Bindungsorientierte / beziehungsorientierte Therapie

Florian Friedrich • 12. Dezember 2025

Bindungs- und körperorientierte Psychotherapie

In der bindungs- und körperorientierten Psychotherapie und Traumatherapie geht es um den guten Kontakt zu sich selbst und den Mitmenschen. Im Mittelpunkt steht das gegenwärtige Erleben und nicht das Erinnern von Traumen in der Vergangenheit.


Ich biete bindungsorientierte / beziehungsorientierte Psychotherapie in Salzburg / Hamburg an.

Bindungsorientierte / beziehungsorientierte Therapie

Was ist eine körperorientierte Traumatherapie?

Ich bin sehr inspiriert von der Traumatherapeutin Dami Charf und ihrem innovativen

körper- und bindungsorientierten Ansatz in der Traumatherapie, der als Somatische Emotionale Integration® (SEI®) bekannt ist. Ihre Arbeit fokussiert sich insbesondere auf das Verständnis und die Heilung von Entwicklungstraumata und betont die Rolle des Körpers und der Selbstregulation im Heilungsprozess. 


Kernkonzepte und Methoden ihres Ansatzes sind:

  • Körperorientierte Psychotherapie: Ein zentraler Aspekt ist die Einbeziehung des Körpers (somatischer Ansatz). Charf geht davon aus, dass traumatische Erfahrungen im Körpergedächtnis gespeichert werden und über den Körper zugänglich gemacht und verarbeitet werden müssen.
  • Somatische Emotionale Integration® (SEI®): Dies ist ihre spezifische Methode zur Lösung von frühen Verletzungen und Entwicklungstraumata, die beispielsweise durch emotionale Vernachlässigung oder längere Trennung in der Kindheit entstehen.
  • Bindungsorientierung: Die Bedeutung sicherer Bindungen für die gesunde Entwicklung wird stark hervorgehoben. Ein Fokus liegt darauf, wie frühe Bindungserfahrungen das spätere Leben beeinflussen und wie durch Therapie ein Gefühl von Verbundenheit und Sicherheit (wieder-)erlangt werden kann.
  • Polyvagal-Theorie: Die Erkenntnisse aus der Polyvagal-Theorie (nach Stephen Porges) über das Nervensystem, Sicherheit und soziale Verbindung werden praktisch angewendet, um Selbstregulation zu fördern.
  • Selbstregulation: Die Förderung der Fähigkeit zur Selbstregulation ist ein wesentliches Ziel. Betroffene sollen lernen, ihre eigenen Körpergrenzen und Signale wahrzunehmen und ihr Nervensystem zu beruhigen.
  • Integration von Glaubenssätzen: Traumata sind oft mit negativen Glaubenssätzen verbunden, die im Rahmen der Therapie ebenfalls betrachtet und, falls notwendig, aufgelöst werden.


Ich arbeite integrativ mit der Haltung der Hypnosystemik nach Gunther Schmidt, in der ich Ansätze aus der SEI® integriere.



Meine Grundhaltung

Im Rahmen meiner bindungsorientierten Therapie versuche ich Ihnen folgende Grundhaltungen zu vermitteln: Neugier an Ihren Bindungsschwächen und Bindungsstilen, an Ihren Interessen und die Lust am Experimentieren.


Vergegenwärtigen Sie sich, dass sie immer wieder probieren, testen und an Fehlern wachsen können. In Experimenten können Sie zudem neue Erfahrungen sammeln.

Dabei geht es nicht um Perfektionismus, sondern immer wieder darum, Fragen an sich selbst stellen.

Eine Metaebene, Defusion, das Beobachter-Ich und die innere Selbstdistanzierung sind dabei wesentliche Bausteine.

Wir sind dann weniger überflutet und überwältigt, sondern haben mehr Überblick auf der Metaebene.

Der innere Beobachter meint, dass ich mir selbst freundlich und interessiert zugewandt bleibe, Überblick und gesunden Abstand bewahre - auch zu meinen Symptomen und schwierigen Emotionen.

