Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapie, Beratung und Coaching


Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine

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Psychotische Störungen: die Schizophrenie – psychologische Hilfe

Florian Friedrich • 5. Juni 2023

Was sind psychotische Störungen?

Bei psychotischen Störungen handelt es sich um schwere psychische Beeinträchtigungen. Dabei geht die Realitätskontrolle völlig verloren, und es bilden sich neue subjektive Realitäten aus. Die Symptome sind psychisch sehr inkohärent und deshalb für andere Menschen nicht nachvollziehbar.

Es gibt unterschiedliche Arten von psychotischen Störungen, eine davon ist die Schizophrenie.


Die Schizophrenie

Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine psychische Erkrankung, bei welcher die Informationsverarbeitung, das Denken, das Selbsterleben, die Wahrnehmung, das Erleben der Welt, der Realitätsbezug und das Welterleben schwer gestört sind. Die betroffenen Menschen fühlen sich unsicher, verletzlich und fragmentiert. Ihnen fehlt in der Regel die Krankheitseinsicht. 


Wenn Sie unter einer psychotischen Störung oder Schizophrenie leiden und psychotherapeutische bzw. psychologische Hilfe benötigen, können Sie mich gerne kontaktieren.

Psychotische Störungen: die Schizophrenie – psychologische Hilfe

Was sind die Merkmale der Schizophrenie?

  • Wahnideen,
  • Verlust der Realität,
  • Halluzinationen,
  • Störungen der kognitiven Leistung und des Denkens,
  • Störungen der Affekte, des Antriebes, der Motorik,
  • Vertrautes wird als bedrohlich und fremd erlebt (oft auch nahestehende, geliebte Menschen), wobei Misstrauen, Hass, Aggressionen, Ängste und Isolation die Folgen sein können.


Folgende Symptome können auf eine Schizophrenie hinweisen:

  1. Es kommt zu gedanklichen Eingebungen, die Gedanken werden dabei laut, breiten sich aus oder entziehen sich dem/der Betroffenen.
  2. Es kommt zu gedanklichen Wahninhalten, zu Kontroll- und Beeinflussungswahn.
  3. Dabei ist dieser Wahn unrealistisch, bizarr und für das soziale Umfeld nicht nachvollziehbar.
  4. Innere Stimmen kommentieren oder dialogisieren.
  5. Es kommt zu Halluzinationen jeder Art.
  6. Das formale Denken ist abreißend, zerfahren und die Betroffenen erfinden mitunter neue Wörter (Neologismen).
  7. Es kommt zu katatonen Symptomen, zum Verstummen, Stupor, Erregung oder Negativismus.
  8. Negative Symptome sind sozialer Rückzug, ein Verarmen der Sprache, Apathie, ein flacher Affekt.
  9. Dabei muss die eindeutige Verhaltensänderung über mindestens ein Jahr durchgängig sein.
  10. Die Positivsymptomatik besteht in besonderen akustischen Wahnbildungen.


Die betroffenen Personen beurteilen zudem die Realität völlig falsch, und es kommt zu inhaltlichen Denkstörungen. Die formalen Denkstörungen bestehen in einer Sprache, welche zerfahren und desorganisiert wirkt. Auch das Ich-Erleben ist schwer beeinträchtigt, da die Menschen nicht mehr eine klare Grenze zwischen dem Ich und der Welt ziehen können und dann etwa felsenfest davon überzeugt sind, dass andere ihre Gedanken lesen oder Einfluss auf ihre Gedanken nehmen können.


Zu weiteren Positivsymptomen zählen motorische Symptome wie mimische und gestische Besonderheiten, Grimassen-Schneiden und körperliche Erregung. In der psychotischen Regression werden Vergangenes und Zukünftiges als gegenwärtig erlebt. Das Ich-Bewusstsein ist völlig gestört, da der/die Patient*in schutzlos seinen inneren und äußeren Eindrücken ausgeliefert ist und übersensitiv ist.


Zu den negativen Symptomen zählen:

  • als Kernstörung ein neuronaler Funktionsverlust,
  • eine Verflachung der Affekte (indifferente, neutrale Stimmung),
  • die Unfähigkeit, Freude zu empfinden (Anhedonie),
  • weniger Antrieb und weniger Energie,
  • sozialer Rückzug bis zur Isolation,
  • eine verminderte Gedächtnisleistung und Konzentration (kognitive Einschränkungen)

Filmtipp: "Erklärvideo: Psychose"

Erfahren Sie in diesem Video, was eine Psychose genau ausmacht. 

Risiken, Ursachen und Unterarten der Schizophrenie

Mehr Männer oder Frauen?

