Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapie, Beratung und Coaching


Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine

 für neue Klient*innen anbieten.

Sekten - Psychologische Hilfe für ehemalige Angehörige

Florian Friedrich • 5. Juni 2023

Hilfe beim Ausstieg aus Sekten, Traumatherapie für das Leben danach

Ich biete psychologische Hilfe, Psychotherapie und Traumatherapie für Aussteiger*innen und ehemalige Angehörige von Sekten Vorort in Salzburg an, online auch im deutschsprachigen Raum.


Lesen Sie hier, wie Sekten ihre Mitglieder manipulieren, warum sie gefährlich sind, wie sie Gewalt ausüben und wo Sie sich Hilfe suchen können, wenn Sie sich von einer Sekte lösen möchten.

Sekten - Psychologische Hilfe für ehemalige Angehörige

Was sind Sekten?

Sekten sind religiöse Gruppierungen, aber auch esoterische Gemeinschaften, Versammlungen um eine Lehrmeinung oder um einen Guru, welche ihre Mitglieder nach Außen hin abschotten, isolieren, manipulieren, Gaslighting betreiben und vieles mehr, um die Anhänger*innen klein und abhängig zu halten. Sekten arbeiten mit psychologischer Gehirnwäsche und üben somit schwere psychische Gewalt auf Menschen aus. Diese werden durch die kultische Gewalt oft gravierend und komplex traumatisiert.


Wie Sekten und esoterische Gemeinschaften manipulieren

Sekten und esoterische Gemeinschaften umwerben zuerst mögliche Mitglieder, idealisieren sie, umschmeicheln sie, lullen sie ein, arbeiten viel mit Bewunderung und vorgetäuschter Liebe, die keine authentische, echte Liebe ist, weil sie ja die Menschen nicht so annimmt und akzeptiert, wie sie wirklich sind. Zudem wird ein primitives Schwarz-Weiß-Bild vertreten, und komplexe Phänomene werden durch einfache Ursachen und Antworten begründet. Wer z.B. krank wird oder Krebs bekommt, der hat sündhaft gelebt, oder - je nach Lehre - zu wenig gefastet, zu wenig oder zu viel Sex praktiziert, sich falsch ernährt, zu wenig Licht gegessen, zu wenig positiv gedacht oder die Weisheiten des Gurus nicht richtig befolgt und gelebt.

Die oben erwähnte vorgetäuschte Pseudo-Liebe nennt man auch "Love Bombing", sie ist eine besonders gefährliche Form von psychischer Gewalt, weil sie dort Liebe vortäuscht, wo keine ist. Sie lässt die Opfer an ihrer Wahrnehmung zweifeln.


Wie eine toxische Partnerschaft nur im größeren Ausmaß

Nach dieser Phase des Zuckerbrotes kommt rasch die Peitsche. Die "Liebe" wird an rigorose Verhaltensweisen geknüpft. Die Botschaft von Sekten und esoterischen Gemeinschaften lautet dann: "Wir lieben dich nur, wenn du dich unseren Regeln unterwirfst und gehorsam bist!". Die Regeln betreffen meist Ernährung, Sexualität, Kleidungsstil, Gebet, Meditationen u.v.m. Sekten arbeiten somit stark mit Normen, welche sie ihren Mitgliedern wie Gift einspritzen. Es entwickelt sich ein rigoroses, starres und strenges Über-Ich, und die Mitglieder bekommen rasch schwere manipulierte Schuldgefühle, wenn sie die Regeln und Normen der Sekte nicht befolgen. Das Ganze lässt sich mit einer toxischen psychisch gewaltsamen Partnerschaft vergleichen, nur im größeren Ausmaß. Werden die Normen nicht erfüllt, so reagieren die Gurus und spirituellen Führer*innen, die fast immer narzisstische Persönlichkeiten sind, mit Liebesentzug, Schweigen, Rückzug und Abwertungen. Menschen, welche sich nicht an die strengen Normen halten, werden zudem rasch zu Sündenböcken und schwarzen Schafen erklärt.


Stockholm-Syndrom und innere Täter-Opfer-Umkehr

Im schlimmsten Fall identifizieren sich die Betroffenen aus Selbstschutz mit der psychischen Gewalt, welche ihnen von Gurus oder Sekten zuteil wird, und entwickeln die innere Überzeugung, dass sie die Bestrafung und Gewalt ja ohnehin verdient hätten. Hier spricht man auch von einer "Täter-Opfer-Umkehr" bzw. von der "Identifikation mit dem Aggressor", umgangssprachlich auch vom "Stockholm-Syndrom". Die Menschen benötigen dann oft viele Jahre, um zu erkennen, dass sie selbst die Opfer sind.

