Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapie, Beratung und Coaching


Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine

 für neue Klient*innen anbieten.

Bipolare Störung (Manisch-depressive Erkrankung)

Florian Friedrich • 23. Mai 2023

Was ist eine bipolare Störung?

Die bipolare affektive Störung ist auch unter der Bezeichnung „manisch-depressiv“ bekannt. Typisch sind extreme Stimmungsschwankungen zwischen sehr gedrückten, depressiven Episoden und extrem euphorischen, manischen Phasen, die meist kürzer andauern und in denen sich die Betroffenen allmächtig und grandios fühlen. Allerdings gibt es auch leichtere Formen bzw. Vorstufen der bipolaren Störung. 


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie an, wenn Sie unter einer manisch-depressiven Erkrankung leiden. Wenn Sie ein geringes Einkommen haben, dann ist bei mir über die ÖGK-S und BVAEB auch eine kostenlose Psychotherapie möglich.

Bipolare Störung (Manisch-depressive Erkrankung)

Folgende Symptome sind typisch für eine bipolare Störung:

  • Wenn Sie unter extremen Stimmungsschwankungen leiden, die scheinbar völlig unabhängig von Ereignissen in Ihrem Leben auftreten.
  • Wenn Sie sich phasenweise über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen völlig niedergeschlagen, traurig und deprimiert fühlen. Sie verlieren das Interesse und die Freude an Dingen und Tätigkeiten, die Ihnen normalerweise Spaß machen. Sie haben hier keinen Antrieb mehr, keine Motivation, Probleme beim Schlafen, verminderten oder mehr Appetit und Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Sie fühlen sich phasenweise über einen Zeitraum von mindestens vier Tagen außergewöhnlich euphorisch, aufgedreht, glücklich, grandios oder reizbar. Sie brauchen hierbei weniger Schlaf und die Gedanken rasen nur so durch Ihren Kopf. Sie haben ein ungesund gesteigertes Selbstvertrauen und Probleme, sich zu konzentrieren.


Krankheitsbild

Die bipolare Störung bzw. manisch-depressive Erkrankung zählt bei starker Ausprägung zu den schweren psychischen Erkrankungen und kann zu viel Leid im Leben der Betroffenen und deren Angehörigen führen. Sie behindert die Lebensführung extrem stark. Die Lebenserwartung ist geringer, wenn Menschen keine Medikation einnehmen oder sich nicht in psychologische bzw. psychotherapeutische Behandlung begeben. Denn gerade in den Phasen der Manie legen die Betroffenen selbstschädigendes und selbstverletzendes Verhalten an den Tag und sind felsenfest davon überzeugt, dass sie unverwundbar seien. So kommt es etwa aufgrund der Enthemmung während der Manie bei vielen Menschen zu sexuell ausschweifendem Verhalten und zu Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV oder HPV.


Der Verlauf der Erkrankung kann am Besten mit "himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt" beschrieben werden, wobei es auch immer wieder zu beschwerdefreien Zeiträumen kommt.

Die depressiven Phasen können vor allem nach Manien sehr schwer ausfallen, zumal hier noch starke Scham- und Schuldgefühle und soziale bis hin zu juristische und strafrechtliche Folgen die Depression verschlimmern können. Viele Betroffene schämen sich nämlich nach manischen Phasen für ihr enthemmtes und oft grenzüberschreitendes Verhalten. 

Filmtipp: "10 Zeichen einer Bipolaren Störung"

Erfahren Sie in diesem Film die typischen Symptome und Arten der bipolaren Störung.


Negative Verhaltensweisen in manischen Phasen

  • hohe Kredite werden aufgenommen
  • es kommt zu einem regelrechten Konsumrausch, viel Geld wird ausgegeben
  • sexuelle Promiskuität
  • Fremdgehen oder sich-Trennen
  • Firmen werden gegründet
  • Drogen werden konsumiert
  • Risikoverhalten beim Sport, im Straßenverkehr, in der Sexualität


Die Betroffenen fühlen sich während der Manien grandios und allmächtig, der Bezug zur Realität, jegliche gesunde Selbstkritik und erwachsene Kompetenzen gehen völlig verloren. Sie können nicht mehr Verpflichtungen in Ehe, Partnerschaft, Familie und Beruf wahrnehmen und fühlen sich sogar noch euphorisch dabei, weil die Stimmung ja so krankhaft gehoben ist und in diesen Phasen kein Leidensdruck vorhanden ist.


Wie häufig sind bipolare Störungen?

Etwa drei Prozent der Gesamtbevölkerung entwickeln im Laufe ihres Lebens eine bipolare Störung, wobei die Erkrankung auch oft als ADHS fehldiagnostiziert wird. Die bipolare Störung tritt meist in der Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter zum ersten Mal auf, häufig vor dem 25. Lebensjahr. Das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen.


Welche anderen Erkrankungen gehen mit Bipolar einher?

  • Substanzstörungen, Substanzmissbrauch, Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen
  • Impulskontrollstörungen
  • Angststörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Suizidalität
  • Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten


Was ist Rapid Cycling?

Manische Episoden treten deutlich seltener auf als depressive und sind in der Regel viel kürzer. Ohne psychopharmakologische Behandlung ist ein chronischer Verlauf mit vielen manischen Episoden sehr häufig.

Mitunter kommt es auch zu Rapid Cycling, das ist ein Verlauf, in welchem depressive und manische Phasen einander rasch abwechseln. Die Zahl der Episoden ist hierbei sehr hoch. Je länger die Störung andauert und je weniger medizinisch und psychologisch behandelt wird, desto wahrscheinlicher wird ein Rapid Cycling.


Was sind die biopsychosozialen Folgen der Erkrankung?

