Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
Ich biete psychologische Hilfe und Familientherapie für Eltern und Angehörige von trans* (transidenten, transsexuellen, transgender, nicht binären, diversen) Kindern und Jugendlichen in Salzburg an, online auch in Wien, Berlin, Hamburg und München.
Für Eltern kann es extrem schwierig und hart sein, zu akzeptieren, dass ihr Kind trans*ident ist.
Auch Angehörige vollziehen einen Prozess des Coming Outs, in dem sie sich gegenüber anderen Menschen, Freund*innen und Familienmitgliedern als Eltern oder Geschwister eines trans*Menschen outen.
Dieser Prozess ist noch schwerer, wenn Angehörige bereits vor dem Outing des geliebten Menschen mit trans*Geschlechtlichkeit und Geschlechtsdysphorie nur schlecht umgehen konnten. Werden sie dann durch negative, klischeehafte Darstellungen und mediale Berichte über trans*Personen verunsichert oder verhält sich ihr soziales Umfeld ebenfalls ablehnend gegenüber trans*Menschen, können Angehörige in eine große Krise stürzen. Ängste um die geliebte trans*Person, aber auch Schuldgefühle, Wut, Ärger und Aggressionen können sich einstellen.
Es kann Ihnen helfen, wenn Sie sich vor Augen führen, dass Ihr Kind im tiefsten Innersten der gleiche Mensch bleibt, egal ob es nun als Frau oder als Mann lebt. Bemühen Sie sich um einen guten Kontakt zu Ihrem Kind und kümmern Sie sich um eine stabile, wertschätzen Beziehung zu ihm. Ihr Kind ist Expertin*/Experte*, was die eigene trans*Identität betrifft und hat in der Regel ein großes Bedürfnis, mit Ihnen über seine Bedürfnisse zu sprechen und Ihnen Antworten auf Ihre Fragen zu geben. Dies alles kann Ihnen helfen, den ersten Schritt als Angehörige*r eines trans*identen Menschen zu bewältigen.
Dieser Film begleitet Kinder und Jugendliche, die trans* sind, und deren Familien. Auch die Sorgen und Ängste der Eltern werden thematisiert.
Immer häufiger und früher teilen sich trans*Kinder und Jugendliche ihrem sozialen Umfeld mit, dass sie sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Manche Kinder zeigen bereits als Kleinkinder geschlechtsatypisches Verhalten und äußern immer wieder den Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören.
Kinder und Jugendliche, die in offenen und liberalen Familien aufwachsen und einen guten Zugang zu ihren trans*identen Gefühlen haben, haben es diesbezüglich leichter als Kinder, die in streng-patriarchalischen Familien aufwachsen und die ihre Gefühle unterdrücken müssen und nicht zeigen dürfen.
Es kann Eltern sehr verunsichern und ängstigen, wenn ihnen ihr Kind seine Geschlechtsdysphorie offenbart oder zeigt. Trans*Kinder wünschen sich bereits im Kindergartenalter oder in der Grundschule, immer in der Rolle des anderen Geschlechts zu leben. Bei geschlechtseuphorischen Kindern sind Rollenspiele, in denen Kinder sich im anderen Geschlecht ausprobieren, lediglich spielerische Phasen. Trans*idente Kinder hingegen erleben sich durchgehend als das andere Geschlecht.
Es gibt eher weniger professionelle Helfer*innen, die Erfahrung mit trans*Kindern haben. Psychotherapeut*innen können trans*idente Kinder und deren Eltern, Erziehungsberechtigte, Geschwister und Angehörige begleiten und unterstützen, da es in unserer Gesellschaft viele Hürden gibt, die einem freien Leben als trans*Mensch im Wege stehen. Auch tauchen viele komplexe Fragestellungen auf, wie etwa ob ein Kind bereits vor dem Einsetzen der Pubertät
pubertätsblockierende Medikamente einnehmen soll oder nicht.