Auf diese Weise können sich auch starke Ängste, Panikattacken, Depressionen, Belastungsreaktionen oder Traumafolgestörungen entwickeln, wie etwa eine Posttraumatische Belastungsstörung. Die Menschen verlieren den Zugang zu ihren authentischen Emotionen, Gefühlen und Bedürfnissen, zu ihrem Selbst. Es entwickelt sich ein falsches Selbst.

Film: "Guru Ade! Selbsthilfegruppe für Sektenaussteiger und deren Angehörige"

In Salzburg bietet die Selbsthilfegruppe "Guru Ade!" Hilfe beim Ausstieg.


Kultische und psychische Gewalt

Die Religion, der spirituelle Glaube oder die Lehren eines Gurus werden dann dazu missbraucht, um Menschen unfrei zu machen, sie abhängig und klein zu halten - eben durch Strafängste und das Manipulieren von Scham- und Schuldgefühlen. Die Religion oder die Lehre wird zum Ausüben von Macht und Gewalt missbraucht, weshalb wir hier von "kultischer Gewalt" sprechen können.

Isolation ist ein weiterer Baustein der kultischen Gewalt, wenn Mitglieder von der Außenwelt abgeschottet werden und "die da draußen" die Bösen, Garstigen, Sündhaften, Unreinen oder Schlechten sind. Dies kann einen Ausstieg erschweren oder gar unmöglich machen, weil die Menschen so verunsichert und verängstigt werden, sodass ein Ausstieg Einsamkeit, existentielle Ängste oder Todesängste bei ihnen auslösen kann.


Das Aufarbeiten und sich-Erholen brauch Zeit, Schutz und einen sicheren Raum

Es kann oft lange Zeit brauchen, bis sich ein Opfer von diesem Gaslighting und der psychischen Gewalt erholt. Manchmal ist dies nur im Rahmen einer Psychotherapie oder psychologischen Begleitung möglich, wo ein Mensch lernt, seiner eigenen Wahrnehmung, seinen echten Gefühlen und Bedürfnissen zu vertrauen und in seinem Selbstwert und in seiner Identität bestärkt wird.


Welche Sekten gibt es in Salzburg?

  • in den letzten Jahren vor allem Gruppierungen rund um Gurus, Schaman*innen und Energetiker*innen
  • Gemeinschaft werktätiger Christen
  • Zeugen Jehovas
  • Scientology
  • Wicca-Verband
  • diverse Freikirchen fallen auch unter Sekten


Kritik, Selbstreflexion oder Rückmeldungen sind in Sekten niemals erwünscht.

Da die Gurus und spirituellen Führer*innen meist unter narzisstischen Persönlichkeitsstörungen leiden, erleben sie kritische Rückmeldungen als massive persönliche Kränkung und reagieren in der Regel mit narzisstischer Wut oder sogar Hass. Der/die Kritiker*in wird massiv abgewertet, eingeschüchtert und selbst als krank, labil, sündhaft, bösartig, als Sündenbock oder als das Problem dargestellt. Die narzisstischen Anführer*innen versammeln meist abhängige Persönlichkeiten oder coabhängige Narzist*innen um sich, die unter verdecktem Narzissmus leiden und besonders anfällig für die Idealisierungen der Gurus sind. Diese sind treue Gefolgsleute und Lieblinge der Gurus. Sie machen sich ganz klein, spielen auf demütig und bescheiden und wenden sich nun ebenfalls von der kritisierenden Person ab und isolieren diese. Sie machen sich selbst zu Mitttäter*innen.


Fazit

Sekten sind für die Psyche von Menschen gefährlich, da sie ihren Mitgliedern ihre Ideologien wie Gift einspritzen. Typische Formen der Gewalt sind Gaslighting, Love-Bombing, Täter-Opfer-Umkehr, Spaltung, Isolierung, Liebesentzug, manchmal aber auch körperliche und sexuelle Gewalt. Suchen Sie sich unbedingt Beratung und Hilfe, wenn Sie sich von einer Sekte oder esoterischen Gemeinschaft lösen möchten.


Wo gibt es Hilfe?

Salzburg

In Salzburg gibt es die Selbsthilfegruppe Guru Ade!, welche Aussteiger*innen und deren Angehörige unterstützt, neuen Mut zu finden, sich auszutauschen und gegenseitig zu stärken.

Auch die Fachstelle für Weltanschauungsfragen der Erzdiözese bietet Beratung und Unterstützung an.


Hamburg:

Sektenberatung der Nordkirche

 

Berlin

Sekteninfo Berlin

Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen


München

Beratungsportal des Fachbereichs Weltanschauungsfragen

Evangelische Beratungsstelle Neue Religiöse Bewegungen


Wie kann mir Psychotherapie nach dem Ausstieg helfen?

In einer Psychotherapie bzw. Traumatherapie unterstütze ich Sie als ehemaliges Sektenmitglied dabei, das Geschehene zu verarbeiten und Ihr Selbstwertgefühl wieder aufzubauen.

