Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapie, Beratung und Coaching


Wichtig: Ich bin in meiner Praxis voll und kann daher keine Ersttermine

 für neue Klient*innen anbieten.

Hypochondrie und Krankheitsängste - psychologische Hilfe

Florian Friedrich • 19. September 2023

Was ist eine Hypochondrie?

Hypochondrie und Krankheitsängste können zu gravierenden Störungen in der Lebensqualität führen und den Alltag massiv belasten.

Menschen, die unter einer Hypochondrie leiden, haben oft unterschiedliche körperliche Symptome. Diese körperlichen Symptome werden als schwere körperliche Erkrankungen missverstanden, d.h. das Kernproblem der Hypochondrie ist die starke Angst, unter schweren körperlichen Erkrankungen zu leiden (etwa an AIDS, Corona, Krebs oder Herzproblemen).


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie bei Krankheitsängsten an - auch online.

Hypochondrie und Krankheitsängste - psychologische Hilfe

Zur Diagnose der Hypochondrie

In der ICD-10 (der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme in ihrer 10. Revision“) wird die Hypochondrische Störung unter F45.2 beschrieben:

  • Das vorherrschende Kriterium ist dabei die beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren körperlichen Krankheiten zu leiden.


Nach dem DSM-5 (der fünften Auflage des "
Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“) müssen folgende Kriterien erfüllt sein, um die Diagnose Hypochondrie stellen zu können:

  • Übermäßige Beschäftigung mit dem Erkranken oder dem Kranksein
  • Körperliche Symptome liegen nicht oder nur in milder Form vor. Wenn schwere Symptome vorliegen, dann ist die Beschäftigung damit als exzessiv und unangemessen zu beurteilen.
  • Der/die Betroffene hat ein hohes Angstlevel für Gesundheitssorgen und ist leicht besorgt bei Gesundheitsangelegenheiten.
  • Überzogenes gesundheitsbezogenes Verhalten oder Vermeidung von Gesundheitsthemen
  • Die Angst muss mindestens sechs Monate bestehen. Die gefürchtete Krankheit kann jedoch variieren.
  • Medizinische Untersuchungen erbrachten negative Ergebnisse. Es gibt keine bessere Erklärung für die Symptome als eine Hypochondrie, vor allem keine generelle Angststörung oder Panikstörung.

Film: "Reupload: 40 Mal Notaufnahme - Alltag als Hypochonderin"

Hypochondrien belasten die Lebensqualität von Menschen massiv.

Das Leben mit Hypochondrien: Rückversicherungen und Bodychecking

Diese Ängste sind so stark, dass sich die davon betroffenen Menschen immer wieder bei Ärzt*innen oder Expert*innen rückversichern müssen, dass bei ihnen keine ernsthafte Erkrankung vorliegt. Diese Rückversicherung erleichtert die Angst für ein paar Stunden oder Tage, danach (spätestens, wenn wieder körperliche Missempfindungen auftreten) wird die Angst wieder stärker und das Rückversichern beginnt von Neuem. Die Angst kann dabei so stark werden, dass die Betroffenen in regelrechte Angsttrancen oder in Panikzustände geraten und dann auch noch die Angst hinzukommt, „verrückt“ zu werden.


Jedes körperliche Symptom, auch leichter Schwindel, Muskelkater, Verspannungen, Kribbeln, ein Stechen in der Brust, wird rigoros beobachtet und kontrolliert, etwa durch Arztbesuche, ständiges Fiebermessen oder Pulsmessen oder Abtasten des Körpers.
Diese Überkontrolle heißt „Bodychecking“ und führt zu einem Teufelskreislauf der Angst.


Viele Menschen, die unter derartig starken Ängsten leiden, vermeiden dann jede körperliche Belastung, da sie Angst haben, ihren Körper dadurch noch weiter zu schwächen und bringen sich mit diesem schädlichen Schonverhalten auch noch um positive Aktivitäten oder lebensbejahende Erlebnisse. Durch dieses Vermeidungsverhalten kann dann die körperliche Fitness tatsächlich schlechter werden, was wiederum als Anzeichen einer schweren Erkrankung missinterpretiert wird.
Die Betroffenen fühlen sich gekränkt und in ihrer Not nicht gesehen, wenn ihnen nahegelegt wird, eine Angsttherapie zu machen, weil ihre Beschwerden auch psychische Ursachen haben. Die Vorstellung, dass seelische und soziale Belastungen zu körperlichen Missempfindungen führen können, ist ihnen fremd. Zudem fühlen Menschen, die unter einer Hypochondrie leiden, oft psychische und soziale Belastungen kaum und haben mitunter einen schlechteren Zugang zu ihren Gefühlen, Bedürfnissen und Emotionen.

