Sekten - Psychologische Hilfe für ehemalige Angehörige

Florian Friedrich • 14. Oktober 2025

Hilfe beim Ausstieg aus Sekten, Traumatherapie für das Leben danach

Ich biete psychologische Hilfe, Psychotherapie und Traumatherapie für Aussteiger*innen und ehemalige Angehörige von Sekten Vorort in Salzburg an, online auch im deutschsprachigen Raum.


Lesen Sie hier, wie Sekten ihre Mitglieder manipulieren, warum sie gefährlich sind, wie sie Gewalt ausüben und wo Sie sich Hilfe suchen können, wenn Sie sich von einer Sekte lösen möchten.

Ein Bild des Psychotherapeuten Florian Friedrich. Im Hintergrund ist ein Kreuz zu sehen. Die Farben sind weiß, strahlend.

Was sind Sekten?

Sekten sind religiöse Gruppierungen, aber auch esoterische Gemeinschaften, Versammlungen um eine Lehrmeinung oder um einen Guru, welche ihre Mitglieder nach Außen hin abschotten, isolieren, manipulieren, Gaslighting betreiben und vieles mehr, um die Anhänger*innen klein und abhängig zu halten. Sekten arbeiten mit psychologischer Gehirnwäsche und üben somit schwere psychische Gewalt auf Menschen aus. Diese werden durch die kultische Gewalt oft gravierend und komplex traumatisiert.


Wie Sekten und esoterische Gemeinschaften manipulieren

Sekten und esoterische Gemeinschaften umwerben zuerst mögliche Mitglieder, idealisieren sie, umschmeicheln sie, lullen sie ein, arbeiten viel mit Bewunderung und vorgetäuschter Liebe, die keine authentische, echte Liebe ist, weil sie ja die Menschen nicht so annimmt und akzeptiert, wie sie wirklich sind. Zudem wird ein primitives Schwarz-Weiß-Bild vertreten, und komplexe Phänomene werden durch einfache Ursachen und Antworten begründet. Wer z.B. krank wird oder Krebs bekommt, der hat sündhaft gelebt, oder - je nach Lehre - zu wenig gefastet, zu wenig oder zu viel Sex praktiziert, sich falsch ernährt, zu wenig Licht gegessen, zu wenig positiv gedacht oder die Weisheiten des Gurus nicht richtig befolgt und gelebt.

Die oben erwähnte vorgetäuschte Pseudo-Liebe nennt man auch "Love Bombing", sie ist eine besonders gefährliche Form von psychischer Gewalt, weil sie dort Liebe vortäuscht, wo keine ist. Sie lässt die Opfer an ihrer Wahrnehmung zweifeln.


Wie eine toxische Partnerschaft nur im größeren Ausmaß

Nach dieser Phase des Zuckerbrotes kommt rasch die Peitsche. Die "Liebe" wird an rigorose Verhaltensweisen geknüpft. Die Botschaft von Sekten und esoterischen Gemeinschaften lautet dann: "Wir lieben dich nur, wenn du dich unseren Regeln unterwirfst und gehorsam bist!". Die Regeln betreffen meist Ernährung, Sexualität, Kleidungsstil, Gebet, Meditationen u.v.m. Sekten arbeiten somit stark mit Normen, welche sie ihren Mitgliedern wie Gift einspritzen. Es entwickelt sich ein rigoroses, starres und strenges Über-Ich, und die Mitglieder bekommen rasch schwere manipulierte Schuldgefühle, wenn sie die Regeln und Normen der Sekte nicht befolgen. Das Ganze lässt sich mit einer toxischen psychisch gewaltsamen Partnerschaft vergleichen, nur im größeren Ausmaß. Werden die Normen nicht erfüllt, so reagieren die Gurus und spirituellen Führer*innen, die fast immer narzisstische Persönlichkeiten sind, mit Liebesentzug, Schweigen, Rückzug und Abwertungen. Menschen, welche sich nicht an die strengen Normen halten, werden zudem rasch zu Sündenböcken und schwarzen Schafen erklärt.