Bereits im Kindergartenalter kann die trans*Geschlechtlichkeit eines Kindes sichtbar werden. Da im Kindergarten die Geschlechtersegregation noch nicht so ausgeprägt ist wie in der Schule, können trans*Kinder hier erste Erfahrungen sammeln und ihre trans*Identität im sozialen Kontext erproben. In der Volksschule steigt dann der soziale Druck für Kinder, sich gemäß ihrer sozialen Geschlechterrolle zu verhalten. Zudem ist die Geschlechtersegregation in der Schule stark, etwa beim Sportunterricht, in der Umkleidekabine oder bei der Benutzung der Toiletten. Hier sind Eltern, Pädagog*innen und Schulsozialarbeiter*innen gefordert, individuelle Lösungen zu finden, die dem trans*Kind gerecht werden. So kann ein trans*Kind z.B. den Turnunterricht gemeinsam mit den Jungen haben aber die Mädchentoilette benutzen. Die erwachsenen Bezugspersonen müssen dabei das Kind so unterstützen, dass es Erfahrungen von Diskriminierung besser bewältigen kann und sich jederzeit bei den Erwachsenen Hilfe und Schutz suchen kann.
Pädagog*innen können bezüglich der Geschlechtsdysphorie von Kindern unerfahren und überfordert sein, und andere Eltern können sich empören und bei Eltern von trans*identen Kindern Druck machen. Der Schritt des sozialen Rollenwechsels sollte gut vorbereitet werden und von den Eltern, Pädagog*innen und professionellen Helfer*innen geplant und begleitet werden.
Immer wieder bedarf es dabei in der Schule und in den Institutionen kreativer und einfallsreicher Lösungswege. So ist es sinnvoll, wenn ein trans*Mädchen im Turnunterricht mit anderen Mädchen mitturnt und sich dann in separaten Räumlichkeiten umziehen kann.
Mit etwa elf Jahren beginnen Buben und Mädchen sich zu separieren. Es bilden sich homogene geschlechtliche Gruppen von Peers. Die Mädchen spielen dann lieber mit den anderen Mädchen als mit den Buben. Die Jungen bleiben ebenfalls gerne unter sich. Trans*Kinder beginnen sich zu diesem Zeitpunkt so richtig einsam und verlassen zu fühlen. Sie gehören einfach nirgends dazu. Hat ein trans*Bub sich noch nicht geoutet, dann wird er von den anderen Jungen wegen seines Mädchennamens meist ausgeschlossen. Trans*Mädchen ergeht es genauso. Viele trans*Kinder versuchen sich dann noch einmal so richtig, an ihr biologisches Geschlecht anzupassen und spielen die soziale Rolle des Wunschgeschlechts oft perfekt bis stereotyp. Ein trans*Bub wird dann zum Klischee eines Mädchens (Copingmechanismus der Flucht nach vorne) und leidet furchtbar darunter. Nur wenige Kinder beginnen in diesem Alter trotzig zu rebellieren. In diesem Fall haben die Mädchen Angst vor dem trans*Jungen und die Burschen Angst vor dem trans*Mädchen, weil er/es anders ist als sie es sind. Das Kind findet dann auch innerhalb der Peers seines biologischen Geschlechts keine Heimat und wird nicht selten ausgegrenzt und sozial isoliert.
Oft drängen Fachleute wie Psychotherapeut*innen und Ärzte/Ärztinnen oder das soziale Umfeld, Eltern von trans*Kindern, pubertätsblockierenden Medikamenten rasch zuzustimmen. Es ist jedoch ratsam, sich für derartige Entscheidungen viel Zeit und Ruhe zu geben. Erschwerend kommt hinzu, dass Jugendliche erst ab der Pubertät fähig sind, ihre eigene Identität zu reflektieren. Wenn trans*Kinder, die derartige Entscheidungen noch nicht selbst treffen können, vor der Pubertät Medikamente einnehmen, die gravierende körperliche Folgen nach sich ziehen und hohe Nebenwirkungen aufweisen können, besteht immer auch das Risiko der Bevormundung und von Fehlentscheidungen durch die Eltern und Fachleute.
Andererseits ist eine ungewollte Pubertät für trans*Kinder und trans*Jugendliche eine immense Qual. In dieser Zeit werden viele Jugendliche depressiv oder verletzen sich selbst. Wenn etwa ein trans*Junge seine erste Regelblutung bekommt oder das Wachstum der Brüste einsetzt, werden oft schwere und existentielle Krisen ausgelöst. Unbeschwert ins Schwimmbad zu gehen ist dann nicht mehr möglich.
