Schwangerschaft - psychologische Hilfe
Unsicherheiten, Depressionen und Ängste während der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft stellt für die meisten Frauen eine tiefgreifende Veränderung im Leben dar. Trotz vieler positiver Emotionen kann eine Schwangerschaft auch tiefe Unsicherheiten und Ängste auslösen. Zudem stellt sich der Körper während der Schwangerschaft hormonell um, was zu Veränderungen in der Stimmung und der Emotionalität führen kann.
Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie während und nach der Schwangerschaft an: Vorort und online.
I provide psychological help and psychotherapy during your pregnancy.

Mögliche Gründe für psychologische Unterstützung während und nach der Schwangerschaft sind:
- die Rolle als zukünftige Mutter
- Veränderungen innerhalb der Partnerschaft durch die Schwangerschaft und später durch die Mutterrolle
- Ängste und Sorgen vor einer Fehlgeburt
- Wunden aus der Biographie (etwa Abort eines Kindes, Erfahrungen mit Früh- oder Fehlgeburten)
- die Diagnose einer gestörten Schwangerschaft oder dass das Kind möglicherweise eine Behinderung haben wird
- Depressionen
- Stillen, Schwierigkeiten beim Stillen, Dauer des Stillens
- Angst und Panikattacken
- Traumen (etwa sexuelle und körperliche Gewalterfahrungen, die nun in der Schwangerschaft wieder aufbrechen)
Im Rahmen einer Psychotherapie gebe ich Ihren Emotionen, Ängsten und Unsicherheiten Raum, damit Sie einen guten Umgang damit finden. Ich arbeite zudem auch mit Methoden wie Meditation, Stressregulation, Tiefenatmung und Achtsamkeit.
Film: "Schwangerschaft und Mama werden: Wie verändert sich das Leben?"
Hilfe bei Depressionen während der Schwangerschaft
Depressionen in der Schwangerschaft sind weit verbreitet. Sie können für Mutter und Kind eine schwere Belastung darstellen. Allerdings gibt es einige Möglichkeiten, wie Sie sich selbst helfen können und private oder professionelle Unterstützung finden. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Maßnahmen bei Depressionen während der Schwangerschaft hilfreich sind.
Ursachen und Symptome von Depressionen in der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft kann eine schöne, einmalige, wertvolle und ganz besondere Zeit im Leben einer Frau sein. Sie kann aber auch mit Überforderungen, Hürden, mit Übelkeit, körperlichen Schwierigkeiten und Veränderungen einhergehen. Eines der größten Probleme, mit denen einige Frauen während ihrer Schwangerschaft konfrontiert sind, ist die Entwicklung einer Depression.
Depressionen in der Schwangerschaft können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Darunter fallen:
- hormonelle Veränderungen,
- Bindungstraumen und frühkindliche Traumen
- Posttraumatische Belastungsstörungen
- Stressfaktoren
- Ängste vor der Mutterrolle
- paardynamische Konflikte
- soziale Isolation
- und eine genetische Disposition.
Die Symptome können sich auf vielfältige Weise manifestieren: Gefühle von Traurigkeit, Stimmungsschwankungen, Labilität, Appetitlosigkeit Antriebslosigkeit, innere Leere, Hoffnungslosigkeit, Taubheit, Suizidphantasien, Angstzustände und Schlafstörungen sind typische Anzeichen einer Depression.
Depressionen während der Schwangerschaft werden oft nicht erkannt, diagnostiziert oder behandelt. Deshalb ist es umso wichtiger, diese Symptome ernst zu nehmen und sich möglichst rasch Hilfe zu suchen. Depressionen in der Schwangerschaft können negative Auswirkungen auf die Mutter und das ungeborene Kind haben.
Selbstfürsorge bei Depressionen in der Schwangerschaft
Selbsthilfe und Selbstfürsorge bei Depressionen in der Schwangerschaft meint, dass die Betroffenen lernen, ihre eigenen persönlichen und interpersonellen Ressourcen besser zu nutzen und hilfreiche Strategien zu entwickeln, um mit ihren Gefühlen konstruktiver umzugehen. Dies kann dazu beitragen, dass sie sich selbstwirksamer erleben, und sie die depressiven Symptome lindern können.
Eine wichtige Maßnahme zur Selbsthilfe ist das Schaffen einer unterstützenden Umgebung und Atmosphäre in den eigenen vier Wänden. Das meint, dass man sich Zeit für sich selbst nimmt, Ruhephasen und Urlaub im Alltag einplant und Aktivitäten durchführt, die einem Freude und innere Leichtigkeit verschaffen.