Film: "Hypochondria. STOP Health Anxiety in 10 steps"

In einer psychologischen Angsttherapie werden die betroffenen Menschen unterstützt:

  • ihre körperlichen Beschwerden realistisch einzuschätzen und sich von Katastrophenphantasien distanzieren zu können
  • sich mit ihren Ängsten zu konfrontieren und dabei inneren Halt, mehr Grundvertrauen und Sicherheit zu finden
  • innere und äußere Sicherheit herzustellen
  • ihre Emotionen besser zu fühlen, anzunehmen, distanziert zu beobachten und eine gute Selbstfürsorge zu entwickeln
  • freundlicher und liebevoller mit sich selbst umzugehen
  • ihre authentischen Bedürfnisse besser zu befriedigen
  • die körperliche Fitness wieder aufzubauen
  • biopsychosoziale Belastungen früher zu erkennen, diesen entgegenzuwirken und gute Strategien der Problemlösung und Selbstwirksamkeit zu entwickeln.
Diagnostik aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 21. März 2025
Diagnosen sagen nichts über unsere Klient*innen aus Als Hypnosystemiker erlebe ich Diagnosen meist als trivialisierend und als eine die Komplexität reduzierende Vernichtung von Informationen. Zudem werden Diagnosen überwiegend völlig blind für den Kontext gestellt, in dem ein Symptom auftritt. Ziel dienlich sind Diagnosen aus hypnosystemischer Sicht dann, wenn Patient*innen sie wollen, weil sie dadurch Entlastung erfahren (was ich dann wieder utilisieren kann), oder eben für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Der Begründer der Hypnosystemik Gunther Schmidt erwähnt etwas augenzwinkernd, dass sich seine Klient*innen eine der häufigsten Diagnosen (etwa "mittelgradige depressive Episode") selbst auswählen dürfen (sie können aber auch ausgewürfelt werden), wobei wir die Diagnosen dann zusammen mit unseren Klient*innen auf möglicherweise negative Auswirkungen überprüfen sollten. 
Die Polyvagaltheorie in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 20. März 2025
Was ist die Polyvagaltheorie? Die Polyvagaltheorie geht auf den Psychiater Stephen W. Porges zurück. Sie beschreibt eine neue Sichtweise auf das Autonome Nervensystem . Dieses scannt permanent unsere Umwelt und andere Menschen ab, ob wir sicher oder bedroht sind. Jener Vorgang ist unwillkürlich und ist uns meist völlig unbewusst. Sicherheit ist für uns im Leben das Wichtigste. Das Parasympathische Nervensystem teilt sich noch einmal auf und hat ein soziales Nervensystem , den ventralen Vagus, als Zweig. Dieses wird durch Traumata massiv beeinflusst und arbeitet dann anders. Das Soziale Nervensystem wird durch die Beziehung, Fürsorge und Coregulation unserer Eltern bzw. ersten Bezugspersonen gut ausgebildet und kann dann effektiv und optimal arbeiten. Übrigens: Die Polyvagaltheorie ist in der Wissenschaft umstritten und konnte bis heute empirisch nicht nachgewiesen werden . Das ändert aber nichts an der Praxis der modernen Traumatherapie. In der praktischen Umsetzung hilft die Polyvagaltheorie, und wer heilt, der hat bekanntlich recht.
Hypnosystemische Psychotherapie und Beratung
von Florian Friedrich 18. März 2025
Beratung, Coaching und Therapie mit hypnosystemischen Ansätzen Der hypnosystemische Ansatz von Gunther Schmidt ist ein wissenschaftlich-fundierter Ansatz für Beratung, Coaching, Therapie und Organisationsentwicklung. Er arbeitet mit Erkenntnissen der modernen Hirn- und autobiografischen Gedächtnisforschung, der Systemtheorie, der Hypnose und der Hypnotherapie, der Embodiment-Forschung und der Priming-Forschung. Gunther Schmidt hat aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen der verschiedenen Disziplinen ein breites Repertoire an Methoden, Techniken und Tools entwickelt, wobei er immer postuliert: " Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ". Zugleich ist die Hypnosystemik auch eine Haltung zur Welt und zu den Mitmenschen, die weit über Techniken hinausgeht. Denn wer nur mit Tools arbeitet, der " wird rasch zum Tooligan " (Schmidt). Ich biete hypnosystemische Psychotherapie und Beratung in Salzburg / Hamburg an.
Symptome aus hypnosystemischer Sicht
von Florian Friedrich 18. März 2025
Symptome sind wertvolle Botschafter von Bedürfnissen Aus hypnosystemischer Sicht (Gunther Schmidt) sind Symptome immer wichtige Rückkopellungsinformationen über nicht beachtete Bedürfnisse. Beispiel: Hubert ist schwul und unterdrückt seine Bedürfnisse nach Liebe, Erotik, Zärtlichkeit und Sexualität. Da dieses Unterdrücken viel Kraft und Lebensenergie kostet, wird Hubert zunehmend depressiver und suizidal. Seine Depressionen und seine Lebensmüdigkeit weisen ihn darauf hin: "Lebe Dein Leben, hör auf Deine homosexuellen Bedürfnisse" Lesen Sie in diesem Artikel über Symptome aus hypnosystemischer Sicht.
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