Stockholm-Syndrom und innere Täter-Opfer-Umkehr

Im schlimmsten Fall identifizieren sich die Betroffenen aus Selbstschutz mit der psychischen Gewalt, welche ihnen von Gurus oder Sekten zuteilwird, und entwickeln die innere Überzeugung, dass sie die Bestrafung und Gewalt ja ohnehin verdient hätten. Hier spricht man auch von einer "Täter-Opfer-Umkehr" bzw. von der "Identifikation mit dem Aggressor", umgangssprachlich auch vom "Stockholm-Syndrom". Die Menschen benötigen dann oft viele Jahre, um zu erkennen, dass sie selbst die Opfer sind.

Auf diese Weise können sich auch starke Ängste, Panikattacken, Depressionen, Belastungsreaktionen oder Traumafolgestörungen entwickeln, wie etwa eine Posttraumatische Belastungsstörung. Die Menschen verlieren den Zugang zu ihren authentischen Emotionen, Gefühlen und Bedürfnissen, zu ihrem Selbst. Es entwickelt sich ein falsches Selbst.

Film: "Guru Ade! Selbsthilfegruppe für Sektenaussteiger und deren Angehörige"

In Salzburg bietet die Selbsthilfegruppe "Guru Ade!" Hilfe beim Ausstieg.


Kultische und psychische Gewalt

Die Religion, der spirituelle Glaube oder die Lehren eines Gurus werden dann dazu missbraucht, um Menschen unfrei zu machen, sie abhängig und kleinzuhalten - eben durch Strafängste und das Manipulieren von Scham- und Schuldgefühlen. Die Religion oder die Lehre wird zum Ausüben von Macht und Gewalt missbraucht, weshalb wir hier von "kultischer Gewalt" sprechen können.

Isolation ist ein weiterer Baustein der kultischen Gewalt, wenn Mitglieder von der Außenwelt abgeschottet werden und "die da draußen" die Bösen, Garstigen, Sündhaften, Unreinen oder Schlechten sind. Dies kann einen Ausstieg erschweren oder gar unmöglich machen, weil die Menschen so verunsichert und verängstigt werden, sodass ein Ausstieg Einsamkeit, existentielle Ängste oder Todesängste bei ihnen auslösen kann.


Das Aufarbeiten und sich-Erholen brauch Zeit, Schutz und einen sicheren Raum

Es kann oft lange Zeit brauchen, bis sich ein Opfer von diesem Gaslighting und der psychischen Gewalt erholt. Manchmal ist dies nur im Rahmen einer Psychotherapie oder psychologischen Begleitung möglich, wo ein Mensch lernt, seiner eigenen Wahrnehmung, seinen echten Gefühlen und Bedürfnissen zu vertrauen und in seinem Selbstwert und in seiner Identität bestärkt wird.


Welche Sekten gibt es in Salzburg?

  • in den letzten Jahren vor allem Gruppierungen rund um Gurus, Schaman*innen und Energetiker*innen
  • Gemeinschaft werktätiger Christen
  • Zeugen Jehovas
  • Scientology
  • Wicca-Verband
  • diverse Freikirchen fallen auch unter Sekten


Kritik, Selbstreflexion oder Rückmeldungen sind in Sekten niemals erwünscht.