Hier sind Pubertätsblocker und gegengeschlechtliche Hormone die Therapie der Wahl und gelten auch als State of the Art in der Behandlung, damit den Jugendlichen eine unfreiwillige Pubertät im biologischen Geschlecht erspart bleibt und ihnen eine Pubertät im Wunschgeschlecht ermöglicht wird. Optimalerweise werden die Medikamente bereits im Tanner-I-Stadium eingenommen, also in einem vorpubertären Entwicklungsstadium. Die medizinischen Nebenwirkungen der Medikation wiegen dabei weit geringer als das psychische Leid, die Not und das Elend, wenn eine Pubertät im verhassten biologischen Geschlecht durchgemacht werden muss. Eine Verweigerung von Pubertätsblockern und Hormontherapie in der Kindheit oder Jugend kann, wenn die trans*Identität vom Kind klar und beständig geäußert und gelebt wird, aus einer berufsethischen Perspektive nicht vertreten werden.
Manche Kinder sagen erst kurz vor der Pubertät, dass sie trans* sind und zeigen vorher keinerlei Anzeichen, trans*ident zu sein. Die bisherigen psychologischen und psychotherapeutischen Erfahrungen bestätigen uns jedoch, dass hier die trans*Identität genauso beständig und ernstzunehmen ist wie bei Kindern, die ihre trans*Geschlechtlichkeit und Geschlechtsdsyphorie schon in den ersten Lebensjahren zeigen.
Trans*Jugendliche müssen mit ihren Bedürfnissen und Gefühlen unbedingt ernst genommen werden. Ihr Wille und ihr Recht auf Selbstbestimmung sind zu achten, zu fördern und zu unterstützen. Das Ziel ist es, zusammen mit den tans*Kindern und trans*Jugendlichen sowie deren Eltern und Familienangehörigen, zu einer selbstbestimmten und informierten Entscheidungsfindung (informed consent) zu gelangen. Dabei muss die unterschiedliche emotionale und kognitive Reife der jungen Menschen berücksichtigt werden.
Wichtig ist, dass wir uns immer vor Augen halten, dass es Zeiten im Leben gibt, in denen das „Geschlecht“ und die „Geschlechterzugehörigkeit“ als weniger wichtig erlebt werden und es gerade Jugendlichen wichtig ist, zu einer Peer Group dazuzugehören. Auch die Angst vor sozialem Ausschluss kann bei trans*Jugendlichen so groß werden, dass diese ihre trans*Identität unterdrücken. Mitunter tritt dann auch das trans*geschlechtliche Erleben in den Hintergrund. Irrtümlicherweise denken andere Menschen dann oft, die Geschlechtsinkongruenz sei nur eine diskontinuierliche Phase, die von selbst wieder vergehen würde. Dennoch ist das trans*geschlechtliche oder non-binäre Erleben permanent vorhanden.
Äußern Jugendliche den andauernden Wunsch nach chirurgischen Angleichungen an das Gegengeschlecht, nach hormonellen Maßnahmen und nach einer körpermodifizierenden Behandlung, so ist dies ein ausreichendes stabiles Kriterium, um hormonellen und operativen Maßnahmen zuzustimmen.
Im Falle, dass ein Kind seine Geschlechtsinkongruenz stabil und dauerhaft erleben sollte, ist eine Haltung des Nichtstuns und Abwartens keine Lösung. Bei stabiler trans*Identität sollten zumindest, wenn das Kind es anstrebt, Pubertätsblocker verschrieben werden. Manche Eltern weigern sich aufgrund von Ängsten und Sorgen, diesen zuzustimmen. Hier ist zu bedenken, dass diese Verweigerung bei den Kindern und Jugendlichen zu massivem seelischen Leid führen kann. Die Verweigerung hat nämlich gravierende Folgen für Psyche und Körper des Kindes und kann das Kindeswohl gefährden.
Die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 sieht vor, dass Kinder ein Recht auf Mitbestimmung haben, wenn es um Maßnahmen geht, die ihren eigenen Körper betreffen. Deshalb müssen die Wünsche, Bedürfnisse und Positionen von Kindern und Jugendlichen unbedingt ernst genommen werden, wenn es um die Entscheidungen für Pubertätsblocker oder Hormontherapien geht. Die Position der Kinder hat sogar Priorität.