Wir sind Forscher und zeigen Pioniergeist auf unserem neuen Weg in ein besseres Leben. Dabei erleben wir uns als wach und geben uns nicht auf, stellen stets neue Fragen, anstatt zu resignieren


Selbstoptimierung, Tun, Leisten und ein fester Wille sind keine Ziele meines psychotherapeutischen Ansatzes. Allerdings braucht es viel Übung, um sich selbst besser zu regulieren, sich fühlen und spüren zu können.

Erklärvideo von Dami Charf: "Traumatisierte Bindung - wenn Beziehung belastet ist"

Es geht kaum um das Symptom

In der bindungsorientierten und körperorientierten Traumatherapie geht es weniger um Symptome (etwa um Depressionen, Phobien, Angststörungen, Burn-out, Sucht), sondern um das Erlernen von Containment, Selbstregulierung und das Fühlen und Einfordern von eigenen gesunden Bedürfnissen.

Ich soll dabei lernen, mich in mir sicher zu fühlen. Meine Heimat und mein Zuhause sollten vor allem in mir selbst liegen. Erst dann kann ich mich gesund und stabil an andere Menschen binden und erwachsene Liebesbeziehungen eingehen.

Dabei sind verschiedene körperpsychotherapeutische und hypnotherapeutische Methoden hilfreich und sinnvoll, darunter Achtsamkeitsübungen, der Bodyscan, Autogenes Training, die Reorientierung im Hier und Jetzt und heilsame körperliche Bewegungsmuster. 

Die gesunde Beziehung wird als Referenzmodell mit mir als Psychotherapeuten immer wieder eingeübt.

Podcast von Verena König: "Die heilsame Kraft unserer Beziehungen - mit Thomas Hübl"

Die Traumatherapeutin Verena König spricht mit dem renommierten spirituellen Lehrer und Traumaforscher Thomas Hübl, warum Beziehungen wichtig sind, um zu heilen und wie Einstimmung Beziehungen vertiefen kann.

Video: "Entdecke NARM! EINE WUNDERVOLLE METHODE DER TRAUMATHERAPIE"

Exkurs: NARM - Das Neuroaffektive Beziehungsmodell (NeuroAffective Relational Model)

Das Neuroaffektive Beziehungsmodell (NeuroAffective Relational Model), eine innovative Trauma-Therapie nach Dr. Laurence Heller, die sich auf Entwicklungs- und Bindungstraumata konzentriert. NARM hilft, frühe Überlebensstrategien zu erkennen und zu lösen, die Lebendigkeit und Selbstregulation einschränken, indem es die Verbindung von Körper, Emotionen und Geist stärkt und die Heilung der zentralen Lebensressourcen (Kontakt, Bedürfnisse, Vertrauen, Autonomie, Liebe/Sexualität) fördert, ohne die Vergangenheit neu durchleben zu müssen.

Das Modell verbindet Erkenntnisse aus:

  • moderner Traumatherapie
  • Bindungsforschung
  • somatischer Psychotherapie
  • Entwicklungspsychologie


Kernprinzipien von NARM

  1. Gegenwartsorientierung
    Es geht weniger darum, vergangene Erlebnisse im Detail aufzudecken, sondern darum, wie diese Erlebnisse heute das Selbstbild, die Beziehungen und den Körper beeinflussen.
  2. Arbeit mit Überlebensmustern
    NARM fokussiert auf die automatischen Muster, die wir entwickelt haben, um mit frühen Verletzungen klarzukommen, die heute oft hinderlich sind.
  3. Integration von Körper und Psyche
    Es ist kein reines Gesprächsverfahren: Die körperliche Selbstregulation, Atmung, Spannung, Affektregulation und innere Wahrnehmung spielen eine wichtige Rolle.
  4. Beziehungsdynamik
    Der therapeutische Kontakt wird bewusst genutzt, um alte Bindungsmuster sichtbar und veränderbar zu machen.
  5. Nicht-korrigierender Ansatz
    NARM versucht nicht, „fehlende Erfahrungen nachzuholen“, sondern die Fähigkeit zur Selbstregulation und Verbundenheit im Hier und Jetzt zu stärken.



