Vernachlässigung als Form der emotionalen Gewalt

Florian Friedrich • 5. September 2025

Was ist Vernachlässigung?

Vernachlässigung ist eine Form der psychischen und emotionalen Gewalt und kann zu Traumatisierungen und Traumafolgestörungen führen. Ich helfe Ihnen als Traumatherapeut, besser mit belastenden Traumaerinnerungen umzugehen.

Vernachlässigung und psychische Gewalt

Warum ist Vernachlässigung Gewalt?

Vernachlässigung ist eine schwere Form von psychischer Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die zu gravierenden psychologischen und psychosomatischen Schäden und Traumen führen kann. Rechtlich gesehen ist Vernachlässigung kein Tatbestand und juristisch kaum nachweisbar.

Werden die Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen vernachlässigt, so ist das eine passive Misshandlung, also eine passive Anwendung von Gewalt. Mindestens fünf Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind von Vernachlässigung betroffen. Es handelt sich hierbei um die häufigste Form von Kindesmisshandlung.


Was ist psychische Gewalt?

Unter psychischer Gewalt versteht die Psychologie emotionale Misshandlungen, die durch wiederkehrende Muster von feindseligen, vernachlässigenden, schädigenden, abwertenden und verbal herabsetzen Interaktionen gekennzeichnet sind. Dabei wird eine negative Grundeinstellung gegenüber Kindern und Jugendlichen sichtbar und spürbar. Z.B. werden Kinder dann in eine Sündenbockrolle gedrängt und ihnen werden schwere Schuldgefühle, Selbstverachtung, Selbsthass und Verlustängste manipuliert.


Die Methoden sind:

  • Verspottung und Hohn
  • Ignorieren
  • Liebesentzug
  • Herabsetzungen und Abwertungen
  • Einschüchtern
  • Beschimpfen
  • Emotionale oder psychische Vernachlässigung

Film: "Vernachlässigung - Das Leben der vergessenen Kinder"

Vernachlässigung führt bei Kindern und Jugendlichen zu chronischem Stress und kann Traumen und kognitive Schäden zur Folge haben. Darum leiden Heimkinder oft unter schweren psychischen Störungen.

Vernachlässigung und Traumafolgestörungen

Reagieren die Opfer mit starker Angst, Hilflosigkeit oder Entsetzen, so können Traumatisierungen die Folge sein, die sich dann u.U. auch im gesamten Erwachsenenalter durch ein ambivalentes oder unsicheres Bindungsverhalten zeigen.

Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, mangelndes Grundvertrauen, Misstrauen, schwere Verlustängste, Rückzug, Aufsässigkeit, selbstschädigendes Verhalten und Sucht können als Traumafolgen das ganze Leben lang bestehen bleiben. Die betroffenen Personen zeigen massive Verunsicherungen in ihrem Selbstwert und spüren und fühlen oft ihre eigenen Emotionen und authentischen Bedürfnisse nicht mehr.

Weitere sekundär posttraumatische Symptome können Suchtmittelkonsum, Zwangshandlungen, Scham, sozialer Rückzug, Schuldgefühle und Vermeidungsverhalten sein.

Podcast von Verena König: "Elterliche Grausamkeit überwinden – Trauma, Ideologien und der Weg zur Würde"

Die Traumatherapeutin Verena König klärt darüber auf, wie Sie elterliche Grausamkeit überwinden können und wie es möglich sein kann, einen Weg zurück zur Würde zu finden.