Mitunter tragen Eltern ihre paardynamischen Konflikte über ihr trans*Kind aus und ziehen es in ihre Konflikte hinein. Dann macht etwa der Vater der Mutter den Vorwurf, sie hätte durch falsche Erziehung ihr Kind trans* gemacht. Vermeiden Sie unbedingt, Ihr Kind in solche Paarkonflikte hineinzuziehen und suchen Sie sich stattdessen für sich selbst Entlastung, etwa in einer Paartherapie oder in einer Angehörigengruppe für Eltern von trans*geschlechtlichen Kindern.
Ein trans*geschlechtliches oder gendervariantes Erleben bei Kindern und Jugendlichen ist noch lange kein Grund für psychologische Beratung oder Psychotherapie und bedarf keiner psychotherapeutischen Maßnahmen. Es gibt aber spezifische Herausforderungen, Hürden, Schwierigkeiten oder Situationen (etwa im Kindergarten, innerhalb der Familie, in der Schule), in denen eine Psychotherapie sinnvoll sein kann und helfen kann, trans*Kinder und Jugendliche sowie deren Familien in ihrer identitätsbezogenen Entwicklung respektvoll zu begleiten.
Die Dokumentation begleitet Kinder und Jugendliche, die am Anfang ihrer Transition stehen und noch viel gegen ihre Zweifel ankämpfen. Auch Menschen kommen zu Wort, die sich ihrer trans*Identität doch nicht sicher sind. Zweifeln ist übrigens immer gut und immer erlaubt.
Trans*Identität zeigt sich jedenfalls ganz früh. Bereits Säuglinge und Kleinkinder zeigen nämlich typische Reaktionen des späteren Identitätsgeschlechts. Fast alle trans*Personen erzählen zudem, dass sie schon im Kleinkindalter, spätestens aber mit der Einschulung ihre Geschlechtsinkongruenz gespürt hätten.
Gerade in dieser Lebensphase ist es dann entscheidend und prägend, wie die Eltern, die Familie und andere Bezugspersonen mit Äußerungen des Kindes zu seiner trans*Identität umgehen. Wenn das Kind validiert, akzeptiert, angenommen und unterstützt wird, dann kann der weitere Transitionsprozess konfliktfreier, leichter und stabiler verlaufen.
Trans*idente Kinder gehen in der Regel noch sehr unbefangen und selbstbewusst mit ihrer Geschlechtsinkongruenz um, weil sie noch keine trans*Negativität verinnerlicht haben. Allerdings haben sie oft noch magische Vorstellungen, dass ihr Körper sich eines Tages von allein dem erlebten Wunschgeschlecht annähern werde, dass etwa ein Penis oder Brüste wachsen werden oder sich eine Vulva ausbilde.
Wird Kindern bewusst, dass sie anders sind und durch Erwachsene Unverständnis erfahren, dann verinnerlicht sich im Laufe der Jahre die trans*Phobie/trans*Negativität. Die Kinder beginnen sich fortan zu schämen und entwickeln den typischen Minderheitenstress.
Die Phase vor und während der Pubertät stellt dann jedoch für fast alle trans*Jugendlichen eine intensive Belastung und schwere Krise dar, weil sie nun zum ersten Mal mit voller Wucht mit ihrem biologischen Geschlecht konfrontiert werden.
Mit familiärer und elterlicher Unterstützung, Wertschätzung und Validierung werden Jugendliche jedoch ermutigt, möglichst früh mit hormonellen Maßnahmen zu beginnen.
Trans*Jugendliche fühlen sich oft einsam und isoliert. Besonders schlimm wird ihr Erleben, wenn sie mit sich alleine sind, etwa wenn sie unter der Dusche stehen und ihre verhassten biologischen Geschlechtsorgane betrachten müssen, oder wenn sie vor dem zu-Bett-Gehen ihren Binder ablegen. Auch ein erigierter Penis kann für eine trans*Jugendliche eine immense Qual und Belastung darstellen. Dieses Ausgeliefertsein an den biologischen Körper führt häufig zu Antriebsminderungen und Depressionen.
Bei Kindern und Jugendlichen ist es oft völlig unvorhersehbar, ob sich die Geschlechtsinkongruenz als stabil und dauerhaft entwickelt.