Zudem arbeite ich auch präventiv, d.h. wir ergründen zusammen, wie Sie in solch eine starke Abhängigkeit von einer Person, einem Guru oder einer Gruppe von Menschen geraten konnten, damit dies in Zukunft nicht wieder passiert. Auch neuer Lebensmut, das Überwinden von Ängsten und das Finden von Lebenssinn bzw. eine gesunde Spiritualität können Therapieziele sein.

Film: "Planet Wissen - Die dunklen Geheimnisse der Scientology Sekte"

Ein Aussteiger berichtet über die emotionale Gewalt und über die Machenschaften der Sekte Scientology.

Diagnostik aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 21. März 2025
Diagnosen sagen nichts über unsere Klient*innen aus Als Hypnosystemiker erlebe ich Diagnosen meist als trivialisierend und als eine die Komplexität reduzierende Vernichtung von Informationen. Zudem werden Diagnosen überwiegend völlig blind für den Kontext gestellt, in dem ein Symptom auftritt. Ziel dienlich sind Diagnosen aus hypnosystemischer Sicht dann, wenn Patient*innen sie wollen, weil sie dadurch Entlastung erfahren (was ich dann wieder utilisieren kann), oder eben für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Der Begründer der Hypnosystemik Gunther Schmidt erwähnt etwas augenzwinkernd, dass sich seine Klient*innen eine der häufigsten Diagnosen (etwa "mittelgradige depressive Episode") selbst auswählen dürfen (sie können aber auch ausgewürfelt werden), wobei wir die Diagnosen dann zusammen mit unseren Klient*innen auf möglicherweise negative Auswirkungen überprüfen sollten. 
Die Polyvagaltheorie in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 20. März 2025
Was ist die Polyvagaltheorie? Die Polyvagaltheorie geht auf den Psychiater Stephen W. Porges zurück. Sie beschreibt eine neue Sichtweise auf das Autonome Nervensystem . Dieses scannt permanent unsere Umwelt und andere Menschen ab, ob wir sicher oder bedroht sind. Jener Vorgang ist unwillkürlich und ist uns meist völlig unbewusst. Sicherheit ist für uns im Leben das Wichtigste. Das Parasympathische Nervensystem teilt sich noch einmal auf und hat ein soziales Nervensystem , den ventralen Vagus, als Zweig. Dieses wird durch Traumata massiv beeinflusst und arbeitet dann anders. Das Soziale Nervensystem wird durch die Beziehung, Fürsorge und Coregulation unserer Eltern bzw. ersten Bezugspersonen gut ausgebildet und kann dann effektiv und optimal arbeiten. Übrigens: Die Polyvagaltheorie ist in der Wissenschaft umstritten und konnte bis heute empirisch nicht nachgewiesen werden . Das ändert aber nichts an der Praxis der modernen Traumatherapie. In der praktischen Umsetzung hilft die Polyvagaltheorie, und wer heilt, der hat bekanntlich recht.
Hypnosystemische Psychotherapie und Beratung
von Florian Friedrich 18. März 2025
Beratung, Coaching und Therapie mit hypnosystemischen Ansätzen Der hypnosystemische Ansatz von Gunther Schmidt ist ein wissenschaftlich-fundierter Ansatz für Beratung, Coaching, Therapie und Organisationsentwicklung. Er arbeitet mit Erkenntnissen der modernen Hirn- und autobiografischen Gedächtnisforschung, der Systemtheorie, der Hypnose und der Hypnotherapie, der Embodiment-Forschung und der Priming-Forschung. Gunther Schmidt hat aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen der verschiedenen Disziplinen ein breites Repertoire an Methoden, Techniken und Tools entwickelt, wobei er immer postuliert: " Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ". Zugleich ist die Hypnosystemik auch eine Haltung zur Welt und zu den Mitmenschen, die weit über Techniken hinausgeht. Denn wer nur mit Tools arbeitet, der " wird rasch zum Tooligan " (Schmidt). Ich biete hypnosystemische Psychotherapie und Beratung in Salzburg / Hamburg an.
Symptome aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 18. März 2025
Symptome sind wertvolle Botschafter von Bedürfnissen Aus hypnosystemischer Sicht (Gunther Schmidt) sind Symptome immer wichtige Rückkopellungsinformationen über nicht beachtete Bedürfnisse. Beispiel: Hubert ist schwul und unterdrückt seine Bedürfnisse nach Liebe, Erotik, Zärtlichkeit und Sexualität. Da dieses Unterdrücken viel Kraft und Lebensenergie kostet, wird Hubert zunehmend depressiver und suizidal. Seine Depressionen und seine Lebensmüdigkeit weisen ihn darauf hin: "Lebe Dein Leben, hör auf Deine homosexuellen Bedürfnisse" Lesen Sie in diesem Artikel über Symptome aus hypnosystemischer Sicht.
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