Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
In einer guten, erwachsenen Partnerschaft sehen sich beide Partner*innen als eine 50:50 GmbH. D.h. jede*r Partner*in ist für den Umgang und erwachsenen Ausdruck der eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Emotionen selbst verantwortlich, und kein*e Partner*in ist für den/die andere*n verantwortlich. Allerdings sind beide Partner*innen verantwortlich für die Gestaltung der Beziehung und die Paardynamik. Beide übernehmen Verantwortung für die Partnerschaft und beide haben die Pflicht, ihr Bestes für die Beziehung zu tun und zu geben.
Lesen Sie in diesem Beitrag, wie sie gut und konstruktiv Probleme und Konflikte innerhalb Ihrer Partnerschaft überwinden können.
Ich biete Paartherapie bei Beziehungsproblemen an.
Dabei wissen beide, dass der/die Partner*in nicht die eigenen biographischen Wunden und Traumen kompensieren oder gar wiedergutmachen kann.
Gerade hier kommt es in vielen Partnerschaften und Beziehungen zu Problemen, denn unbewusst und in den Tiefenschichten unserer Psyche verwechseln viele Menschen ihre Partner*innen mit Mutter oder Vater. Diesen Vorgang nennt man in der Psychotherapie „Übertragung“.
Wir alle übertragen, haben aber als Menschen die Fähigkeit, gut mit diesen Übertragungen umzugehen.
Viele Menschen trennen sich nach der Phase der Verliebtheit. Erfahren Sie in dieser Diskussion, was Partnerschaften gelingen lässt.
Defizite, wie ein Liebesmangel durch die Eltern oder andere prägende Bezugspersonen, werden immer auch in die Partnerschaft hineingetragen. Der/die Partner*in soll dann wiedergutmachen und heilen, was etwa die Eltern verwundet haben. Dies ist allerdings unmöglich, und kein*e Partner*in vermag diese frühen Mängel an bedingungsloser Liebe, Zuneigung und Nähe auszugleichen.
Eine realistische Liebe ist weniger strahlend und aufregend als die idealisierte Sehnsuchtsliebe, die langfristig nur zu Frustrationen und Enttäuschungen führen kann. Die Realliebe bietet allerdings viel größere Chancen auf Befriedigung, Zufriedenheit und Weiterentwicklung.
Ich selbst habe dabei keine oder kaum Macht, den/die Partner*in glücklich oder unglücklich zu machen und umgekehrt. Selbst bei bösartigen Aussagen und Abwertungen habe ich als erwachsener Mensch immer die Fähigkeit, zu prüfen, ob diese Abwertung auf mich zutrifft oder nicht, und kann sie dann zurückweisen oder auch berechtigte Kritik herausfiltern. Ich kann dann z.B. feststellen, dass mein*e Partner*in gerade auf mich überträgt und ich gar nicht wirklich gemeint bin, sondern mein*e Partner*in gerade in seiner/ihrer eigenen Psychodynamik gefangen ist.
Es geht dann weniger darum, was ich für den/die Partner*in tun kann, sondern was ich innerhalb der Partnerschaft dazu beitragen kann, dass wir gut kommunizieren, uns verstehen, uns so sehen, wie wir im tiefsten Innersten wirklich sind, und dass wir einander vertrauen können.
Natürlich kann es passieren, dass nur eine*r der Partner*innen über diese Fähigkeiten verfügt. Das ist aber immer noch besser, als wenn beide Partner*innen ständig aufeinander losgehen und sich das Leben zur Hölle machen, sich bekriegen oder psychisch fertig machen.
A: „Du rufst mich seltener an, du liebst mich nicht mehr so sehr und vernachlässigst mich.“
B: „Nein, das stimmt ja gar nicht.“
A: „Doch, sonst wüsstest du, wie schlecht es mir geht.“
B: „Ich kann doch nicht deine Gedanken lesen.“
A: „Weil du dich nicht für mich interessierst.“
B: „Das nervt mich.“
A: „Siehst du! Wenn du mich mehr lieben würdest, dann würdest du dich für mich interessieren.“
Es folgt eine stundenlange oberflächliche Diskussionen mit Schuldvorwürfen, die beide erschöpfen.
A: „Du rufst mich seltener an, du liebst mich nicht mehr so sehr und vernachlässigst mich.“
B: „Es war mir gar nicht bewusst, dass dich das so beschäftigt.“
A: „Doch, aber offensichtlich interessierst du dich ja nicht mehr für mich.“
B: „Dann frag ich mal nach: Wie geht es dir denn damit?“
A: „Ich habe Angst.“
B: „Das hab ich nicht gemerkt. Bitte sage mir von nun an klipp und klar, wenn du mit mir telefonieren willst.“
A: „Das solltest du aber spüren.“
B: „Manchmal bin ich im Alltag nach der Arbeit sehr müde und bin dann nicht mehr so empathisch. Ich brauch dann von dir eine klare Ansage.“
A: „Dann ist es ja nichts wert.“
B: „Für mich schon, weil ich gerne mit dir telefoniere. Umgekehrt gilt aber auch: Wenn ich mal nicht telefonieren möchte, dann werde ich dir sagen, dass ich heute nicht will.“
A: „Du rufst mich seltener an, das macht mir Angst, weil ich es nicht verstehe. Ich habe Angst, dass ich dir weniger bedeute oder dass du nicht mehr an mir interessiert bist.“
B: „Nein, das stimmt ja gar nicht. Du bedeutest mir so viel. Ich war aber jetzt beruflich mit meinen vielen Meetings so eingespannt, dass ich keine Kraft mehr hatte, am Abend zu telefonieren.“
A: „Gut zu wissen, dass erleichtert mich.“
B: „Sag es mir, wenn dir etwas Angst macht oder du mit mir telefonieren möchtest. Ich sage dir dafür auch, wann ich mit dir telefonieren möchte und wann nicht. So kommt keiner von uns beiden in die Situation, Rätsel raten zu müssen, wann der andere will und wann nicht.“
Gunther Schmidt: "Liebe in polygam-monogamen Paarbeziehungen"