Da die Gurus und spirituellen Führer*innen meist unter narzisstischen Persönlichkeitsstörungen leiden, erleben sie kritische Rückmeldungen als massive persönliche Kränkung und reagieren in der Regel mit narzisstischer Wut oder sogar Hass. Der/die Kritiker*in wird massiv abgewertet, eingeschüchtert und selbst als krank, labil, sündhaft, bösartig, als Sündenbock oder als das Problem dargestellt. Die narzisstischen Anführer*innen versammeln mehrheitlich abhängige Persönlichkeiten oder co-abhängige Narzist*innen um sich, die unter verdecktem Narzissmus leiden und besonders anfällig für die Idealisierungen der Gurus sind. Diese sind treue Gefolgsleute und Lieblinge der Gurus. Sie machen sich ganz klein, spielen auf demütig und bescheiden und wenden sich nun ebenfalls von der kritisierenden Person ab und isolieren diese. Sie machen sich selbst zu Mittäter*innen.


Fazit

Sekten sind für die Psyche von Menschen gefährlich, da sie ihren Mitgliedern ihre Ideologien wie Gift einspritzen. Typische Formen der Gewalt sind Gaslighting, Love-Bombing, Täter-Opfer-Umkehr, Spaltung, Isolierung, Liebesentzug, manchmal aber auch körperliche und sexuelle Gewalt. Suchen Sie sich unbedingt Beratung und Hilfe, wenn Sie sich von einer Sekte oder esoterischen Gemeinschaft lösen möchten.


Wo gibt es Hilfe?

Salzburg

In Salzburg gibt es die Selbsthilfegruppe Guru Ade!, welche Aussteiger*innen und deren Angehörige unterstützt, neuen Mut zu finden, sich auszutauschen und gegenseitig zu stärken.

Auch die Fachstelle für Weltanschauungsfragen der Erzdiözese bietet Beratung und Unterstützung an.


Hamburg:

Sektenberatung der Nordkirche

 

Berlin

Sekteninfo Berlin

Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen


München

Beratungsportal des Fachbereichs Weltanschauungsfragen

Evangelische Beratungsstelle Neue Religiöse Bewegungen



Wie kann mir Psychotherapie nach dem Ausstieg helfen?

In einer Psychotherapie bzw. Traumatherapie unterstütze ich Sie als ehemaliges Sektenmitglied dabei, das Geschehene zu verarbeiten und Ihr Selbstwertgefühl wieder aufzubauen.

Zudem arbeite ich auch präventiv, d.h. wir ergründen zusammen, wie Sie in solch eine starke Abhängigkeit von einer Person, einem Guru oder einer Gruppe von Menschen geraten konnten, damit dies in Zukunft nicht wieder passiert. Auch neuer Lebensmut, das Überwinden von Ängsten und das Finden von Lebenssinn bzw. eine gesunde Spiritualität können Therapieziele sein.

Film: "Planet Wissen - Die dunklen Geheimnisse der Scientology Sekte"

Ein Aussteiger berichtet über die emotionale Gewalt und über die Machenschaften der Sekte Scientology.

