Mutismus und Sprechblockaden - Psychologische Hilfe

Florian Friedrich • 2. Oktober 2025

Was ist Mutismus? Was sind Sprechblockaden?

Mutismus zählt zu den Kommunikationsstörungen und bedeutet soviel wie "Verstummen". Beim Mutismus liegen jedoch keine Schädigungen der Sprechorgane oder des Gehörs vor, sondern die Betroffenen leiden mitunter unter starken sozialen Ängsten bzw. unter einer Sozialphobie, aber auch unter schwerer Überlastung. Stress, Überlastung und Ängste können zu massiven inneren Blockaden führen. Oft sind erwachsene Menschen, die unter Mutismus leiden, auch schwer depressiv.


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie bei Mutismus und Sprechblockaden an.

Mutismus und Sprechblockaden - Psychotherapie

Ich arbeite mit Ansätzen aus der Existenzanalyse und der Akzeptanz- und Commitmenttherapie. In der Psychotherapie helfe ich Ihnen zunächst, Ihr Verstummen und Ihr Schweigen auszuhalten und anzunehmen, um Ihnen den Druck zu nehmen, etwas sagen zu müssen. So ist es auch möglich, stundenlang zu schweigen, um aus dem Druck herauszukommen. Diese Stille kann durchaus hilfreich sein.


Therapiestunden müssen keine schwere Aufgabe sein. Es gibt in einer Psychotherapie nichts zu leisten oder abzuarbeiten. Auch das Schweigen kann sinnvoll sein, zumal jedes Symptom eine Bedeutung hat.


Grundsätzlich können wir uns sowohl im Sprechen (etwa im Schwatzen) verstecken, als auch im Schweigen. Umgekehrt können wir auch im Schweigen ganz echt, authentisch und personal werden. Unser Innerstes kann sich hier ausdrücken und zum Vorschein kommen.

In einer Psychotherapie ist es notwendig, Phasen des Schweigens, des Verstummens und der Ruhe auszuhalten, ohne Druck zu machen oder zu puschen. Auch Schweigen hat eine Prosodie: Es kann tiefenentspannt, leise, still, meditativ und ruhig sein, aber auch quälend, angespannt, laut und unbequem.


Ich assistiere Ihnen aber auch, die Ursachen (etwa Traumatisierungen) für Ihr Verstummen aufzudecken, um an diesen zu arbeiten. Dabei erwarte ich aber nicht, dass Sie sprechen.

Film: "Was ist Mutismus,Autismus,Soziale Phobie und ADHS"

Wenn Menschen verstummen: Schweigen und Stille in der Psychotherapie

Stille als Psychotherapeut nicht aushalten zu können oder zu viel leisten zu wollen, ist ein großer Fallstrick in der Arbeit mit Menschen, die verstummen. Als Psychotherapeut ist es meine Aufgabe, die Spannung des Verstummens auszuhalten, mich selbst gut zu regulieren und das Schweigen konstruktiv für die Psychotherapie zu nutzen. Wir sitzen dann etwa nur da, und ich sage zu meiner Patientin: „Schön, dass Du da bist. Und Du brauchst überhaupt nichts zu sagen oder zu tun.“ 

Auf diese Weise können Menschen die Erfahrung machen, dass sie um ihrer selbst willen angenommen werden und nichts zu leisten (hier zu sagen) brauchen.

Ein Psychotherapeut, der seine Spannung über seinen Patienten reguliert, weil er selbst das Verstummen nicht aushält bzw. von eigenen Leistungsansprüchen übermannt wird, handelt m.E. nicht therapeutisch und vergrößert die Wunde seiner Patientin.

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