Beide Geschlechter sind gleich häufig von der Schizophrenie betroffen. Diese schwere psychische Erkrankung gehört zu den zwanzig häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit. In Österreich treten pro Jahr etwa 800 neue Fälle an Schizophrenie auf.


Mögliche Risiken liegen in der genetischen Disposition, in Hirnreifestörungen durch Infektionserkrankungen in den frühen Lebensjahren, in Anomalien und Schädigungen der Hirnstruktur, in schweren chronischen Stressereignissen wie Misshandlungen und Missbrauch, aber auch im Cannabiskonsum: der THC-Gehalt in den heutigen genmanipulierten Cannabis-Hybridsorten ist nämlich viel höher als in vergangenen Zeiten und kann leichter zu Psychosen und Schizophrenie führen.


Das Vulnerabilitäts-Modell geht davon aus, dass gewisse Menschen durch neurophysiologische Störungen anfälliger für Psychosen sind, d.h. diese Personen haben eine erniedrigte Psychoseschwelle, wobei dann vor allem soziale Stressfaktoren zum Krankheitsausbruch führen können, wie etwa chronischer Stress in Familien und Partnerschaften.

Der Schweizer Psychiater Luc Ciompi sieht eine Ursache für den Ausbruch darin, dass Menschen dann ein erhöhtes Risiko für Schizophrenie aufweisen, wenn sie unter einer Filterstörung leiden und Eindrücke nicht so gut filtern können. Es kommt dann zu einer Überflutung an Eindrücken, die zu einer völligen Überforderung führen.

Die Existenzanalyse beschreibt Psychosen und Schizophrenie als eine existentielle Erschütterung. Die betroffene Person verliert dabei Grund und Boden und jeden inneren Halt.


Es gibt folgende Subtypen der Schizophrenie:

  • Die paranoide Schizophrenie: Hier kommt es bei den betroffenen Personen vor allem zu Halluzinationen und zum Wahn.
  • Die hebephrene Schizophrenie: Die Affekte verflachen. Das Verhalten wird ziellos und es treten formale Denkstörungen auf.
  • Die undifferenzierte Schizophrenie, wenn die Kriterien der anderen Typen nicht erfüllt sind oder die Kriterien zahlreich sind.
  • Die katatoner Schizophrenie: Sie hält mindestens zwei Wochen an. Typisch sind Mutismus, Stupor und Haltungsstereotypen.
  • Die postschizophrene Depression: Hier kam es in den letzten zwölf Monaten zu einer Depression und zusätzlich zu zumindest einer leichten depressiven Episode.
  • Schizophrenes Residuum ist durch ein chronisches Stadium gekennzeichnet. Es besteht eine Negativsymptomatik für mindestens ein Jahr.
  • Bei der Schizophrenia Simplex zeigt sich eine schleichende Progredienz über mindestens ein Jahr. Die Persönlichkeit des betroffenen Menschen verändert sich deutlich und anhaltend, während sich die Negativsymptome verstärken. Das Leistungsniveau nimmt deutlich ab.

Filmtipp: "Leben mit Schizophrenie - Anna und die Stimmen im Kopf"

