Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Mail: florian.friedrich@psychotherapie-salzburg.de
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich kann erst ab Anfang Februar 2025 wieder freie Plätze und Erstgespräche anbieten.
Sexarbeit umfasst alle Formen der kommerzialisierten Sexualität und sexuelle Handlungen mit oder ohne Körperkontakt gegen Entgelt. Sexarbeit und Prostitution werden teils freiwillig ausgeübt, teils unter Zwang, etwa im Rahmen von Menschenhandel und Zwangsprostitution.
Eine Psychotherapie kann Sie dabei unterstützen, zu ergründen, welche bewussten und unbewussten Gründe und Ursachen Sie Ihren Beruf haben wählen lassen, um dann Ihre Tätigkeit bewusster, informierter, entschiedener und selbstbestimmter ausführen zu können. Auch können wir gemeinsam ergründen, wie die Sexarbeit Ihre körperlichen Gefühle, Emotionen, Gedanken, Ihre (sexuelle) Gesundheit, Ihre privaten Beziehungen, Ihre Lebensqualität, und Ihre Haltung zum Leben beeinflusst oder verändert.
Prostituierte und Sexarbeiterinnen werden oft Opfer von Gewalt und sind schwer traumatisiert.
Ich biete psychologische Beratung und Traumatherapie an.
Wenn Sie als Prostituierte, Sexarbeiter*in oder Stricher Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt geworden sind, dann ist auch eine kostenlose Psychotherapie über den Opferschutz möglich.
Sexarbeit und Prostitution sind Berufe, die von der Gesellschaft nicht wertgeschätzt, sondern sogar stigmatisiert werden. Prostitution gilt aus historischen und kulturellen Gründen als moralisch verwerflich, obwohl es zu allen Zeiten und in allen Hochkulturen Prostitution gab. Zudem schimpfen viele Menschen über Sexarbeiter*innen und Prostituierte, obwohl sie heimlich selbst Prostitution in Anspruch nehmen. Dieses unehrliche und unauthentische Verhalten bezeichnet man auch als "Doppelmoral".
Viele Prostituierte müssen ihre Arbeit verheimlichen, weil ihnen ansonsten gesellschaftliche Benachteiligungen drohen. Dies treibt sie in die Einsamkeit und Isolation. Es fehlt ihnen an Wertschätzung für einen systemrelevanten Beruf. Zudem werden sie von übergriffigen und entmündigenden Feministinnen oder Psychotherapeut*innen rasch als Opfer vereinnahmt, abgestempelt und damit nicht ernst genommen. Ihre eigene Sichtweise kommt dabei nicht zu Wort. Hierbei werden sie dann tatsächlich zu Opfern degradiert.
Sexarbeiter*innen, Stricher und Prostituierte erfahren deshalb oft strukturelle Diskriminierung und erleben wenig Solidarität, wenn sie Opfer von körperlicher, emotionaler oder sexueller Gewalt werden. Erstatten sie nach einer Vergewaltigung Anzeige, so erfahren sie mitunter eine Täter-Opfer-Umkehr und bekommen zu hören, dass sie ja immerhin Prostituierte seien, da müsse man schon mit Gewalt oder Vergewaltigungen rechnen.
Aus diesem Grund schämen sich Opfer von Gewalt umso mehr und erstatten dann häufig gar keine Anzeige. Es können zusätzlich zu alten, frühkindlichen Traumatisierungen neue Traumata hinzukommen. Die Posttraumatische Belastungsstörung wird immer noch komplexer.
Sexarbeiter*innen, Stricher und Prostituierte leiden besonders häufig unter Angststörungen und Depressionen. Sie weisen ein sehr hohes Risiko für psychische Erkrankungen auf, weil sie in der Regel Gewalterfahrungen erleben müssen. Die meist schlechten Arbeitsbedingten und sozialen Rahmenbedingungen sind ein weiterer Grund für psychische Symptome. Zudem sind Sexarbeiter*innen häufig sozial isoliert und werden gesellschaftlich stigmatisiert und diskriminiert.
Viele Sexarbeiter*innen, Prostituierte und Stricher wurden bereits während ihrer gesamten frühen Kindheit und Jugend schwer und komplex traumatisiert. Sie haben körperliche Gewalt, schwere sexuelle Gewalt und/oder psychische Gewalt überlebt. Manche dieser Trauma-Überlebenden wiederholen dann in der Prostitution und Sexarbeit ihre ursprünglichen Traumen.