Die Wurzeln des Entwicklungstraumas

Entwicklungstrauma entsteht nicht durch ein einzelnes, dramatisches Ereignis, sondern durch das chronische Fehlen notwendiger emotionaler oder physiologischer Ressourcen während der prägenden Kindheitsjahre. Dazu gehören Situationen, in denen grundlegende Bedürfnisse nach Sicherheit, emotionaler Einstimmung, Halt, Vertrauen, Autonomie und Liebe nicht ausreichend erfüllt wurden.

Kinder passen sich an diese Mangelzustände an, indem sie unbewusste Überlebensstrategien entwickeln, um die Beziehung zu ihren Bezugspersonen, von denen sie existenziell abhängig sind, aufrechtzuerhalten. Diese Strategien – wie z.B. emotionale Abschottung, übermäßige Anpassung oder Perfektionismus – sind in der Kindheit überlebenswichtig, wirken sich jedoch im Erwachsenenalter hinderlich auf die Lebensqualität und die Beziehungsfähigkeit aus.

Hypnosystemische Trauerbegleitung
von Florian Friedrich 30. Dezember 2025
Ein achtsamer Weg für Eltern, die ein Kind verloren haben Der Tod eines Kindes stellt das Leben auf eine Weise auf den Kopf, für die es keine Worte gibt. Nichts ist mehr so, wie es war. Viele Eltern berichten, dass sie sich innerlich zerrissen fühlen: zwischen dem Wunsch, weiterzuleben – und der tiefen Verbundenheit mit ihrem verstorbenen Kind. Zwischen Funktionieren im Alltag und dem überwältigenden Schmerz, der jederzeit wieder auftauchen kann. In dieser existenziellen Ausnahmesituation braucht Trauer keinen Zeitplan, keine „Phasen“, die man abhaken soll, und keine gut gemeinten Ratschläge. Was sie braucht, ist Raum. Würdigung. Und eine Begleitung, die den Schmerz nicht wegmachen will, sondern ihn ernst nimmt. Die hypnosystemische Trauerbegleitung (nach Gunther Schmidt und Roland Kachler) bietet hierfür einen besonders behutsamen und zugleich kraftvollen Ansatz.
Hilfe für männliche Opfer von Gewalt in Partnerschaften
von Florian Friedrich 29. Dezember 2025
Hypnosystemische Selbsthilfetechniken für Männer, die Opfer von Gewalt in Partnerschaften sind Wenn du Gewalt in deiner Beziehung erlebst, ist es ganz normal, dass Angst, Schuldgefühle, Wut und Unsicherheit deinen Alltag bestimmen. Hypnosystemische Methoden (nach Gunther Schmidt) können helfen, innere Ressourcen zu aktivieren, Selbstschutz zu stärken und wieder handlungsfähig zu werden – ohne dass du sofort professionelle Hilfe aufsuchen musst (obwohl diese auch sinnvoll sein könnte). Ich biete psychologische und traumatherapeutische Hilfe für männliche Opfer von Gewalt in Partnerschaften.
Wenn Männer Opfer von Gewalt in Partnerschaften werden
von Florian Friedrich 27. Dezember 2025
Psychische und körperliche Gewalt - ein Tabu unter Männern Häusliche Gewalt wird in der Öffentlichkeit häufig mit Frauen als Opfer in Verbindung gebracht – und während Frauen tatsächlich häufiger betroffen sind, bleiben männliche Opfer oft unsichtbar. Männer, die psychische oder körperliche Gewalt in heterosexuellen, homosexuellen oder pansexuellen Partnerschaften erfahren, sehen sich mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: gesellschaftlichen Vorurteilen, Schamgefühlen und einem Mangel an Unterstützung.
Sich aus toxischen Partnerschaften lösen
von Florian Friedrich 27. Dezember 2025
Warum brauchen Menschen oft so lange, sich aus toxischen Partnerschaften zu lösen? Das liegt an einer Mischung aus psychologischen, emotionalen und sozialen Faktoren, die eng mit unserem Bindungssystem und Gehirnchemie verknüpft sind. Hier ist eine kurze Erklärung.