Reichtum und psychische Probleme
von Florian Friedrich 10. November 2025
Psychologische Hilfe, Psychotherapie und Coaching für materiell reiche Menschen Psychische Probleme können auch bei materiellem Reichtum oder gerade deswegen auftreten. Dabei bietet Reichtu m viele vermeintliche Vorteile im Leben, und Superreiche werden von vielen ihrer Mitmenschen dafür beneidet. Geld, Reichtum und Wohlstand garantieren einerseits den Zugang zum Gesundheitssystem und zur besten Gesundheitsversorgung. Allerdings gefährden Reichtum, Verwöhnung und Luxus unsere Psyche und Soma sehr stark. Glück, Zufriedenheit und Sinn lassen sich mit Geld, Wohlstand und Besitz nämlich nicht erkaufen, das lehrt bereits das Märchen der Brüder Grimm " Der Arme und der Reiche ". Vermögen, Luxus, Besitz und Reichtum können den Bezug zur Realität erschweren, narzisstische und manische Persönlichkeitszüge fördern und verstärken und vermindern mitunter Mitgefühl und Empathie. Darüber hinaus sind wohlhabende und reiche Personen überdurchschnittlich häufig von Substanzmissbrauch betroffen. Auch kann Superreichtum Werte, Erziehungspraktiken und zwischenmenschliche Beziehungen negativ beeinflussen. Ich biete Hilfe an, wenn Sie superreich und trotzdem unglücklich oder erschöpft sind.
Terroranschläge und Unfälle - Traumatherapie
von Florian Friedrich 10. November 2025
Film: "TRAUMA nach ZUGUNFALL in Bad Aibling"
Täterintrojekte - was ist das?
von Florian Friedrich 10. November 2025
Wenn der/die Täter*in innerlich immer da ist Die Bezeichnung "Täterintrojekt" ist völlig veraltet, pathologisierend, unglücklich, irreführend und aus meiner hypnosystemischen Sicht wenig ziel-dienlich. Dennoch möchte ich in diesem Artikel erläutern, was damit gemeint ist. Das Wort " Introjekt " leitet sich vom Lateinischen " intro " (zu Deutsch: hinein, herein) und " iacere " (zu Deutsch: werfen) ab. Ganz typisch nach schweren Traumatisierungen in der präverbalen Lebensphase, also in der frühesten Kindheit, ist es, dass sich täterloyale Muster ausbilden. Die Opfer verhalten sich in Abwesenheit der Täter*innen so, als ob diese anwesend wären. Es entwickelt sich die verkörperte Wahrnehmung, dass die Täter*innen richtig seien und ich selbst falsch. Dies führt zu einem tiefen Selbsthass. Die Opfer introjizieren zudem das Bild des schlechten, bösen und ungeliebten "Kindes", welches ihnen von den Täter*innen (meist von den Eltern oder anderen nahen primären Bezugspersonen) vermittelt wird. Die Täter*innen pflanzen also dem Kind ein Feindbild seiner selbst ein. Typisch für "Täterintrojekte" ist die toxische Scham, die zur Schamrage und zum Hass führen kann. Darum sind Pflegekinder, die im ersten Lebensjahr bei schwer psychisch kranken Eltern, drogensüchtigen Müttern oder schlagenden Vätern leben mussten, oft schwer gestört. Aufgrund ihrer Täterintrojekte entwickeln sie später auch dann eine Persönlichkeitsstörung, wenn sie in liebevollen Pflegefamilien aufwachsen.
HIV und Schuldgefühle
von Florian Friedrich 10. November 2025
Starke, irrationale Schuldgefühle wegen der HIV-Infektion Me nschen, die HIV-positiv sind, schämen sich oft nicht nur für ihre HIV-Infektion, sondern haben mitunter starke Schuldgefühle, die ihnen von der Gesellschaft, von Ämtern, Institutionen, Behörden, Systemen oder psychisch übergriffigen Menschen manipuliert werden. Lesen Sie in diesem Beitrag, warum viele HIV-positive Personen irrationale Schuldgefühle wegen ihrer HIV-Infektion haben und was Sie als Betroffene*r tun können, um Ihre Schuldgefühle zu mildern und freundlicher mit sich selbst umzugehen. Ich biete in Zusammenarbeit mit der Aidshilfe Salzburg kostenlose Psychotherapie und psychologische Beratung an, wenn Sie HIV-positiv sind, im Bundesland Salzburg leben und ein geringes Einkommen haben (Regelung für wirtschaftlich Schwache).