Auch körperliche Aktivität ist eine wirksame Methode, um Depressionen während der Schwangerschaft erträglicher zu machen. Es gibt zahlreiche Entspannungsverfahren, wie etwa Yoga oder Meditation, die eine beruhigende Wirkung haben, die innere Homöostase wiederherstellen und depressive Gefühle lindern. Zudem spielt eine ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln, Nüssen, Obst und Gemüse eine Rolle.
Scheuen Sie zudem nicht davor zurück, professionelle Ressourcen und Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Dies kann eine Psychotherapie, eine psychologische Beratung oder eine Selbsthilfegruppe für Schwangere sein.
Auch konstruktive Gespräche und eine gute Kommunikation mit dem/der Partner*in oder anderen nahestehenden Personen über die eigenen Gefühle sind ein wesentlicher Baustein. Offene Kommunikation kann dazu beitragen, dass Sie Missverständnisse innerhalb Ihrer Partnerschaft oder innerhalb von Freundschaften oder Familien vermeiden. Andere Menschen haben dann mehr Verständnis für die schwierige Lebenssituation, unter der sie gerade leiden. Das Verschweigen der Depression hingegen kann Sie einsam und isoliert machen.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Symptome schwerwiegender sind oder wenn Sie suizidal werden, sollten Sie unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Schaffen einer unterstützenden Umgebung zu Hause
Eine unterstützende und Support-gebende Umgebung in den eigenen vier Wänden kann ein wichtiger Faktor sein, um mit Ihrer Depression besser umzugehen. Gestalten Sie Ihre Umgebung so, dass sie Ihren Bedürfnissen und Wünschen entspricht. So kann etwa ein aufgeräumtes, ordentliches und sauberes Zuhause ein angenehmes Ambiente schaffen und zu Ihrem Safe Space werden. Auch eine gemütliche Einrichtung mit warmen Farben und sanftem Licht (im Winter auch mit Tageslichtlampen), mit Kerzen oder Ihrer Lieblingsmusik kann eine positive Atmosphäre kreieren.
Insgesamt geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, die Ihnen einen sicheren Raum, viel Halt, wohlige Geborgenheit und Sicherheit vermittelt.
Film: "Postnatale Depression – ein betroffenes Elternpaar erzählt"
Körperliche Aktivität als Mittel zur Linderung von Depressionen während der Schwangerschaft
Regelmäßige Bewegung und tägliches Spazierengehen fördern die Ausschüttung von Endorphinen im Körper, die Depressionen mildern. Zudem kann sportliche Betätigung helfen, den Stresslevel zu reduzieren und das Selbstbewusstsein zu stärken. Auch wenn es schwerfällt, sich in Bewegung zu setzen, lohnt es sich, kleine Schritte zu unternehmen. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder eine Yoga-Einheit können schon ausreichen, um den Körper in Schwung zu bringen und das Gemüt aufzuhellen. Wichtig ist hier, dass Sie sich nicht überfordern und auf Ihren Körper hören. Wenn Sie sich unwohl oder übel fühlen oder Schmerzen haben, sollten Sie eine Pause einlegen oder eine andere Sportart ausprobieren. Es geht darum, Freude und Leichtigkeit an der Bewegung zu finden und sie als Teil des eigenen Selbsthilfe-Programms einzusetzen.
Entspannungsverfahren für den Umgang mit depressiven Gefühlen
Eine gute Möglichkeit, um Depressionen zu lindern, ist die progressive Muskelentspannung, bei der man nacheinander verschiedene Muskelgruppen anspannt und dann wieder entspannt. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und praktizieren Sie die Muskelentspannung regelmäßig. Es lohnt sich auch, verschiedene Methoden und Entspannungsverfahren auszuprobieren und herauszufinden, was am besten funktioniert. Durch regelmäßige Entspannungsübungen, wie etwa das Autogene Training, können Sie lernen, besser und selbstwirksamer mit stressigen Situationen umzugehen.
Zur Entspannung: "Progressive Muskelentspannung (PMR) nach Jacobson im Liegen - Anleitung zum Mitmachen"
Eine gute Ernährung als Ergänzung
Während der Schwangerschaft ist es wichtig, dass Frauen eine ausgewogene Ernährung mit genügend Nährstoffen zu sich nehmen, um sowohl die Gesundheit des ungeborenen Kindes als auch ihre eigene zu fördern. Es gibt bestimmte Lebensmittel, die helfen können, die Stimmung zu verbessern und den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Lebensmittel wie Nüsse, Samen und grünes Blattgemüse enthalten Omega-3-Fettsäuren und B-Vitamine, die zur Produktion von Serotonin beitragen können - einem Neurotransmitter im Gehirn, der für das Glücksempfinden verantwortlich ist. Darüber hinaus können probiotische Lebensmittel wie Joghurt oder fermentiertes Gemüse dazu beitragen, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen und somit zur Verbesserung der psychischen Gesundheit beitragen.