  • Arbeitsunfähigkeit
  • Verlust der Berufs- und Erwerbsfähigkeit
  • Arbeitslosigkeit
  • sozialer Abstieg und Armut
  • Partner*innenverlust, Trennungen, Scheidungen
  • familiäre Zerwürfnisse
  • soziale Isolation und Ausgrenzung
  • Verletzungen durch Unfälle
  • Organschäden durch Substanzmissbrauch oder sexuell übertragbare Infektionen
  • juristische Konsequenzen
  • finanzielle Probleme, Schulden, Privatinsolvenz


Diese Folgen können den Verlauf der Erkrankung wiederum negativ beeinflussen, und es kommt zu einem Teufelskreis. Somit lässt sich auch erklären, warum das Suizidrisiko so hoch ist, höher als bei Depressionen.


Psychotherapie und Medikation

Bipolare Störungen bedürfen immer auch der medikamentösen Behandlung. Die optimale Behandlung besteht in einer Mischung aus Psychotherapie und Medikation.


In einer Psychotherapie helfe ich Ihnen, früher zu erkennen, wenn sich eine Depression oder Manie aufbaut. Zudem arbeite ich mit Methoden aus der Existenzanalyse und Verhaltenstherapie, um die psychischen Gründe und Ursachen, welche für die bipolare Störung verantwortlich sind, besser zu verstehen und in den Griff zu bekommen. 

Film: "Arno ist bipolar - Heute euphorisch, morgen depressiv"

Ein persönlicher Einblick ist das Leben eines bipolaren Mannes

Diagnostik aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 21. März 2025
Diagnosen sagen nichts über unsere Klient*innen aus Als Hypnosystemiker erlebe ich Diagnosen meist als trivialisierend und als eine die Komplexität reduzierende Vernichtung von Informationen. Zudem werden Diagnosen überwiegend völlig blind für den Kontext gestellt, in dem ein Symptom auftritt. Ziel dienlich sind Diagnosen aus hypnosystemischer Sicht dann, wenn Patient*innen sie wollen, weil sie dadurch Entlastung erfahren (was ich dann wieder utilisieren kann), oder eben für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Der Begründer der Hypnosystemik Gunther Schmidt erwähnt etwas augenzwinkernd, dass sich seine Klient*innen eine der häufigsten Diagnosen (etwa "mittelgradige depressive Episode") selbst auswählen dürfen (sie können aber auch ausgewürfelt werden), wobei wir die Diagnosen dann zusammen mit unseren Klient*innen auf möglicherweise negative Auswirkungen überprüfen sollten. 
Die Polyvagaltheorie in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 20. März 2025
Was ist die Polyvagaltheorie? Die Polyvagaltheorie geht auf den Psychiater Stephen W. Porges zurück. Sie beschreibt eine neue Sichtweise auf das Autonome Nervensystem . Dieses scannt permanent unsere Umwelt und andere Menschen ab, ob wir sicher oder bedroht sind. Jener Vorgang ist unwillkürlich und ist uns meist völlig unbewusst. Sicherheit ist für uns im Leben das Wichtigste. Das Parasympathische Nervensystem teilt sich noch einmal auf und hat ein soziales Nervensystem , den ventralen Vagus, als Zweig. Dieses wird durch Traumata massiv beeinflusst und arbeitet dann anders. Das Soziale Nervensystem wird durch die Beziehung, Fürsorge und Coregulation unserer Eltern bzw. ersten Bezugspersonen gut ausgebildet und kann dann effektiv und optimal arbeiten. Übrigens: Die Polyvagaltheorie ist in der Wissenschaft umstritten und konnte bis heute empirisch nicht nachgewiesen werden . Das ändert aber nichts an der Praxis der modernen Traumatherapie. In der praktischen Umsetzung hilft die Polyvagaltheorie, und wer heilt, der hat bekanntlich recht.
Hypnosystemische Psychotherapie und Beratung
von Florian Friedrich 18. März 2025
Beratung, Coaching und Therapie mit hypnosystemischen Ansätzen Der hypnosystemische Ansatz von Gunther Schmidt ist ein wissenschaftlich-fundierter Ansatz für Beratung, Coaching, Therapie und Organisationsentwicklung. Er arbeitet mit Erkenntnissen der modernen Hirn- und autobiografischen Gedächtnisforschung, der Systemtheorie, der Hypnose und der Hypnotherapie, der Embodiment-Forschung und der Priming-Forschung. Gunther Schmidt hat aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen der verschiedenen Disziplinen ein breites Repertoire an Methoden, Techniken und Tools entwickelt, wobei er immer postuliert: " Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ". Zugleich ist die Hypnosystemik auch eine Haltung zur Welt und zu den Mitmenschen, die weit über Techniken hinausgeht. Denn wer nur mit Tools arbeitet, der " wird rasch zum Tooligan " (Schmidt). Ich biete hypnosystemische Psychotherapie und Beratung in Salzburg / Hamburg an.
Symptome aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 18. März 2025
Symptome sind wertvolle Botschafter von Bedürfnissen Aus hypnosystemischer Sicht (Gunther Schmidt) sind Symptome immer wichtige Rückkopellungsinformationen über nicht beachtete Bedürfnisse. Beispiel: Hubert ist schwul und unterdrückt seine Bedürfnisse nach Liebe, Erotik, Zärtlichkeit und Sexualität. Da dieses Unterdrücken viel Kraft und Lebensenergie kostet, wird Hubert zunehmend depressiver und suizidal. Seine Depressionen und seine Lebensmüdigkeit weisen ihn darauf hin: "Lebe Dein Leben, hör auf Deine homosexuellen Bedürfnisse" Lesen Sie in diesem Artikel über Symptome aus hypnosystemischer Sicht.
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