Psychotherapie mit Berührung und Körperkontakt
von Florian Friedrich 19. November 2025
Körperorientierte und bindungsorientierte Traumatherapie für schwule und bisexuelle Männer Männer leiden nicht direkt unter ihrer Homosexualität bzw. Bisexualität, sondern indirekt, wenn sie unter toxischer Scham und verinnerlichter Homophobie wegen ihrer sexuellen Orientierung leiden. Viele haben zudem Bindungsstörungen entwickelt und können nur durch anonymen Sex Näher und Kontakt herstellen. Ich biete körperorientierte Traumatherapie und Psychotherapie an, wenn Du Dich für Deine Homosexualität / Bisexualität schämst. Wenn Du Berührungen auf Sex reduzierst, biete ich korrigierende und gesunde Bindungs- und Berührungserfahrungen als Referenzmodell an, damit Du Deine Berührungs- und Bindungsmuster umlernen und verbessern kannst. Selbstverständlich können auch heterosexuelle Männer und Frauen in meine körperorientierte Therapie kommen.
Schwule / Bisexuelle und sexualisierte Gewalt - Traumatherapie
von Florian Friedrich 19. November 2025
Hilfe für Männer, die Opfer sexualisierter und körperlicher Gewalt werden Sexuelle Gewalt ist in der Schwulenszene, in Bars, in Dark Rooms, Cruising-Areas und auf Datingplattformen extrem weit verbreitet und zugleich ein riesiges Tabu. Ich biete Psychotherapie und Traumatherapie für schwule und bisexuelle Männer an, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind. In Österreich ist eine kostenlose Psychotherapie über den Opferschutz möglich, wenn Du sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt hast.
Verinnerlichte Homonegativität / Homophobie im Alter
von Florian Friedrich 19. November 2025
Homophobie unter älteren und alten schwulen und bisexuellen Männern Viele ältere, alte und hochbetagte Menschen mit homosexuellen oder bisexuellen Neigungen haben auch heute noch immer verinnerlichte homophobe States in sich. Sie haben über Jahrzehnte hinweg strafrechtliche Verfolgung während der Zeit des westdeutschen § 175 bzw. des ostdeutschen § 151 miterlebt und wurden lange Zeit durch die WHO als psychisch schwer krank, pervers bzw. pathologisch eingestuft. Diese Heteronormativität und gesellschaftliche Homophobie haben bei ihnen Wunden, manchmal auch Traumafolgestörungen hinterlassen. Internalisierte Homophobie ist somit ein klassisches Traumafolgesymptom. Dabei ist verinnerlichte Homonegativität keine Frage des Alters. Denn auch junge und jüngere LGB tragen diese in sich. Als Psychotherapeut habe ich immer wieder junge und jüngere schwule / bisexuelle Männer und lesbische / bisexuelle Frauen in meiner Praxis, die sich ihrer homosexuellen Bedürfnisse massiv schämen und oft einen regelrechten Selbsthass entwickeln. Meine PowerPoint Präsentation zum Thema Homophobie unter älteren schwulen und queeren Männern ist zugleich als Hand-Out konzipiert. Sie finden die Folien hier als PDF .
Bindungstrauma / Beziehungstrauma – psychologische Hilfe
von Florian Friedrich 19. November 2025
Bindungstrauma / Beziehungstrauma: Bindungsorientierte Psychotherapie und Traumatherapie Die meisten Traumatherapien behandeln die Symptome von Schocktraumen, die etwa nach Unfällen, Naturkatastrophen, Kiegserfahrungen, Folter, Vergewaltigungen und körperlicher Gewalt auftreten. Doch viel mehr Menschen, nämlich eine Mehrheit der Gesamtbevölkerung, leiden unter Traumafolgesymptomen nach Bindungs- und Entwicklungstraumen. Diese Traumen finden oft schon in der präverbalen Phase unseres Lebens statt und wir haben keinerlei Erinnerungen daran. Ich selbst habe mich auf Entwicklungs- und Beziehungstraumen spezialisiert. Bindungs- und Entwicklungstraumen sind wesentliche Ursachen für Schwierigkeiten in Partnerschaften und Liebesbeziehungen, für sexuelle Funktionsstörungen, Bindungsängste, psychosomatische Erkrankungen, Angststörungen, Depressionen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen und viele andere Traumafolgesymptome. Bindungs- und Entwicklungstraumatisierungen gehen tief in unsere Psyche hinein und verändern unsere Persönlichkeit nachhaltig. Wir werden in unserem Bind ungsverhalten traumatisiert und entwickeln ungesunde Bindungsstile. Ich biete psychologische Hilfe und Traumatherapie an, wenn Sie unter einem Bindungstrauma, Beziehungstrauma oder Entwicklungstrauma leiden. Im Rahmen meiner Taumatherapie arbeite ich weniger an Erinnerungen, sondern viel mehr an der Regulation Ihrer Traumafolgesymptome. Dabei ist mein ein körperorientiertes Vorgehen besonders wichtig. Psychotherapie bzw. Traumatherapie ist auch ein Lernen von gesunden Beziehungen. Der Psychotherapeut assistiert und hilft Ihnen dabei.