Vernachlässigung als Form der emotionalen Gewalt

Florian Friedrich • 13. April 2023

Was ist Vernachlässigung?

Vernachlässigung ist eine Form der psychischen und emotionalen Gewalt und kann zu Traumatisierungen und Traumafolgestörungen führen. Ich helfe Ihnen als Traumatherapeut, besser mit belastenden Traumaerinnerungen umzugehen.

Vernachlässigung und psychische Gewalt

Warum ist Vernachlässigung Gewalt?

Vernachlässigung ist eine schwere Form von psychischer Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die zu gravierenden psychologischen und psychosomatischen Schäden und Traumen führen kann. Rechtlich gesehen ist Vernachlässigung kein Tatbestand und juristisch kaum nachweisbar.

Werden die Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen vernachlässigt, so ist das eine passive Misshandlung, also eine passive Anwendung von Gewalt. Mindestens fünf Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind von Vernachlässigung betroffen. Es handelt sich hierbei um die häufigste Form von Kindesmisshandlung.


Was ist psychische Gewalt?

Unter psychischer Gewalt versteht die Psychologie emotionale Misshandlungen, die durch wiederkehrende Muster von feindseligen, vernachlässigenden, schädigenden, abwertenden und verbal herabsetzen Interaktionen gekennzeichnet sind. Dabei wird eine negative Grundeinstellung gegenüber Kindern und Jugendlichen sichtbar und spürbar. Z.B. werden Kinder dann in eine Sündenbockrolle gedrängt und ihnen werden schwere Schuldgefühle, Selbstverachtung, Selbsthass und Verlustängste manipuliert.


Die Methoden sind:

  • Verspottung und Hohn
  • Ignorieren
  • Liebesentzug
  • Herabsetzungen und Abwertungen
  • Einschüchtern
  • Beschimpfen
  • Emotionale oder psychische Vernachlässigung

Film: "Vernachlässigung - Das Leben der vergessenen Kinder"

Vernachlässigung führt bei Kindern und Jugendlichen zu chronischem Stress und kann Traumen und kognitive Schäden zur Folge haben. Darum leiden Heimkinder oft unter schweren psychischen Störungen.

Vernachlässigung und Traumafolgestörungen

Reagieren die Opfer mit starker Angst, Hilflosigkeit oder Entsetzen, so können Traumatisierungen die Folge sein, die sich dann u.U. auch im gesamten Erwachsenenalter durch ein ambivalentes oder unsicheres Bindungsverhalten zeigen.

Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, mangelndes Grundvertrauen, Misstrauen, schwere Verlustängste, Rückzug, Aufsässigkeit, selbstschädigendes Verhalten und Sucht können als Traumafolgen das ganze Leben lang bestehen bleiben. Die betroffenen Personen zeigen massive Verunsicherungen in ihrem Selbstwert und spüren und fühlen oft ihre eigenen Emotionen und authentischen Bedürfnisse nicht mehr.

Weitere sekundär posttraumatische Symptome können Suchtmittelkonsum, Zwangshandlungen, Scham, sozialer Rückzug, Schuldgefühle und Vermeidungsverhalten sein.

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