Wichtig: Fast alle erwachsenen trans*Personen erzählen, dass sie bereits im Kindesalter Geschlechtsdysphorie erlebt haben. Allerdings bleibt nicht bei allen Kindern, die unter Geschlechtsdysphorie leiden, die Geschlechtsinkongruenz im Erwachsenenalter bestehen. Nur etwa 20 Prozent aller Kinder, die geschlechtsatypisches verhalten zeigen, entwickeln eine stabile und zeitlich überdauernde trans*Geschlechtlichkeit. Geschlechtsatypisches Verhalten ist nämlich sehr häufig und vielfältig, viel häufiger als trans*Identität. So ist nicht jeder Bub, der gerne in die soziale Rolle des Gegengeschlechts schlüpft und sich im Fasching als Prinzessin oder Hexe verkleidet, automatisch trans*ident. Wenn Kinder sich nicht so verhalten, wie es die Gesellschaft angesichts ihres biologischen Geschlechts erwartet, und die Regeln der Geschlechterrollen brechen, dann sind sie noch lange nicht trans*.
Somit ist bei Kindern und Jugendlichen durchaus eine längere psychotherapeutische Begleitung sinnvoll, bevor eine endgültige Diagnose gestellt werden kann.
Etwa um das elfte Lebensjahr manifestiert sich dann eine stabile trans*idente Entwicklung, also mit dem Eintritt in die Pubertät. Insgesamt fehlt es aber diesbezüglich noch an langjährigen Studien.
Wie lässt sich diese geringe Zahl an Kindern erklären, welche eine stabile trans*Identität aufweisen?
Ein Erklärungsansatz könnte sein, dass vor allem biologische Buben bei Psychotherapeut*innen von den Eltern vorgestellt werden, die ein geschlechtsatypisches Verhalten an den Tag legen. Ein atypisches Verhalten jedoch, wie etwa Kleider zu tragen oder mit Puppen zu spielen, ist kein Hinweis auf trans*Geschlechtlichkeit. Allerdings ist bei Mädchen ein atypisches Geschlechterrollenverhalten sozial viel akzeptierter als bei Jungen. Buben mit atypischem Geschlechterrollenverhalten sind meist nicht trans*.
Wichtige Fragen an ein trans* Kind oder an trans* Jugendliche sind:
Es gibt keinen sicheren oder zuverlässigen Test, um herauszufinden, ob Kinder trans* sind. Das einzig Verlässliche sind die Aussagen der Kinder, über das, was sie fühlen, spüren und brauchen.
Als Eltern können Sie sich aber folgende Frage stellen: Was brauchen wir, damit wir unserem Kind vertrauen können? Oder was fehlt uns, um unserem Kind zu vertrauen?
Es lässt sich nie ausschließen, dass sich das Identitätserleben eines/einer Jugendlichen doch noch ändern wird. In sehr vielen Fällen erweist sich trans*Identität als etwas zeitlich Überdauerndes und Stabiles und die betroffenen Menschen führen bis zum Rest ihres Lebens ein erfülltes Leben in ihrem Wunschgeschlecht. Dann gibt es aber auch immer wieder Menschen, die nach einiger Zeit feststellen, doch nicht trans* zu sein.
Wichtig ist, dass es Ihrem Kind gut geht und dass es sich ernst genommen fühlt. Auch wenn Ihr Sohn/Ihre Tochter feststellen sollte, dass er/sie doch nicht trans* ist, dann sollte sie/er sich nicht dafür schämen müssen. Verunsicherungen im Identitätserleben sind nämlich in der Jugend und Adoleszenz mehr die Norm als die Ausnahme und auch eine vorübergehende Unsicherheit in der geschlechtlichen Identität ist eine von zahlreichen Möglichkeiten.
Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es kein Versager ist, wenn es eines Tages feststellt, nicht trans* zu sein. Es handelt sich bei einer derartigen Identitätsentwicklung nicht um einen Irrtum oder um einen Rückschritt, sondern um eine Weiterentwicklung im Finden der eigenen Identität. Vieles im menschlichen Leben ist ergebnisoffen, und die menschliche Identität (auch die Geschlechtsidentität) ist mitunter auch wandelbar.