Bitte beachten Sie, dass sich jede Frau individuell ernähren sollte und es ratsam sein kann, eine*n Ernährungsexpertin/Ernährungsexperten aufzusuchen, um eine angemessene Ernährungsberatung zu erhalten.
Ressourcen und Unterstützung finden: Therapie, Beratung und Gruppenangebote
Wenn die Selbsthilfemaßnahmen nicht ausreichen, um mit den Depressionen in der Schwangerschaft umzugehen, sollten Sie sich professionelle Unterstützung suchen. Eine Psychotherapie kann Ihnen helfen, die Ursachen Ihrer Depression zu identifizieren, aufzudecken und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Auch psychologische Beratungsgespräche können dabei unterstützen, belastende Situationen besser zu bewältigen und Ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Des Weiteren gibt es spezielle Gruppenangebote für Frauen in der Schwangerschaft, die unter Depressionen, Ängsten oder somatoformen Symptomen leiden. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann hilfreich sein und Ihnen das Gefühl vermitteln, nicht alleine zu sein. Nehmen Sie sich Zeit, um verschiedene Angebote auszuprobieren, um die passende Unterstützung für sich selbst zu finden. Die Suche nach Hilfe erfordert Geduld und den Mut, sich zu öffnen und sollte als wichtiger Schritt auf dem Weg zur Genesung angesehen werden.
Kommunikation mit dem/der Partner*in oder anderen nahestehenden Personen über die eigenen Gefühle
Vernachlässigen Sie nicht, mit Ihrem/Ihrer Partner*in, mit Familienangehörigen, Freund*innen oder anderen nahestehenden Personen über Ihre Emotionen und Gefühle zu sprechen. Es kann schwierig sein, über Depressionen zu reden. Viele Frauen erleben es aber als sehr befreiend, liebe Menschen ins Boot zu holen. Der/die Partner*in oder andere nahestehende Personen können eine wertvolle Unterstützung bieten und helfen, den Stress und die Belastung zu reduzieren. Sie können auch dabei helfen, Lösungen für Probleme zu finden und gemeinsam Wege zu finden, um mit der Schwangerschaft besser umzugehen.
Wenn Sie sich entscheiden, mit Ihrem/Ihrer Partner*in oder anderen Menschen über Ihre Depression zu sprechen, ist es wichtig, dass Sie offen und ehrlich sind. Versuchen Sie nicht nur Ihre Gefühle auszudrücken, sondern auch Ihre Bedürfnisse und Erwartungen an die jeweilige Beziehung. Wenn Sie das Gespräch eröffnen möchten, wählen Sie einen ruhigen Moment aus und machen Sie deutlich, dass Ihnen ein tiefgehendes Gespräch wichtig ist.
Bedenken Sie: Nicht jede*r ist in der Lage oder bereit, zuzuhören oder Unterstützung anzubieten. Wenn dies der Fall sein sollte, oder wenn das Gespräch nicht so verläuft, wie Sie es sich erhoffen, sollten Sie sich nicht entmutigen lassen. Es gibt viele andere Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten, die Ihnen helfen können, mit Ihren depressiven Gefühlen umzugehen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Selbstfürsorge bei Depressionen in der Schwangerschaft eine wesentliche Rolle spielt. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es normal ist, in dieser Zeit Ängste, Sorge und negative Emotionen zu empfinden und dass man nicht alleine damit ist. Körperliche Aktivität und Entspannungstechniken können helfen, die Stimmung zu verbessern und den Stresspegel zu senken. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, um dem Körper wichtige Nährstoffe zuzuführen und das Wohlbefinden zu steigern. Unterstützung von außen durch Therapie, Beratung oder Gruppenangebote kann ebenfalls hilfreich sein. Eine offene Kommunikation mit dem/der Partner*in oder anderen lieben Menschen über die eigenen Gefühle kann dazu beitragen, dass man sich verstanden fühlt und gemeinsam Wege findet, mit der Situation kompetenter umzugehen. Insgesamt gilt es, auf sich selbst zu achten und sich Zeit für Phasen der Ruhe und Regeneration zu nehmen. Selbstfürsorge heißt nämlich nicht, alles alleine zu schaffen, sondern auch Hilfe von außen anzunehmen und das eigene Umfeld miteinzubeziehen.



