche Beziehungen negativ beeinflussen. Ich biete Hilfe an, wenn Sie superreich und trotzdem unglücklich oder erschöpft sind.
Terroranschläge und Unfälle - Traumatherapie
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Film: "TRAUMA nach ZUGUNFALL in Bad Aibling"
Täterintrojekte - was ist das?
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Wenn der/die Täter*in innerlich immer da ist Die Bezeichnung "Täterintrojekt" ist völlig veraltet, pathologisierend, unglücklich, irreführend und aus meiner hypnosystemischen Sicht wenig ziel-dienlich. Dennoch möchte ich in diesem Artikel erläutern, was damit gemeint ist. Das Wort " Introjekt " leitet sich vom Lateinischen " intro " (zu Deutsch: hinein, herein) und " iacere " (zu Deutsch: werfen) ab. Ganz typisch nach schweren Traumatisierungen in der präverbalen Lebensphase, also in der frühesten Kindheit, ist es, dass sich täterloyale Muster ausbilden. Die Opfer verhalten sich in Abwesenheit der Täter*innen so, als ob diese anwesend wären. Es entwickelt sich die verkörperte Wahrnehmung, dass die Täter*innen richtig seien und ich selbst falsch. Dies führt zu einem tiefen Selbsthass. Die Opfer introjizieren zudem das Bild des schlechten, bösen und ungeliebten "Kindes", welches ihnen von den Täter*innen (meist von den Eltern oder anderen nahen primären Bezugspersonen) vermittelt wird. Die Täter*innen pflanzen also dem Kind ein Feindbild seiner selbst ein. Typisch für "Täterintrojekte" ist die toxische Scham, die zur Schamrage und zum Hass führen kann. Darum sind Pflegekinder, die im ersten Lebensjahr bei schwer psychisch kranken Eltern, drogensüchtigen Müttern oder schlagenden Vätern leben mussten, oft schwer gestört. Aufgrund ihrer Täterintrojekte entwickeln sie später auch dann eine Persönlichkeitsstörung, wenn sie in liebevollen Pflegefamilien aufwachsen.
HIV und Schuldgefühle
von Florian Friedrich 10. November 2025
Starke, irrationale Schuldgefühle wegen der HIV-Infektion Me nschen, die HIV-positiv sind, schämen sich oft nicht nur für ihre HIV-Infektion, sondern haben mitunter starke Schuldgefühle, die ihnen von der Gesellschaft, von Ämtern, Institutionen, Behörden, Systemen oder psychisch übergriffigen Menschen manipuliert werden. Lesen Sie in diesem Beitrag, warum viele HIV-positive Personen irrationale Schuldgefühle wegen ihrer HIV-Infektion haben und was Sie als Betroffene*r tun können, um Ihre Schuldgefühle zu mildern und freundlicher mit sich selbst umzugehen. Ich biete in Zusammenarbeit mit der Aidshilfe Salzburg kostenlose Psychotherapie und psychologische Beratung an, wenn Sie HIV-positiv sind, im Bundesland Salzburg leben und ein geringes Einkommen haben (Regelung für wirtschaftlich Schwache).