Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

in Salzburg / Hamburg


Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.

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Bipolare Störung (Manisch-depressive Erkrankung)

Florian Friedrich • 23. Mai 2023

Was ist eine bipolare Störung?

Die bipolare affektive Störung ist auch unter der Bezeichnung „manisch-depressiv“ bekannt. Typisch sind extreme Stimmungsschwankungen zwischen sehr gedrückten, depressiven Episoden und extrem euphorischen, manischen Phasen, die meist kürzer andauern und in denen sich die Betroffenen allmächtig und grandios fühlen. Allerdings gibt es auch leichtere Formen bzw. Vorstufen der bipolaren Störung. 


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie an, wenn Sie unter einer manisch-depressiven Erkrankung leiden. Wenn Sie ein geringes Einkommen haben, dann ist bei mir über die ÖGK-S und BVAEB auch eine kostenlose Psychotherapie möglich.

Bipolare Störung (Manisch-depressive Erkrankung)

Folgende Symptome sind typisch für eine bipolare Störung:

  • Wenn Sie unter extremen Stimmungsschwankungen leiden, die scheinbar völlig unabhängig von Ereignissen in Ihrem Leben auftreten.
  • Wenn Sie sich phasenweise über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen völlig niedergeschlagen, traurig und deprimiert fühlen. Sie verlieren das Interesse und die Freude an Dingen und Tätigkeiten, die Ihnen normalerweise Spaß machen. Sie haben hier keinen Antrieb mehr, keine Motivation, Probleme beim Schlafen, verminderten oder mehr Appetit und Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Sie fühlen sich phasenweise über einen Zeitraum von mindestens vier Tagen außergewöhnlich euphorisch, aufgedreht, glücklich, grandios oder reizbar. Sie brauchen hierbei weniger Schlaf und die Gedanken rasen nur so durch Ihren Kopf. Sie haben ein ungesund gesteigertes Selbstvertrauen und Probleme, sich zu konzentrieren.


Krankheitsbild

Die bipolare Störung bzw. manisch-depressive Erkrankung zählt bei starker Ausprägung zu den schweren psychischen Erkrankungen und kann zu viel Leid im Leben der Betroffenen und deren Angehörigen führen. Sie behindert die Lebensführung extrem stark. Die Lebenserwartung ist geringer, wenn Menschen keine Medikation einnehmen oder sich nicht in psychologische bzw. psychotherapeutische Behandlung begeben. Denn gerade in den Phasen der Manie legen die Betroffenen selbstschädigendes und selbstverletzendes Verhalten an den Tag und sind felsenfest davon überzeugt, dass sie unverwundbar seien. So kommt es etwa aufgrund der Enthemmung während der Manie bei vielen Menschen zu sexuell ausschweifendem Verhalten und zu Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV oder HPV.


Der Verlauf der Erkrankung kann am Besten mit "himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt" beschrieben werden, wobei es auch immer wieder zu beschwerdefreien Zeiträumen kommt.

Die depressiven Phasen können vor allem nach Manien sehr schwer ausfallen, zumal hier noch starke Scham- und Schuldgefühle und soziale bis hin zu juristische und strafrechtliche Folgen die Depression verschlimmern können. Viele Betroffene schämen sich nämlich nach manischen Phasen für ihr enthemmtes und oft grenzüberschreitendes Verhalten. 

Filmtipp: "10 Zeichen einer Bipolaren Störung"

Erfahren Sie in diesem Film die typischen Symptome und Arten der bipolaren Störung.


Negative Verhaltensweisen in manischen Phasen

  • hohe Kredite werden aufgenommen
  • es kommt zu einem regelrechten Konsumrausch, viel Geld wird ausgegeben
  • sexuelle Promiskuität
  • Fremdgehen oder sich-Trennen
  • Firmen werden gegründet
  • Drogen werden konsumiert
  • Risikoverhalten beim Sport, im Straßenverkehr, in der Sexualität


Die Betroffenen fühlen sich während der Manien grandios und allmächtig, der Bezug zur Realität, jegliche gesunde Selbstkritik und erwachsene Kompetenzen gehen völlig verloren. Sie können nicht mehr Verpflichtungen in Ehe, Partnerschaft, Familie und Beruf wahrnehmen und fühlen sich sogar noch euphorisch dabei, weil die Stimmung ja so krankhaft gehoben ist und in diesen Phasen kein Leidensdruck vorhanden ist.


Wie häufig sind bipolare Störungen?

Etwa drei Prozent der Gesamtbevölkerung entwickeln im Laufe ihres Lebens eine bipolare Störung, wobei die Erkrankung auch oft als ADHS fehldiagnostiziert wird. Die bipolare Störung tritt meist in der Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter zum ersten Mal auf, häufig vor dem 25. Lebensjahr. Das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen.


Welche anderen Erkrankungen gehen mit Bipolar einher?

  • Substanzstörungen, Substanzmissbrauch, Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen
  • Impulskontrollstörungen
  • Angststörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Suizidalität
  • Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten


Was ist Rapid Cycling?

Manische Episoden treten deutlich seltener auf als depressive und sind in der Regel viel kürzer. Ohne psychopharmakologische Behandlung ist ein chronischer Verlauf mit vielen manischen Episoden sehr häufig.

Mitunter kommt es auch zu Rapid Cycling, das ist ein Verlauf, in welchem depressive und manische Phasen einander rasch abwechseln. Die Zahl der Episoden ist hierbei sehr hoch. Je länger die Störung andauert und je weniger medizinisch und psychologisch behandelt wird, desto wahrscheinlicher wird ein Rapid Cycling.


Was sind die biopsychosozialen Folgen der Erkrankung?

  • Arbeitsunfähigkeit
  • Verlust der Berufs- und Erwerbsfähigkeit
  • Arbeitslosigkeit
  • sozialer Abstieg und Armut
  • Partner*innenverlust, Trennungen, Scheidungen
  • familiäre Zerwürfnisse
  • soziale Isolation und Ausgrenzung
  • Verletzungen durch Unfälle
  • Organschäden durch Substanzmissbrauch oder sexuell übertragbare Infektionen
  • juristische Konsequenzen
  • finanzielle Probleme, Schulden, Privatinsolvenz


Diese Folgen können den Verlauf der Erkrankung wiederum negativ beeinflussen, und es kommt zu einem Teufelskreis. Somit lässt sich auch erklären, warum das Suizidrisiko so hoch ist, höher als bei Depressionen.


Psychotherapie und Medikation

Bipolare Störungen bedürfen immer auch der medikamentösen Behandlung. Die optimale Behandlung besteht in einer Mischung aus Psychotherapie und Medikation.


In einer Psychotherapie helfe ich Ihnen, früher zu erkennen, wenn sich eine Depression oder Manie aufbaut. Zudem arbeite ich mit Methoden aus der Existenzanalyse und Verhaltenstherapie, um die psychischen Gründe und Ursachen, welche für die bipolare Störung verantwortlich sind, besser zu verstehen und in den Griff zu bekommen. 

Film: "Arno ist bipolar - Heute euphorisch, morgen depressiv"

Ein persönlicher Einblick ist das Leben eines bipolaren Mannes

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