Diagnostik aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 6. März 2025
Diagnosen sagen nichts über unsere Klient*innen aus Als Hypnosystemiker erlebe ich Diagnosen meist als trivialisierend und als eine die Komplexität reduzierende Vernichtung von Informationen. Zudem werden Diagnosen überwiegend völlig blind für den Kontext gestellt, in dem ein Symptom auftritt. Ziel dienlich sind Diagnosen aus hypnosystemischer Sicht dann, wenn Patient*innen sie wollen, weil sie dadurch Entlastung erfahren (was ich dann wieder utilisieren kann), oder eben für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Der Begründer der Hypnosystemik Gunther Schmidt erwähnt etwas augenzwinkernd, dass sich seine Klient*innen eine der häufigsten Diagnosen (etwa "mittelgradige depressive Episode") selbst auswählen dürfen (sie können aber auch ausgewürfelt werden), wobei wir die Diagnosen dann zusammen mit unseren Klient*innen auf möglicherweise negative Auswirkungen überprüfen sollten.
Täterintrojekte - was ist das?
von Florian Friedrich 5. März 2025
Wenn der/die Täter*in innerlich immer da ist Die Bezeichnung "Täterintrojekt" ist völlig veraltet, pathologisierend, unglücklich, irreführend und aus meiner hypnosystemischen Sicht wenig ziel-dienlich. Dennoch möchte ich in diesem Artikel erläutern, was damit gemeint ist. Das Wort " Introjekt " leitet sich vom Lateinischen " intro " (zu Deutsch: hinein, herein) und " iacere " (zu Deutsch: werfen) ab. Ganz typisch nach schweren Traumatisierungen in der präverbalen Lebensphase, also in der frühesten Kindheit, ist es, dass sich täterloyale Muster ausbilden. Die Opfer verhalten sich in Abwesenheit der Täter*innen so, als ob diese anwesend wären. Es entwickelt sich die verkörperte Wahrnehmung, dass die Täter*innen richtig seien und ich selbst falsch. Dies führt zu einem tiefen Selbsthass. Die Opfer introjizieren zudem das Bild des schlechten, bösen und ungeliebten "Kindes", welches ihnen von den Täter*innen (meist von den Eltern oder anderen nahen primären Bezugspersonen) vermittelt wird. Die Täter*innen pflanzen also dem Kind ein Feindbild seiner selbst ein. Typisch für "Täterintrojekte" ist die toxische Scham, die zur Schamrage und zum Hass führen kann. Darum sind Pflegekinder, die im ersten Lebensjahr bei schwer psychisch kranken Eltern, drogensüchtigen Müttern oder schlagenden Vätern leben mussten, oft schwer gestört. Aufgrund ihrer Täterintrojekte entwickeln sie später auch dann eine Persönlichkeitsstörung, wenn sie in liebevollen Pflegefamilien aufwachsen.
Rituelle Sexuelle Gewalt ist eine Legende
von Florian Friedrich 4. März 2025
Das Verschwörungsnarrativ von Michaela Huber Insgesamt gibt es mindestens 20 Definitionen von Ritueller Gewalt (RG). Dieser Artikel bezieht sich auf die Verschwörungstheorie der berühmten Traumatherapeutin Michaela Huber, ein Narrativ, das leider in der Therapieszene noch immer als selbstverständlich hingenommen und zu wenig hinterfragt wird. Lesen Sie in diesem Beitrag, warum Rituelle Sexuelle Gewalt (nach Michaela Huber) und Satanic Ritual Abuse (SRA) Legenden und klassische Verschwörungstheorien sind.
trans*identität – Supervision und Teamsupervision
von Florian Friedrich 4. März 2025
Gruppensupervision für Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Psychiater*innen, Gutachter*innen, Pädagog*innen, Therapeut*innen und andere Berufsgruppen Ich biete regelmäßig an Samstagen von 11 bis 13 Uhr eine kostenlose online Supervisionsgruppe / Intervisionsgruppe für Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an, die trans*Personen auf ihrem Weg der Transition in ihr Wunschgeschlecht begleiten und/oder Gutachten bzw. Stellungnahmen für Hormontherapien und Operationen verfassen. In dieser Gruppe können wir alle viel voneinander lernen, Fallvignetten einbringen, unser Schwarmwissen bündeln, netzwerken und auch Länder übergreifend zusammenarbeiten. Die Gruppe ist offen, d.h. Sie können jederzeit dazustoßen. Ich selbst koordiniere die Gruppe nur, bin aber im Sinne der Intervision ein Teil der Gruppe und nicht deren Leiter. In der Gruppe können Einzelfälle, aber auch Themen eingebracht werden. Mögliche Themen sind: Gutachten erstellen Sorgen wegen Detransition und Fehldiagnosen Rechtliches und Haftung bei Detransition Autismus, ASS und ADHS in der Kombination mit trans*Identitäten genderfluide und non binäre Lebensweisen Rechtliche Aspekte Andere LGBTIQA* Themen Wann sind die nächsten Termine? Samstag, 8. März 2025 von 11 bis 13 Uhr Samstag, 10. Mai 2025 von 11 bis 13 Uhr Samstag, 12. Juli 2025 von 11 bis 13 Uhr Einzeln oder im Team Des Weiteren biete ich (kostenpflichtige) Supervisionen (einzeln oder Teamsupervision) und Coaching für helfende Berufsgruppen an, die mit trans*identen (transgender, transsexuellen, diversen, nicht binären, genderfluiden) Personen arbeiten, etwa für Pädagog*innen, Psychotherapeut*innen, Psycholog*innen, Ärzt*innen und Gutachter*innen. Die Supervisionen sind auch online möglich. Viele Psychotherapeut*innen und Gutachter*innen sind sich unsicher, wie sie mit trans*Personen und der Geschlechtsidentität von Menschen arbeiten und therapeutisch vorgehen sollen und lehnen dann trans*idente und non-binäre Menschen ab. Unter Umständen liegt dies daran, dass trans*Personen oft gar keine klassische Psychotherapie benötigen, da es ja nicht um die Heilung von Symptomen oder einer psychischen Erkrankung geht, sondern vielmehr um eine aktive Unterstützung auf dem Weg der Transition und der persönlichen Entwicklung.
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