Diese unbewusste Reinszenierung wird in der Tiefenpsychologie auch als "Wiederholungszwang" bezeichnet. Auf diese Weise wird ein sexuell schwer traumatisiertes kleines Mädchen später zur Prostituierten oder Sexarbeiter*in und gelangt wieder an Zuhälter, Männer oder Sexualpartner*innen, die sie sexuell ausbeuten, missbrauchen und gewaltvoll behandeln. Mitunter ist ihnen dieses Wiederholen der ursprünglichen Traumen auch gar nicht bewusst, und sie sind dann davon überzeugt, dass ihre Sexarbeit aus der Selbstbestimmung heraus erfolgt. Deshalb kann der Begriff "Sexarbeit" auch verschleiernd und euphemistisch sein.
Ob es sich um eine selbstbestimmte, mündige Entscheidung einer erwachsenen Person zur Sexarbeit handelt oder um ein Traumafolgesymptom, ist auch in der Traumatherapie oft nur schwer zu ergründen und erfordert eine sorgfältige Diagnostik.
Selbst wenn Prostitution und Sexarbeit unbewusst als Traumawiederholungen inszeniert werden, so handelt es sich hierbei im Sinne der systemischen Hypnotherapie um eine kompetente und kreative Schutzleistung unserer Psyche. Das Symptom macht also Sinn und ist ein wichtiger Copingmechanismus, welcher Prostituierten nicht zu schnell genommen werden sollte. Aus diesem Grund halte ich überhaupt nichts von einem Verbot der Sexarbeit, wie es einige Traumatherapeutinnen in der EMMA auf vereinnahmende Weise fordern. Denn schwer traumatisierten Personen zu schnell ihren Selbstschutz zu nehmen, kann sie in den psychischen Zusammenbruch oder sogar Suizid treiben.
Das Symptom Sexarbeit bzw. Prostitution ist dann eine hoch kompetente und schöpferische Lösung, ein psychischer Überlebensmechanismus für ein zugrundeliegendes Problem (hier: schwere Traumatisierungen, massive Verletzungen des Selbstwerts), für den die Betroffenen freilich langfristig einen hohen und unökonomischen Preis zahlen müssen - ein parafunktionaler Selbstschutz, den sie aber momentan noch brauchen.
Der Staat Österreich garantiert Ihnen einen umfassenden Opferschutz, wenn Sie in Österreich, auf einem österreichischen Schiff oder Luftfahrzeug Opfer einer Straftat wurden. In diesem Fall erhalten Sie einen kostenlosen Psychotherapieplatz und müssen nichts dafür bezahlen. Ihr*e Psychotherapeut/Psychotherapeutin kann Sie dabei unterstützen, einen Antrag für die volle Kostenübernahme zu stellen. Sie müssen dabei nicht angeben, in welchem Beruf Sie tätig sind.
Übrigens: Auch wenn die Täter*innen nicht bekannt sind und keine Anzeige erstattet wurde, ist eine Therapie über den Opferschutz möglich, auch dann, wenn die Straftat schon Jahrzehnte zurück liegt.
In Salzburg
PiA Beratung für Sexarbeiterinnen
Information & Beratung
Mail: projekt-pia@frau-und-arbeit.at
+43 664 254 44 45
In Wien
Sophie - Beratungszentrum für Sexarbeiterinnen
Oelweingasse 6–8
A–1150 Wien
T 01 897 55 36
F 01 897 55 36–30Mail:
sophie@volkshilfe-wien.at
Telefonische Erreichbarkeit:
Mo–Do 10:00–17:00
T 01 897 55 36
Öffnungszeiten:
Mo–Do 14:00–17:00
Soziale Kanäle:
Twitter: @SophieBeratung1
Facebook: Sophie Beratungszentrum
In Hamburg
Fachberatungsstelle Prostitution Hamburg - Sperrgebiet
St. Georg
Sperrgebiet St. Georg
Lindenstraße 13
20099 Hamburg
Tel: 040 . 24 66 24
Fax: 040 . 24 75 83
Email: stgeorg@sperrgebiet-hamburg.de
St. Pauli
Sperrgebiet St. Pauli
Seilerstraße 34
20359 Hamburg
Tel: 040 . 31 64 95
Fax: 040 . 31 99 37
Email: stpauli@sperrgebiet-hamburg.de
In Berlin
Hydra - Treffpunkt & Beratungsstelle zu Sexarbeit und Prostitution
Kontakt & Öffnungszeiten
Beratungsstelle:
Köpenicker Straße 187/188
D-10997 Berlin (Kreuzberg)
Tel: 030 - 611 00 23
Fax: 030 - 611 00 21
E-Mail: kontakt@hydra-berlin.de
Mo und Di: 10 bis 15 Uhr
Do: 16 bis 20 Uhr
weitere Termine nach Vereinbarung
Cafe:
Hermannstraße 18
12049 Berlin
E-Mail:
cafehydra@hydra-berlin.de
Mi: 14 bis 18 Uhr
KONTAKT
Beratung: +49 (0)157 53730986
Mo. bis Do. 10.30 Uhr bis 16.30
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